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Silberband 052 - Exil im Hyperraum

Titel: Silberband 052 - Exil im Hyperraum
Autoren: Perry Rhodan
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fehlte offenbar an Energie.
    Der Transmitterwagen wurde von einem zweiten Treffer erschüttert. Ein Überschlagblitz erfaßte die Tür zum Transmitterteil des Wagens.
    »Wir können nicht länger warten!« rief Rhodan. »Das Fahrzeug kann jeden Augenblick explodieren.«
    Atlan sah skeptisch auf die Transmitteröffnung. Wenn sie jetzt sprangen, liefen sie Gefahr, für alle Zeiten im Nichts zwischen den Dimensionen hängenzubleiben. Wenn das geschah, würden sich die Atome ihrer Körper nicht mehr zusammenfügen.
    Aber sie hatten keine Wahl.
    Atlan sah seinen terranischen Freund im Transmitter verschwinden. Nur ein kurzes Flimmern zeugte von der völligen Entstofflichung Rhodans.
    »Woran denken Sie?« fragte Atlan das Bewußtsein Merceiles, als er auf den Transmitter zueilte.
    Sie hielt ihre Gedanken ängstlich vor ihm verborgen und antwortete ihm nicht einmal.
    »Leben Sie wohl, Merceile!« dachte Atlan ironisch. »Obwohl ich über zehntausend Jahre alt bin, hat niemals zuvor eine Frau einen derartigen Einblick in meine geheimsten Gedanken nehmen können.«
    Sie dachte ein Schimpfwort.
    Atlan warf sich in den Transmitter. Hinter ihm blitzte es auf. Vielleicht explodierte in diesem Augenblick der Wagen. Dann würden die Soldaten annehmen, daß die Flüchtlinge darin umgekommen waren.
    Atlan fühlte, daß der Entzerrungsschmerz übermächtig wurde. Er fragte sich, wo sie herauskommen würden.
    Wenn sie überhaupt irgendwo herauskamen!

39.
    Das Lager war so riesig, daß Mantosch es unbewußt ablehnte, dieses gewaltige Gebäude als seinen Arbeitsplatz anzuerkennen. Sein Arbeitsplatz, das war diese von Glaswänden umgebene gut geheizte Bude inmitten des Lagers, das war bestenfalls noch der anschließende Kontrollraum, von dem aus er alle notwendigen Schaltungen vornehmen konnte. Das Lager stand an der Peripherie des Raumhafens von Cappinoscha. Es war eines von mehreren hundert.
    Mantosch haßte die Tage, an denen weder Schiffe be- noch entladen wurden. Dann fühlte er sich in dieser riesigen Halle einsam. Es gab dann praktisch nichts zu tun, denn die wenigen Zähl- und Umsetzarbeiten wurden von Robotern erledigt. Mantosch hatte auch an arbeitsreichen Tagen eher eine Kontroll- als eine Arbeitsfunktion.
    An diesem Tag – auf der fernen Erde schrieb man den 12. April des Jahres 3438 – saß Mantosch in seinem Sessel, hatte die Beine auf dem Tisch liegen und döste vor sich hin. Im Lager war es still. Heute war noch kein Schiff gelandet. Es würde auch keines landen. Weder heute noch morgen. Zu groß war die Unsicherheit, die mit dem Auftauchen des Ganjos und dem Rücktritt der Regierung verbunden war.
    Mantosch kümmerte sich nicht um Politik. Er dachte, daß er auf die Ereignisse, die fern von ihm in Gang gesetzt oder gestoppt wurden, sowieso keinen Einfluß hatte.
    Plötzlich schrillte die Alarmanlage.
    Das Geräusch war nicht besonders laut. Es dauerte einige Zeit, bis Mantosch überhaupt begriff, was ihn in seiner Ruhe störte. Zwar hatte man ihn früher einmal auf die Möglichkeit hingewiesen, daß es zu einem Zwischenfall kommen könnte. Dann, so hatte man ihm erklärt, würde die Alarmanlage in Aktion treten. Mantosch hatte den Gedanken an die Alarmanlage längst aus seinem Bewußtsein verdrängt. Die Alarmanlage war für ihn ein mehr theoretischer Bestandteil des Lagerinventars.
    Er brauchte eine volle Minute, um klar zu begreifen, was das Schrillen bedeutete.
    Er riß die Beine vom Tisch und sprang auf. Dann stürmte er in den Kontrollraum hinüber. Er überprüfte die Instrumententafeln und sah, daß der Alarm vom Transmitter ausgelöst worden war.
    Mantosch runzelte die Stirn. Der Transmitter war immer empfangs- und sendebereit, aber es hatte in all den Jahrzehnten noch nie einen Zwischenfall gegeben. Vielleicht war die Energieversorgung der Anlage gestört.
    Mantosch überlege, ob er die Störung weitermelden sollte. Dann entschied er sich dafür, zunächst einmal selbst nach der Ursache für den Lärm zu sehen.
    Er verließ den Kontrollraum und schwang sich auf eine der Transferstraßen, die in Richtung des Transmitters führten. Obwohl Mantosch schon über einhundertfünfzig Jahre alt war, besaß er einen elastischen und widerstandsfähigen Körper. Er trainierte jeden Tag ein paar Stunden, um sich in Form zu halten.
    Das Band trug ihn schnell in Richtung des Transmitters. Die Anlage stand am anderen Ende der Halle, war aber nicht durch eine Zwischenwand abgegrenzt. Insgesamt führten sieben Bänder zum
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