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Silberband 051 - Vasall der Mächtigen

Titel: Silberband 051 - Vasall der Mächtigen
Autoren: Perry Rhodan
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betrat Atlan mit Gucky das Zimmer. Der Arkonide wirkte sehr nachdenklich, seine albinotisch rötlichen Augen glänzten feucht, aber außer dem Augensekret war ihm nichts von Erregung anzumerken.
    »Ich hatte noch von der Zentrale aus den Maschinenleitstand um eine energetische Ausmessung der Hauptaggregate gebeten«, erklärte er leise.
    Perrys Muskeln spannten sich. Er sah seinen arkonidischen Freund fragend an.
    Atlan hob die Hand mit seinem Armband-Minikom.
    »Unterwegs nach hier erreichte mich ein erster Bericht. Danach senden die Kraftstationen für die Schutzschirme eindeutig eine Streustrahlung im Sextadimbereich aus, Perry.«
    »Also doch«, meinte Perry bestürzt. »Ich hatte bis jetzt gezögert, den Befehl zum Verlassen des Sonnenrandes zu geben, weil wir dann unseren Ortungsschutz verlieren würden. Aber jetzt …«
    Ingwar Bredel näherte sich ihm langsam und sah ihn fest an.
    »Sir, ich denke, daß ich begriffen habe, worum es geht.« Er massierte gedankenverloren seine fleischige Nase. »Wenn es dem Ganjo hilft, dann sollten wir den Ortungsschutz dieser Sonne verlassen und alle Aggregate stillegen.«
    »Dann werden die Takerer uns früher oder später entdecken«, widersprach Fellmer Lloyd. »Wahrscheinlich früher.« Er seufzte und sah Ovaron mit Bedauern an. »Dr. Bredel, Sie sollten es mit anderen schmerzstillenden Mitteln versuchen.«
    Ein hohes Wimmern kam von Ovaron, stieg hinauf bis in eine Tonlage, die in den Ohren schmerzte.
    Perry wurde blaß.
    »Ich habe noch nie einen Freund im Stich gelassen, Fellmer«, sagte er düster. »Ovaron hat ein Recht darauf, daß wir ein gewisses Risiko eingehen, um ihm helfen zu können.«
    Er faßte Guckys Hand.
    »In die Zentrale, Kleiner!«
    Kaum war er mit Gucky in der Kommandozentrale rematerialisiert, wandte er sich an den Kommandanten der MARCO POLO, Oberst Elas Korom-Khan.
    »Wir verlassen den Ortungsschutz der Sonne, Oberst«, befahl er, »gehen in den freien Raum und schalten sämtliche Maschinen ab, die auf Kernfusionsbasis arbeiten.«
    Korom-Khan wandte sich langsam mitsamt seinem breiten Kontursessel um. Er blickte Rhodan mit gefurchter Stirn an.
    »Sir, unsere Beiboote haben eine takerische Flotte geortet …«
    »Das weiß ich«, entgegnete Rhodan. Seine Stimme klang verärgert. »Aber wir können Ovaron nur so helfen. Bitte, beeilen Sie sich.«
    Der Oberst preßte die Lippen zusammen. Sein dunkelbraunes Gesicht wurde grau. Er reagierte nicht auf den Befehl.
    Mit dem schweren Sessel zur Rechten Korom-Khans schwang Oberst Hartom Manis herum. Der Ertruser saß wie ein Koloß in seinem Sessel.
    »Ihr Befehl gefährdet die Sicherheit des Schiffes, Sir!« dröhnte er, daß es durch die ganze Zentrale schallte. »Bei aller Hochachtung vor Ihnen, aber es ist die Pflicht der Schiffsführung, derartige Befehle zu verweigern.« Im Gegensatz zu seinen sonstigen cholerischen Reaktionen sprach Manis mit erzwungener Ruhe.
    Perry Rhodan hob die Fäuste, beherrschte sich aber und entgegnete ebenfalls ruhig:
    »Ich weiß, daß meine Anordnung die MARCO POLO gefährdet, Oberst Manis. Leider können wir Ovaron nur dann von seinen fürchterlichen Qualen erlösen, wenn wir die Maschinen abschalten. Von außen kommende sechsdimensionale Impulse regen die Fusionsaggregate zur Aussendung einer Strahlung an, die für Ovarons Zustand verantwortlich ist und sich auch – allerdings schwächer – auf unsere Mutanten auswirkt.«
    In diesem Moment rematerialisierte Tschubai, Lokoshan und Lloyd neben ihm.
    »Vergessen Sie nicht, Hartkopf Manis«, sagte Fellmer eindringlich, »daß es Ovaron war, der das Solsystem und alle Solarier vor dem Todessatelliten rettete …!«
    Manis' von Natur aus rotbraunes Gesicht lief tiefrot an.
    »Das ist mir bekannt«, sagte er unwirsch zu Lloyd. Zu Rhodan gewandt, fuhr er fort: »Ich wußte nicht, daß der Ganjo durch unsere Maschinen gefährdet ist, Sir. Das ändert natürlich die Lage. Verstehen Sie bitte, daß ich …«
    Perry machte eine wegwerfende Handbewegung. Plötzlich lächelte er.
    »Oberst Manis – und Oberst Korom-Khan. Sie befänden sich nicht auf der MARCO POLO, wenn Sie mir nach dem Munde reden würden. Vergessen wir das also.«
    Elas Korom-Khan grinste.
    »Dann werde ich jetzt die notwendigen Befehle geben, Sir.«
    Er schwenkte seinen Kontursessel in die Normallage zurück und aktivierte seine Kommunikationsgeräte. Hartom Manis tat es ihm nach. Innerhalb von Sekunden liefen die Aktionen an Bord so reibungslos ab, als
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