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Silberband 051 - Vasall der Mächtigen

Titel: Silberband 051 - Vasall der Mächtigen
Autoren: Perry Rhodan
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ging weiter.
    Perry Rhodan biß sich auf die Unterlippe.
    »Ich weiß zwar nicht …«, sagte er so leise, daß es kaum jemand verstand, »… wie Unbekannte aus sicherlich großer Entfernung die Vorgänge innerhalb der MARCO POLO bis ins Detail verfolgen können, aber wäre es nicht so, ergäbe der Test keinen Sinn.«
    Er hob die Stimme.
    »Wenn es richtig ist, daß ich getestet werden soll, dann erwartet man etwas von mir, dann darf ich nicht passiv zuschauen.«
    »Ich ahne, was du beabsichtigst, Perry«, bemerkte Atlan ernst. »Aber ich bin dagegen, daß wir uns die Testbedingungen eines unbekannten Wesens oder einer Gruppe von Wesen aufzwingen lassen.«
    »Was sollen wir dagegen unternehmen?« fragte Perry mit resignierendem Lächeln.
    »Es ist gegen die Menschenwürde, was hier geschieht«, erwiderte der Arkonide.
    »Vieles, was im Universum geschieht, ist gegen die Menschenwürde«, argumentierte Perry. »Unter anderem auch die Tatsache, daß wir gehetzt werden und daß wir manchmal in der Absicht zurückschießen, andere Intelligenzen zu töten. Aber es ist auch ein unumstößliches Naturgesetz, daß jede Aktion eine Reaktion erzeugt, und da mag denken, wer und wie er will, er kann sich diesem Gesetz nicht entziehen. Außer er gibt sich selbst auf.«
    Atlan sah deprimiert zu Boden.
    »Man erwartet offenbar von mir, daß ich Ovarons ÜBSEF-Konstante in mich aufnehme und Ovarons Qualen erdulde. Ich würde den Betreffenden am liebsten in eine Isolierzelle sperren, aber da ich es nicht kann, muß ich – zu Ovarons und unserem Besten – auf dieses Spiel eingehen.«
    Roi Danton drängte sich durch die Menge, sein Dreispitz war verrutscht, und die Perücke hing schief. Er packte seinen Vater am Arm und sagte: »Laß mich diesen Teil übernehmen! Ich will mich dem Ganjo zur Verfügung stellen! Da ich von deinem Fleisch und Blut bin …«
    Perry schüttelte den Kopf.
    »Es würde nichts nützen, glaube mir, Mike. Man will mich. Außerdem …«, er grinste matt, »… habe ich schon früher meine Prüfungsaufgaben allein gemacht.« Er seufzte. »Jedenfalls danke ich dir, Mike.«
    Roi ließ den Arm seines Vaters los und trat mit gesenkten Schultern zurück. Plötzlich riß er impulsiv Perücke und Dreispitz von seinem Kopf und schleuderte sie fort.
    »Ich werde …«
    Er kam nicht mehr dazu, seine Absicht kundzutun, denn zum zweitenmal kehrte Ovarons Geist in seinen Körper zurück und stellte die ursprüngliche Form wieder her.
    Bevor der Ganjo schreien konnte, rief Perry Rhodan ihm zu:
    »Nimm mich! Ovaron, in meinen Körper.«
    Der Ganjase gehorchte – wahrscheinlich instinktiv.
    Die folgenden drei Stunden waren das schlimmste, was Patulli Lokoshan und die anderen Personen in der geräumigen Kommandozentrale je mitgemacht hatten.
    Perry Rhodan litt unsägliche Qualen. Kein Mittel der modernen Medizin half. Aber der Terraner wehrte den ganjasischen Freund nicht ab. Seine Willenskraft war so groß, daß er trotz wahnsinnigen Tobens und der Umnebelung seines Geistes, die der Schmerz hervorrief, keinen Widerstand gegen Ovarons Ich-Anteil leistete.
    Nach jenen grauenhaften drei Stunden beruhigte er sich plötzlich wieder. Langsam kehrte er ins normale Leben zurück – und Ovarons Körper belebte sich erneut. Der zweite Test war beendet.
    Geisterhafte Lichter huschten durch den Raum, Reflexe folgten ihnen wie lautlose immaterielle Schattenwesen.
    »Sofort in die Klinik!« sagte eine Stimme. »Sie sind total erschöpft.«
    Etwas, das Ähnlichkeit mit einem Trivideokubus terranischer Fabrikation hatte, aber auf ganz anderer Basis arbeitete, zeigte einen großen Raum. Zwei Roboter hoben soeben zwei schlaffe, humanoide Lebewesen auf eine frei schwebende breite Trage. Zahlreiche Personen standen darum herum, darunter ein kleingebautes Wesen mit zu kleinen Zöpfen geflochtenem grünem Haar.
    »Wer immer das getan hat!« schrie der kleine Grünhaarige mit tiefer Stimme. »Er soll mich, Patulli Shangrinonskowje Batulatschino Sagrimat Lokoshan, kennenlernen!«
    Eine Hand kam aus dem Schatten unterhalb der Projektion. Die Projektion erlosch.
    Langsam folgten der Hand ein Kopf, ein Paar Schultern, der Oberkörper, dann stand der ALTE aufrecht in seiner Zentrale, in der außer ihm nur die energetische Aktivität von Maschinen lebte.
    Summend huschte ein gelbes Leuchten auf oder unter einem blanken Streifen um die Wände. Es hüllte den ALTEN in eine Aura aus mattem Licht.
    Und er enthüllte ein uraltes Gesicht, weißes,
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