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Silberband 051 - Vasall der Mächtigen

Titel: Silberband 051 - Vasall der Mächtigen
Autoren: Perry Rhodan
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hochgewachsen und von kräftigem Körperbau. Außer einem hochgezüchteten Gehirn und großer Intelligenz besaß er die Parafähigkeiten, Tryzome zu orten und andere Lebewesen parasuggestiv zu beeinflussen. Letztere Gabe war jedoch nur schwach ausgeprägt. Was unter der Besatzung des Schiffes oft Anlaß zur Heiterkeit gab, den Moritator andererseits sehr menschlich machte, war sein Unvermögen, manuelle Tätigkeiten technischer Art auszuführen.
    »Setzen Sie sich, Schekonu!« bat Rhodan freundlich.
    Der Wissende lächelte und sagte:
    »Ich habe gehört, daß Unbekannte die Position Ihres Schiffes verraten, Großadministrator.«
    Perry nickte und forschte in Schekonus Gesicht.
    »Sagen Sie einfach Rhodan, Schekonu. Und nun nehmen Sie bitte Platz und berichten Sie, was Sie vermuten. – Trinken Sie eine Tasse Kaffee oder mögen Sie lieber Tee?«
    Schekonu wirkte verwirrt. Zögernd setzte er sich.
    »Kaffee, Rhodan. Ich wundere mich, daß Sie so ruhig bleiben, während jemand Ihnen die takerische Flotte nachschickt.«
    Perry Rhodan lächelte kühl. Er sah die am Kartentisch Versammelten der Reihe nach an. Man kannte diesen speziellen Blick und antwortete durch Nicken. Rhodan bestellte eine Runde Kaffee.
    »Warum sollte ich nicht ruhig bleiben, Schekonu«, sagte er dann. »Die verratene Position stimmt längst nicht mehr. Aber nun …«
    Er verstummte und preßte die Lippen zusammen.
    Vor wenigen Sekunden war die MARCO POLO zu einem Orientierungsmanöver in den Normalraum zurückgekehrt. Nun ertönte die metallisch hallende Stimme erneut aus dem Hyperkom-Übertragungs-gerät.
    »Das terranische Schiff«, dröhnte es aus den Lautsprechern, »hat seine Position verändert und befindet sich zur Zeit im Unterlichtflug bei folgenden Koordinaten …« Es folgte eine exakte Angabe.
    »Daten stimmen, Sir«, meldete der Chefnavigator wenig später.
    Atlan stieß eine Verwünschung aus.
    Rhodan holte tief Luft, wandte sich wieder an den Moritator und fragte:
    »Sie wollen mir Ihre Vermutungen mitteilen, Schekonu …?«
    Der Wissende hob seine Tasse an, verschüttete etwas auf seine Hose und erwiderte:
    »Keineswegs, Rhodan. Ich bin nur gekommen, um Genaueres über die Sendungen zu erfahren.«
    Er setzte die Tasse ab und stellte sie in die Luft. Sie fiel auf den Boden und rollte unter den Kontursessel, auf dem Schekonu saß.
    »Das ist mir sehr peinlich«, stammelte der Wissende, kroch unter den Sessel und stieß sich am Untergestell. Er kam mit der leeren Tasse wieder hoch, rutschte auf der Kaffeepfütze aus und landete auf Atlans Knien.
    Gucky zeigte seinen Nagezahn und meinte:
    »Er hat nicht nur zwei ›linke Hände‹, sondern auch zwei ›linke Füße‹.«
    Er hob Schekonu telekinetisch an und setzte ihn auf seinen Platz zurück.
    »Entschuldigen Sie bitte die Ungeschicklichkeit, Rhodan«, wandte Schekonu sich an Perry. »Ich scheine heute einen besonders schlechten Tag zu haben. – Oh!« Er griff sich an die Stirn und verzog das Gesicht.
    »Fühlen Sie sich nicht wohl?« fragte Rhodan besorgt.
    Die MARCO POLO tauchte wieder in den Linearraum und begann mit der nächsten Linearetappe.
    »Diese Blumen, Rhodan«, flüsterte er und sah auf das Brustteil von Rhodans Bordkombination. »Sie verwirren mich. Ihre Farben haben eine hypnotische Ausstrahlung.«
    Perry sah an sich herab, entdeckte jedoch keine Blumen. Er wußte außerdem genau, daß er sich keine angesteckt hatte.
    »Und diese leuchtende Kugel auf Ihrer Schulter«, flüsterte der Moritator. »Warum verlassen wir die Grotte nicht? Die Luft hier ist heiß und drückend. Das Wasser riecht faulig.«
    Rhodan wollte etwas sagen, überlegte es sich aber anders. Er stellte eine Interkomverbindung zur Psychiatrischen Abteilung des Schiffes her und forderte zwei Spezialroboter an.
    »So ist es besser!« rief Schekonu und wandte den Kopf, das Gesicht seltsam verklärt. »Freie Luft! Freiheit!« Seine Augen wurden dunkel. »Aber die schwarzen Vögel! Ihre Schwingen verdunkeln die Sonne. Ihre Schnäbel verschlingen das Aphraneit.« Er wimmerte.
    Die beiden Spezialroboter erschienen, hüllten den Wissenden in ein Transportfeld und verschwanden mit ihm durch das Panzerschott.
    »Was ist das ›Aphraneit‹?« fragte Perry den Ganjo.
    »Eine alte ganjasische Mythologie nennt die Vitalkraft des Universums so«, antwortete er stirnrunzelnd. »Ich fürchte um Schekonus Verstand, Perry. Ein Mann wie er befindet sich ja immer auf der schmalen Grenzlinie zwischen Normalität und
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