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Silberband 051 - Vasall der Mächtigen

Titel: Silberband 051 - Vasall der Mächtigen
Autoren: Perry Rhodan
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hatte er erkannt, daß diese Geschichte nicht tot war, daß ihr Kennen erst den heutigen Menschen dazu befähigte, in vielen Lagen unter den möglichen Entscheidungen die nützlichste zu treffen.
    Mit fast traumhafter Sicherheit steuerte Korom-Khan die MARCO POLO in den Linearraum, vollführte Manöver, die die Maschinen des Schiffes bis an die Grenzen ihrer Leistungsfähigkeit belasteten.
    Nach viereinhalbstündigem Flug hatte er die Verfolger abgehängt. Die MARCO POLO ging in den Normalraum zurück und trieb im freien Fall über den zerfransten Rändern einer leuchtenden Nebelwolke dahin. Gleich Leuchtfeuern blakten helle Sonnen durch den Nebel. Aber es waren keine Leuchtfeuer, die der MARCO POLO einen Weg zum Geheimnis der Galaxis Gruelfin wiesen.
    Niemand an Bord kannte den Weg: nicht der Kommandant, nicht Perry Rhodan, weder der Arkonide Atlan, der Ganjase Ovaron und auch nicht der ›Wissende‹ Schekonu.
    Bisher hatte man alle möglichen Völker und Splittervölker kennengelernt, aber nicht das Volk, das man suchte: das ganjasische Volk.
    Kein Wunder, daß es zu Auseinandersetzungen darüber kam, in welche Richtung man sich nun wenden sollte.
    »Ich spreche hier nicht als Sonderoffizier Guck«, erklärte Gucky energisch. Er saß am Kartentisch neben Rhodan, Atlan und Ovaron sowie den übrigen Mutanten. »Ich vertrete hier die Meinung der Besatzungsmehrheit. Wir sind der Ansicht, daß die MARCO POLO sich vollständig von den Takerern absetzen sollte und sich auf passive Ortung zu beschränken hat.«
    »Wir müssen vor allem stärker als bisher nach Überlebenden meines Volkes suchen«, forderte Ovaron. Der Ganjo war beschwerdefrei geblieben, auch als die Maschinen der MARCO POLO ihre Arbeit wieder aufgenommen hatten.
    Perry Rhodan schüttelte den Kopf. »Das kann immer nur ein Nebenprodukt unserer Aktivität sein, Ovaron. Unsere Aufgabe ist fest umrissen und heißt: beobachten und die Pläne des Takerischen Reiches hinsichtlich der Menschheitsgalaxis auskundschaften.«
    Er wandte sich an den Mausbiber.
    »Dein Vorschlag geht auf eine Verringerung unserer Aktivität hinaus, Kleiner. Wir werden genau das Gegenteil davon tun, nämlich dicht am Ball bleiben. Sonst erfahren wir nichts.«
    »Das bedeutet Kampf, Perry!« protestierte der Ilt. »Aber ein solcher Kampf wäre sinnlos und würde uns nur bei der Erfüllung unserer eigentlichen Aufgaben behindern. Du kannst dich nicht einfach über die Meinung deiner Partner hinwegsetzen. Das Prinzip ist doch anerkannt: Mitbestimmung bei der Planung und inneren Ordnung; Unterordnung im aktiven Einsatz.«
    Der Großadministrator lächelte.
    Atlan verzog das Gesicht und sagte:
    »In der arkonidischen Flotte wäre so etwas völlig undenkbar gewesen …«
    »Deshalb gibt es auch keine arkonidische Flotte mehr«, entgegnete der Kleine hitzig, »und kein Großes Imperium.«
    »Ich schlage einen Kompromiß vor«, warf Ras Tschubai ein. Der Afroterraner hatte die Auseinandersetzung gelassen verfolgt. »Wir warten passiv ab, ob das ›Galaktische Abitur‹ tatsächlich weitergeht und wenn, wie es endet. Danach sehen wir weiter.«
    »Akzeptiert!« schrillte Gucky.
    Perry überlegte eine Weile angestrengt, dann sagte er:
    »Einverstanden. Wenn Professor Eysbert recht behält, müßte die nächste Aufgabe bald kommen.« Er lächelte undurchsichtig. »Unser Chefpsychologe glaubt ja, daß wir es mit einer Reihe von Tests zu tun haben, von denen wir den ersten gerade bestanden haben. Daß Ovarons Problem nur zu lösen war, indem ich mein eigenes Flaggschiff – und damit auch mein Leben – wissentlich einer Gefahr aussetzte, soll darauf hindeuten, daß vielleicht sogar weniger Ovaron als hauptsächlich ich getestet werden sollte. Wir werden versuchen, brave Prüflinge zu sein.«
    Der Arkonide lachte ironisch.
    »Wenn es an Prüfungen ging, warst du schon immer der Klassenbeste, Perry. Aber diese Prüfungen oder Tests sind anders, sie sind lebensgefährlich. Außerdem gefällt es mir nicht, die Aktivität anderen zu überlassen.«
    »Uns bleibt keine andere Wahl – zumindest keine bessere«, sagte Ovaron. »Ich schließe mich deshalb Tschubais Vorschlag an.«
    »Damit wäre die Sitzung geschlossen«, erklärte Perry Rhodan lächelnd.

2.
    Er hatte in seiner Kabine keinen Schlaf finden können. Deshalb begab sich Patulli Lokoshan in die Kommandozentrale. Als er dort ankam, sah er, wie Ovaron auf eine Antigravtrage gelegt wurde. Ein Halbkreis von Männern bildete sich um den Ganjasen
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