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Silberband 048 - Ovaron

Titel: Silberband 048 - Ovaron
Autoren: Perry Rhodan
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»Fassen Sie ihn nicht an. Ich werde ihn nach unten tragen und dafür sorgen, daß er noch im Tod ordentlich behandelt wird.«
    Der Befehlshaber war erschüttert.
    »Ist das Ihr Freund?«
    »Der Tote ist Kommandant Trumakor Avak«, erwiderte Warkamon. »Fassen Sie ihn nicht an.«
    Der Befehlshaber schüttelte den Kopf und winkte seinen Begleitern, daß sie ihm nach unten folgen sollten. Warkamon sah ihnen nach, wie sie die Treppe hinabgingen. Auf der untersten Stufe drehte sich der Befehlshaber noch einmal um.
    »Kommen Sie mit, oder soll ich Ihnen einen Arzt schicken?«
    »Ich komme nicht mit und brauche auch keinen Arzt.«
    Der Cappin schaute unschlüssig drein, dann verließ er das Haus.
    Warkamon ging in das Zimmer, wo die beiden Toten lagen. Er hob Trumakor Avak auf und trug ihn die Treppe hinab. Später hätte er nicht zu sagen vermocht, wie er das geschafft hatte.
    Er schleppte Trumakor Avak zum Versan-Schlepper und legte ihn auf den Nebensitz.
    Dann nahm er am Steuer Platz. Der Motor sprang an. Warkamon fuhr durch die Straßen der Stadt, in denen überall mit den Aufräumungsarbeiten begonnen wurde.
    Er fuhr zwei Stunden lang mit dem Toten durch die Straßen. Dann verließen ihn seine Kräfte, und er fiel Kopf voran gegen das Steuer. Der Wagen prallte gegen eine Hauswand und blieb stehen. So fanden ihn später ein paar Cappins, die nach Verletzten suchten.
    Rhodan schob die Sextadimbombe vorsichtig in die Lücke zwischen den beiden Röhrenenden.
    »Paßt!« sagte er aufatmend.
    Ovaron heftete die Bombe mit der Schweißmaschine fest. Dann verschweißten sie die Bombe mit den beiden Röhrenenden. Als die Schweißnähte glattgeschliffen und erkaltet waren, wurden sie mit einer Spezialfarbe gestrichen. Danach überzeugte sich Ovaron, daß die Klimaanlage nach wie vor funktionierte.
    »Sie wird in ihrer Leistung nicht geschwächt«, stellte der Cappin fest. »Ich glaube, wir können zufrieden sein.«
    Rhodan trat einen Schritt zurück und beobachtete die Schweißstelle. Die Farbe war sofort getrocknet.
    »Wie gefällt es dir?« erkundigte sich Gucky.
    »Ausgezeichnet«, sagte Rhodan. »Diese Stelle kann von den Cappins nur durch einen dummen Zufall entdeckt werden.«
    Sie entfernten alle Spuren ihrer Arbeit.
    Rhodan suchte die Stelle noch einmal gründlich ab. Jeder Abfallbrocken, den sie übersahen, konnte zum Verräter werden. Als er sicher war, daß sie nichts zurückgelassen hatten, untersuchte er noch einmal die Stelle, wo die Bombe saß. Sie fügte sich übergangslos in das Röhrensystem ein.
    »Wir haben unser Kuckucksei gelegt«, sagte Ras Tschubai und lachte. »Ein Ei, das erst in zweihunderttausend Jahren ausgebrütet wird.«
    »Sofern es nicht jemand vorher aus dem Nest wirft«, gab Rhodan zurück. »Wir dürfen die Positronik nicht vergessen.«
    Ovaron stutzte.
    »Was bedeutet dieses Gerede mit dem Ei?«
    »Schon gut«, besänftigte ihn Rhodan. »Es handelt sich um eine Redensart unseres Volkes. Nehmen Sie sie nicht so ernst.«
    Sie begaben sich in die Zentrale.
    Bei der Umschaltung der Positronik mußten sie sich ganz auf Ovaron und Merceile verlassen. Die Zentrale des Sonnensatelliten unterschied sich grundlegend von ähnlichen Anlagen in terranischen Raumschiffen.
    Rhodan und Tschubai halfen dem Cappin, die Verkleidung der Positronik zu entfernen. Ovaron wollte sich nicht mit einer zusätzlichen Programmierung begnügen, sondern die alten Daten löschen. Dadurch wollte er einen Konflikt im Logiksektor der Positronik verhindern. Außerdem mußten sie die Anlage noch so schalten, daß die Aufgabe der ausgefallenen Heizungsröhre von anderen Leitungen des Systems übernommen wurde. Nur dann konnten sie sicher sein, daß die Bombe niemals entdeckt wurde.
    »Wie lange werden Sie brauchen?« fragte Rhodan den Cappin.
    Der Tryzom-Tänzer machte eine unbestimmte Bewegung.
    »Das kommt auf die Schwierigkeiten an. Ein paar Stunden wird es schon dauern.«
    Tschubai war unzufrieden.
    »Das kann Schwierigkeiten bedeuten.«
    Rhodan wandte sich an den Mausbiber.
    »Wie sieht es draußen aus, Kleiner?«
    »Die Tiere befinden sich auf dem Rückzug, Perry. Die Baustelle wurde bereits von ihnen geräumt. Die Cappins sind gerade dabei, sie hinter den Raumhafen zurückzudrängen.«
    »Draußen ist es jetzt Nacht«, erklärte Merceile.
    »Ja«, stimmte Ovaron zu. »Aber in zwei Stunden wird es wieder hell.«
    »Solange es dunkel ist, werden alle Cappins draußen aufpassen, daß die Tiere keinen zweiten Überfall
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