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Silberband 052 - Exil im Hyperraum

Titel: Silberband 052 - Exil im Hyperraum
Autoren: Perry Rhodan
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selbst auf das Anlegen der Handschuhe konnte er verzichten.
    Er machte die ersten zögernden Schritte vom Schiff weg und kletterte auf den abgespaltenen Teil des Felsens, der den Landevorgang der DOLDA so jäh unterbrochen hatte. Auf dem Gipfel hoffte er eine bessere Übersicht zu erhalten. Als er sich auf halbem Weg umdrehte und sein lädiertes Schiff sah, begann er sich zu wundern, daß er so heil davongekommen war. Die Hülle war an mehreren Stellen geborsten und regelrecht aufgespalten worden. Man konnte an manchen Stellen ins Innere sehen. Trotzdem hielten die luftdichten Verbindungstüren der lebenswichtigen Abteilungen.
    Balton Wyt ging weiter, bis er den Gipfel erreichte. Er stand knapp hundert Meter über der Wüstenfläche. Nach Osten zu erstreckte sie sich bis zum Horizont, ebenso nach Norden und Süden. Nichts behinderte die Sicht, außer einigen flachen Hügeln, auf denen Balton Spuren einer spärlichen Vegetation zu erkennen glaubte.
    Im Westen lag das Gebirge.
    Sein Fuß lag knapp zwanzig Kilometer entfernt. Dazwischen war Wüste, an manchen Stellen mit kleinen und größeren Felsen bedeckt. Auch eine flache Senke entdeckte er, knapp fünf Kilometer entfernt. Ihr Grund schien feucht zu sein, denn der Pflanzenwuchs wurde üppiger an ihrem Rand. Wenn er zum Gebirge wollte, würde er sie sich ansehen.
    Er überlegte, was wohl hinter den Bergen liegen mochte. Wahrscheinlich wieder Wüste. Aber er hatte ja Zeit. Der Marsch würde ihm guttun, und der konnte die Berge noch leicht heute erreichen. Vielleicht fand er ja wirklich eine schützende Höhle. Falls ja, würde er den Weg mehrmals machen müssen, um sich einen sicheren Vorrat an Lebensmitteln anzulegen.
    Plötzlich blieb er stehen, um angestrengt zu lauschen. Ihm war, als hätte er ein Geräusch vernommen. Auf einer unbewohnten Welt kam ihm das so seltsam vor, daß er sich nicht mehr von der Stelle zu rühren wagte. Vorsichtig sah er sich nach allen Seiten um, aber er konnte außer einigen losen Gesteinsbrocken und einer dürftigen Pflanze nichts entdecken. Sie wuchs aus einer Felsspalte heraus.
    Balton Wyt überlegte krampfhaft, was ihm an dieser Pflanze verdächtig vorkam, aber er fand keine Antwort. Sie erinnerte ein wenig an einen Osterstern, wie er ihn von seiner Heimatwelt her kannte. Eine einfache, anspruchslose Pflanze, die selbst im kärglichen Felsboden genügend Nahrung fand, um existieren zu können.
    Das Geräusch hatte einem Flüstern geähnelt, mehr einem schüchternen Pfeifen. Es war ganz aus der Nähe gekommen, aber Balton konnte kein Versteck entdecken, in dem sich das Tier – oder was immer es auch war – verbergen konnte. Immerhin blieb er stehen und wartete auf eine Wiederholung des Tons.
    Aber es blieb still.
    Die Luft war viel zu dünn, um einen spürbaren Wind aufkommen zu lassen. Sie war außerdem so klar, daß Balton jede Einzelheit der Gebirgsformationen selbst auf zwanzig Kilometer genau erkennen konnte. Diese Welt gehörte ihm allein, niemand konnte sie ihm streitig machen und …
    Da fiel ihm das Geräusch wieder ein. Vielleicht war er doch nicht so allein auf Techma …?
    Als die Sonne weiter nach Westen sank, verließ er den Felsen und wanderte genau auf das Gebirge zu. Das Gehen fiel Balton nicht schwer, obwohl er es nicht gerade gewohnt war, aber die geringere Schwerkraft half ihm. Er kam schnell voran, und bald erreichte er den Rand der Mulde, die er von seinem Aussichtspunkt aus bemerkt hatte.
    Sie war nicht besonders tief, in der Mitte lag sie höchstens fünf Meter unter Wüstenniveau. Aber sie mußte feucht sein, wie er es vermutet hatte. An den flachen Abhängen schimmerte es grünlich – eine Spur von Gras, das sich schüchtern an die Oberfläche wagte. Dazwischen wuchsen wieder die Ostersterne und andere Blumen, wie sie Balton noch nie in seinem Leben gesehen hatte. Aber das erschien ihm weiter nicht verwunderlich, denn jede Umgebung brachte andere Lebensformen hervor. Wenn diese Pflanzen von der Photosynthese lebten, erzeugten sie auch Sauerstoff, wenigstens tagsüber, aber natürlich viel zuwenig, um die Atmosphäre spürbar anzureichern.
    Genau in der Mitte der Mulde war ein See, eigentlich mehr ein kleiner Teich mit grasbedeckten Ufern und richtigen Kolonien der verschiedenen Pflanzenfamilien. Balton war damit zufrieden. Pflanzen bereiteten keine Schwierigkeiten, mit ihnen konnte man jederzeit zurechtkommen.
    Balton Wyt ahnte noch nicht, wie sehr er sich irrte.
    Er ging hinab in die Mulde.

2.
    Was
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