Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Silberband 048 - Ovaron

Titel: Silberband 048 - Ovaron
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
erkannte, daß sie völlig verängstigt war. Sie hatte ebenso Hilfe nötig wie Warkamon. Hätte sein Armbandfunkgerät noch funktioniert, hätte der Kommandant das Hauptquartier rufen können. Trumakor Avak bezweifelte allerdings, ob man dort genügend Zeit gefunden hätte, um sich mit den Problemen einer so kleinen Gruppe zu beschäftigen.
    In ganz Havaler waren jetzt Cappins eingeschlossen, die Hilfe brauchten.
    »Wir schaffen es auch allein«, sagte Avak wie zu sich selbst.
    Das war wenige Minuten vor seinem Tod.

36.
    Warkamon hatte das Gefühl, daß eine zentnerschwere Last auf seiner Brust lag.
    Er schlug die Augen auf. Benommen vom Licht, das durch das Fenster fiel, blinzelte er ein paarmal. Er blickte sich um und stellte fest, daß er sich auf einer Liege befand, die innerhalb des kleinen Raumes stand.
    Vermutlich hatte ihn Trumakor Avak hierhergebracht, als er das Bewußtsein verloren hatte.
    Warkamon blickte auf seine schmerzende Brust. Er entfernte den blutverschmierten Notverband. Die Wunde hatte sich entzündet, aber das war nicht weiter schlimm. Der erste Mediziner, dem er begegnete, würde ihm helfen können.
    Warkamon schwang die Beine von der Liege. Die Bewegung genügte, um ihn aufstöhnen zu lassen. Sein Körper schmerzte an mehreren Stellen. Außerdem wurde ihm schwindlig. Er brauchte ein paar Minuten, bis er auf den Beinen stehen konnte.
    Die Straße war verlassen. Kein einziges Tier war zu sehen. Am Ende der Straße waren ein paar von einem Cappin befehligte Roboter damit beschäftigt, die Trümmer eines Hauses zu beseitigen.
    Warkamon atmete auf. Es sah ganz so aus, als wäre es den Verteidigern im Verlauf der Nacht gelungen, die Tiere aus der Stadt zu treiben.
    Aber wo war Trumakor Avak? Sicher war er mit dem Versan-Schlepper weitergefahren.
    Warkamon beugte sich weiter aus dem Fenster.
    Der Schlepper stand verlassen vor dem Haus.
    Warkamon konnte sich keinen Reim darauf machen.
    Er ruhte sich einen Augenblick aus und humpelte dann auf den Korridor hinaus. Als er sich gegen die Wand lehnte, begann sich sein Blick wieder zu klären. Vor ihm am Boden lag eine übel zugerichtete Frau. Warkamon sah sofort, daß sie tot war. Neben ihr am Boden lag ein Strahler.
    Warkamon bückte sich und hob die Waffe auf. Er schaute sich um. Zweifellos war die Frau von einem oder mehreren Tieren überrascht worden. Der oder die Angreifer mußten sie von der Treppe aus angesprungen haben.
    »Kommandant!« krächzte Warkamon. »Hallo, Kommandant!«
    Er erhielt keine Antwort. Ein sicheres Gefühl sagte ihm, daß er nur die Treppe hinaufzugehen brauchte, um Trumakor Avak zu finden. Er überwand seine Schwäche und zog sich am Geländer nach oben.
    Da sah er die Blutspuren.
    Sie waren fast auf jeder Stufe. Die Abdrücke großer Tierpranken zeichneten sich darin ab.
    Warkamon erschauerte. Er hielt die Waffe mit einer Hand schußbereit, mit der anderen zog er sich weiter die Treppe hinauf. Er mußte ein paarmal anhalten, weil ihn die Erschöpfung zu übermannen drohte. Der Gedanke an Trumakor Avak verlieh ihm wieder Kraft.
    Schließlich kam er oben an.
    Er sah eine offenstehende Tür und taumelte darauf zu. Er fiel dagegen und stieß sie vollkommen auf. Er mußte sich mit einer Hand festhalten, um nicht das Gleichgewicht zu verlieren.
    Rechts an der Wand lagen die Überreste von Trumakor Avak. Auch im Bett lag ein toter Cappin. Warkamon kannte ihn nicht.
    Er gab einen unartikulierten Laut von sich und ging wieder auf den Korridor hinaus.
    Von unten drangen Geräusche herauf.
    Drei Cappins betraten das Gebäude. Einer von ihnen wurde durch seine Kleidung als Befehlshaber ausgewiesen. Der Mann sah den schwankenden Warkamon zuerst.
    »Mann!« rief er zu ihm herauf. »Halten Sie sich fest! Oder wollen Sie die Treppe herabfallen?«
    Warkamon winkte mit der Waffe.
    »Raufkommen!« schrie er. »Sofort raufkommen.«
    Der Befehlshaber fragte verblüfft: »Was ist eigentlich los? Warum so nervös? Wir haben die Tiere zurückgeschlagen. Es befindet sich keine einzige Bestie mehr in Havaler.«
    Gefolgt von seinen Begleitern, kam er die Treppe herauf.
    »Gehört Ihnen der Versan-Schlepper?«
    »Ja«, sagte Warkamon.
    Er trat zur Seite, damit die drei Cappins in den Raum sehen konnten, aus dem er soeben gekommen war.
    »Oh!« rief der Befehlshaber bestürzt, als er Trumakor Avak liegen sah. »Was war denn hier los?«
    Er machte ein paar Schritte auf den Toten zu. Warkamon trat ihm in den Weg.
    »Halt!« rief der Transportmeister.
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher