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Silberband 048 - Ovaron

Titel: Silberband 048 - Ovaron
Autoren: Perry Rhodan
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geschlagen hatte. Sie war nicht tief, aber geschwollen und blaurot. Der Kommandant zog sein Messer und desinfizierte es im Minimum-Strahl seiner Handfeuerwaffe. Dann öffnete er Warkamons Wunde. Eine grünliche Flüssigkeit tropfte heraus.
    Warkamon öffnete die Augen und lächelte.
    »Alles in Ordnung«, sagte Trumakor Avak.
    Der Transportmeister hatte ihn nicht gehört. Er war schon wieder bewußtlos. Trumakor Avak legte einen Notverband an und lehnte Warkamon mit dem Rücken gegen den Sitz.
    »Wir müssen hier weg!« sagte er. »Im Zentrum der Stadt wird man ihm am schnellsten helfen können.«
    Er fuhr auf die Straße hinaus. Das Licht der drei großen Scheinwerfer tastete über die Straße, erfaßte Trümmer, tote Tiere und tote Cappins. Ganz in der Nähe brannte ein Häuserblock. Er war von Robotern umstellt, die sich bemühten, das Feuer zu löschen.
    Je weiter sie in die Stadt vordrangen, desto weniger Tiere begegneten ihnen. Trumakor Avak hoffte, daß sie das Schlimmste überstanden hatten. Bald würde Ruhe einkehren. Sie würden Monate brauchen, um die von den Tieren angerichteten Schäden zu beheben. Die Toten jedoch konnte niemand mehr ins Leben zurückrufen.
    Ein paar Minuten später stießen sie auf bewaffnete Cappins. Trumakor Avak hielt an und stellte sich vor. Man teilte ihm mit, daß wenige Straßen weiter ein notdürftiges Hauptquartier eingerichtet worden war. Dort führte Wiesenacker den Befehl.
    Trumakor Avak steuerte den Schlepper in eine Seitenstraße. Plötzlich stotterte der Motor. Das Fahrzeug blieb stehen.
    Der Kommandant stieß eine Verwünschung aus. Er nahm den Handscheinwerfer aus dem Werkzeugkasten und leuchtete die Umgebung ab. Die Straße war fast in Ordnung. Tiere waren nicht zu sehen.
    Trumakor Avak wußte, daß sie noch mindestens zwei Kilometer vom Hauptquartier entfernt waren. Er konnte Warkamon nicht zurücklassen. Am besten war, wenn er sich in den umliegenden Häusern ein Versteck für die Nacht suchte. Am nächsten Morgen konnten sie weitergehen, vorausgesetzt, daß es Warkamon schaffte.
    Er zog Warkamon über seine Schulter. Den Versan-Schlepper ließ er mit brennenden Scheinwerfern zurück. Vielleicht hielt das die Arcker davon ab, ihn im Verlauf der Nacht zu zerstören.
    Mit dem bewußtlosen Transportmeister beladen ging Trumakor Avak auf das nächste Haus zu. Er hatte seinen Scheinwerfer am Gürtel befestigt, so daß er etwas sehen konnte.
    Der Eingang des Gebäudes machte einen unversehrten Eindruck. Die Tür war verschlossen. Trumakor Avak stieß sie mit einem Fuß auf und trat ein. Im Vorraum roch es nach Alkohol. Trumakor Avak leuchtete umher. Der Raum war verlassen. Die unzerstörte Einrichtung bewies, daß hier noch keine Arcker gewesen waren.
    Der Kommandant trat auf den Korridor hinaus und begab sich in eines der anderen Zimmer.
    Als er eintrat, hörte er ein Geräusch. Dann blitzte es auf. Trumakor Avak wurde von der Helligkeit eines Energiestrahls geblendet.
    Jemand stieß einen bestürzten Schrei aus.
    Trumakor Avak ließ Warkamon auf den Boden gleiten und leuchtete in die Ecke.
    Im Scheinwerferlicht stand eine Frau mit einem Strahler in der Hand. Trumakor Avak wandte sich wortlos um und blickte auf das tellergroße Loch in der Wand. Um Haaresbreite war der tödliche Strahl an ihnen vorbeigegangen.
    »Ich … ich dachte, es wären ein paar Tiere«, stammelte sie.
    Trumakor Avak antwortete nicht. Er suchte nach einem geeigneten Platz, wo er Warkamon niederlegen konnte. Dann schleppte er den Transportmeister auf die Liege an der dem Eingang gegenüberliegenden Wand. Nachdem er Warkamon von Stiefel und Jacke befreit hatte, sprach er zum erstenmal mit der Frau.
    »Haben Sie Verbandmaterial hier?«
    »Ich bin nicht von hier«, erwiderte sie. »Auf der Flucht vor den Tieren kam ich hierher. Ich wohne im Außenbezirk.«
    Avak betrachtete sie. Sie machte einen völlig erschöpften und verstörten Eindruck. Auf dem Weg hierher mußte sie Schreckliches gesehen haben. Kein Wunder, das sie auf alles schoß, was sich bewegte.
    »Bleiben Sie bei ihm.« Er deutete auf Warkamon. »Ich suche in den anderen Zimmern nach Verbandmaterial.«
    »Und wenn Tiere kommen?«
    »Es sind keine in der Nähe«, beruhigte sie Trumakor Avak.
    Sie schien nicht überzeugt zu sein, aber sie setzte sich auf den Rand der Liege und hielt ihre Waffe fest.
    Trumakor Avak sagte sarkastisch:
    »Schießen Sie nicht wieder auf mich, wenn ich zurückkomme.«
    Sie schwieg erschöpft.
    Trumakor Avak
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