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Silberband 051 - Vasall der Mächtigen

Titel: Silberband 051 - Vasall der Mächtigen
Autoren: Perry Rhodan
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und die beiden Medoroboter.
    Ovaron schrie. Sein Körper zuckte konvulsivisch. Hinter Patulli kam Dr. Ingwar Bredel in der Zentrale an, lief schwer atmend auf den Ganjasen zu – und erstarrte plötzlich, als Ovarons Körper sich zu einer wabernden und auseinanderlaufenden Zellmasse verformte.
    Im nächsten Moment schrie der Kosmomediziner gellend auf, wankte, stürzte zu Boden und wand sich unter starken Schmerzen. Die Anwesenden standen schreckensbleich dabei und vermochten kein Glied zu rühren. Offenbar hatten sie erkannt, daß sie der Sache völlig hilflos gegenüberstanden.
    Bredel stieß einen neuen gellenden Schrei aus – und lag plötzlich ganz ruhig. Dafür wälzte sich Oberst Korom-Khan schreiend am Boden.
    Ingwar Bredel schlug die Augen auf und sagte leise:
    »Er hatte mich übernommen.«
    Atlan half ihm auf und fragte:
    »Und Sie spürten seine Schmerzen, nicht wahr?«
    Bredel nickte.
    »Es war grauenhaft. Aber als ich mich gegen die Übernahme wehrte, verschwand er.«
    Korom-Khan beruhigte sich. Der Ganjo hatte ihn wieder verlassen und übernahm Major Mentro Kosum.
    »Er sagte vorher noch, daß er einen innerlichen Zwang zum Transferieren spürte«, erklärte Perry Rhodan, sich gewaltsam zur Ruhe zwingend. »Anscheinend aber sind seine Fähigkeiten der Pedotransferierung so geschwächt, daß jeder ihn mit einiger Willenskraft abwehren kann.«
    »Was können wir tun, Sir?« fragte Lokoshan.
    Bevor Rhodan antworten konnte, wechselte Ovaron auf Tolot über. Der halutische Gigant wirbelte plötzlich mit allen vier Armen, brüllte auf und raste geschoßgleich auf das Panzerschott der Zentrale zu. Er prallte dagegen und einige Meter weit zurück. Dann sackte er zusammen. Hätte er seine Molekularstruktur kristallin verhärtet, wäre er sicher glatt durch das schwere Schott geschossen.
    Patulli erkannte noch, daß Ovaron den Haluter verlassen hatte, da brach der Geist des Ganjasen gleich einer Sturzflut aus flüssigem Metall über ihn herein. Wie durch eine dicke Mauer hörte er seine eigenen Schreie, und sekundenlang durchzuckte ihn die Erkenntnis, daß seine Parafähigkeit der Psychokopierung zu einer unlösbaren Verschmelzung seiner und Ovarons ÜBSEF-Konstante führen würde.
    Mit äußerster Willenskraft stemmte er sich gegen Ovarons Ich-Anteil – und war im nächsten Augenblick frei.
    Er kam jedoch erst endgültig zu sich, als zwei Personen ihn aufrichteten und Ingwar Bredel ihm ein Injektionspflaster auf den Nacken preßte.
    »Es hat ihn fast so schlimm erwischt wie Tolot«, hörte er jemand flüstern. Als der andere sprach, erkannte er Atlans Stimme. »Aber wenigstens ist er wieder in Ordnung.«
    Blinzelnd schaute Patulli sich nach dem Lordadmiral um.
    »Was ist denn mit Tolot, Sir?«
    »Niemand weiß es bis jetzt«, erwiderte der Arkonide. »Er rührt sich nicht und sein Körper ist so schlaff, wie wir es bei ihm noch nie gesehen haben.«
    Dr. Bredel hastete zu dem Haluter hinüber, öffnete ihm den Kampfanzug und tastete die lederähnlich aussehende schwarze Haut ab.
    »Hoffentlich hat sein Metabolismus nicht die Fähigkeit der Strukturveränderung verloren«, sagte er.
    »Wo befindet sich Ovaron jetzt?« fragte Lokoshan. »Sein Geist, meine ich.«
    »Vor einer Minute war er im Körper des Leitenden Ingenieurs«, antwortete Perry Rhodan.
    Jemand rief ihm etwas zu.
    »Ah!« sagte er daraufhin. »Jetzt hat es meinen Herrn Schwiegersohn gepackt.«
    »Sieh dich nicht um, ein Cappin springt um«, deklamierte Mentro Kosum.
    Niemand lachte über den neuesten Knüttelvers des Emotionauten. Die Lage war viel zu ernst dazu. Der Ganjo, auf der Flucht vor seinen Schmerzen von Transferierung zu Transferierung rasend – und die Gefahr, daß die MARCO POLO von den Takerern wieder geortet werden könnte.
    Alle fuhren zusammen, als Merceile einen erstickten Schrei ausstieß. Das Cappin-Mädchen war, obwohl ebenfalls Pedotransferer, verschont geblieben.
    Patulli dachte zuerst, das Unbekannte hätte jetzt auch sie gepackt, doch dann sah er, wie der quallenförmige Eigenkörper Ovarons sich schwankend aufrichtete und zur normalen Gestalt zurückformte.
    Er atmete – gemeinsam mit vielen anderen – auf.
    Ovaron war erlöst.
    Aber alle irrten.
    Kaum hatte der Ganjo seine normale Gestalt wiedergewonnen, da brüllte er vor wahnsinnigen Schmerzen auf – und Sekunden später fiel sein Körper wieder zu einem unförmigen Zellhaufen zusammen.
    Jemand schrie.
    Die Prüfung war noch nicht zu Ende. Das grausame Spiel
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