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Silberband 051 - Vasall der Mächtigen

Titel: Silberband 051 - Vasall der Mächtigen
Autoren: Perry Rhodan
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hätte es niemals eine Auseinandersetzung gegeben.
    Die Schiffszelle wurde ein wenig durchgerüttelt, als das mächtige Trägerschiff seine Impulstriebwerke einsetzte, um sich von der Sonnenatmosphäre und aus dem unmittelbaren Schwerefeld dieses einsamen Sterns zu entfernen.
    Perry Rhodan verfolgte das Manöver mit größter Aufmerksamkeit. Die Bildschirme der Panoramagalerie waren gegen das unvorstellbar grelle Sonnenlicht abgefiltert. Dennoch wirkte der Anblick dieses natürlichen Atomofens bedrückend.
    Gucky schaltete seinen Armband-Minikom auf die Welle des Bordsenders, der ausschließlich Unterhaltung sendete. Gedämpft erklang moderne Musik.
    Major Mentro Kosum, Zweiter Kosmonautischer Offizier der MARCO POLO und berühmt-berüchtigt durch seine Knüttelverse, betrat die Kommandozentrale. Seine üppig wuchernde rostrote Haarmähne glänzte von reichlich verwendetem Haarlack, und sein sommersprossiges Gesicht trug ein spöttisches Grinsen zur Schau.
    Die MARCO POLO ließ die Sonnenfläche jetzt schneller unter sich zurück. Die dunklen Strudel und Flächen niedrigerer Temperatur wurden undeutlicher.
    Perry Rhodan und Gucky begaben sich wieder zum Ganjo.
    Rhodan aktivierte seinen Armband-Minikom und hörte die Befehle ab, die Oberst Korom-Khan an die einzelnen Schiffssektionen gab. Wie er erfuhr, war die MARCO POLO unterdessen zweiundvierzig Millionen Kilometer von dem einsamen Stern entfernt. Die ersten Kraftstationen wurden stillgelegt. Nach und nach wurde die MARCO POLO zu einem energetisch ziemlich toten Haufen Metall.
    Rhodan beugte sich über den Ganjasen, als dieser die Augen aufschlug.
    Ovaron schien keine Schmerzen mehr zu haben, dennoch vergingen einige Sekunden, bis er wieder halbwegs klar denken konnte.
    »Was war los, Perry?« fragte er matt. »Mir ist, als sei ich aus einer Hölle wiederaufgetaucht.«
    »Wir haben sämtliche Maschinen stillgelegt«, antwortete der Terraner.
    Ovaron lächelte schwach.
    »Danke. Vielen Dank, Perry.« Er runzelte die Stirn. »Aber wieso haben die Maschinen sechsdimensionale Impulse ausgestrahlt?«
    »Moment, bitte!« sagte Perry, als der Melder seines Minikoms summte.
    Er schaltete das Gerät ein und hielt es an sein Ohr.
    »Ja«, sagte er. »Tatsächlich. Das sieht mir nach einer geplanten Aktion aus. Jedenfalls vielen Dank.«
    Er schaltete das Gerät aus und wandte sich wieder dem ehemaligen Ganjo zu.
    »Die Ausstrahlung der Maschinen wurde von sechsdimensionalen Impulsen hervorgerufen«, erklärte er ernst. »Wenige Sekunden, nachdem wir unsere Maschinen abschalteten, setzten auch die Impulse aus. Können Sie sich das erklären, Ovaron?«
    Der Ganjase schloß die Augen, dachte einige Sekunden nach und meinte dann zögernd:
    »Jemand war sehr neugierig, Perry. Lassen Sie die Angelegenheit bitte positronisch und psychologisch auswerten. Dahinter steckt mehr, als es den Anschein hat.«
    Perry Rhodan nickte bedächtig.
    »Das kommt mir auch so vor. Ich habe ein ganz eigenartiges Gefühl bei dieser Geschichte. Sie erinnert mich an etwas, das weit, sehr weit zurückliegt …«
    Die MARCO POLO schaltete ihre Kraftwerke wieder ein, beschleunigte mit ihren starken Impulstriebwerken und strebte dem Punkt zu, an dem sie im Linearraum untertauchen konnte.
    Die Sombrero-Galaxis war groß – aber die Verfolger waren nah und zahlreich. Sie orteten die MARCO POLO sofort.
    Und, was am schlimmsten war: Seit die Takerer ihre Halbraumspürer einsetzten, gab es nicht einmal während des Linearfluges Sicherheit.
    Ein einzelner Mann steuerte das Schiff: Oberst Korom-Khan, Erster Emotionaut des Solaren Imperiums. Geboren in der terranischen Region Pakistan, einem Land, das vor rund anderthalbtausend Jahren wahrscheinlich nur ein kümmerliches Dasein mit ständigem Hunger und einer menschenunwürdigen Existenz hätte bieten können. Die Überbevölkerung der Erde, die zunehmende Verschmutzung von Luft und Wasser und die ständigen Kriege hatten sich unaufhaltsam einem verhängnisvollen Höhepunkt genähert, bevor der Menschheit der Sprung ins All gelang. Heute, im 35. Jahrhundert, gab es auf der Erde keine Kriege, keine Verschmutzung, keine Überbevölkerung und keinen Hunger. Die Erde war zwar kein Paradies, aber eine angenehme Heimstatt für ihre Bewohner.
    Korom-Khan hatte daran gedacht, bevor die SERT-Haube sich über seinen Schädel senkte. Es war ihm seltsam vorgekommen, ausgerechnet in diesen Augenblicken an Dinge zu denken, die längst alte Geschichte waren. Doch instinktiv
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