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Silberband 047 - Die Cappins

Titel: Silberband 047 - Die Cappins
Autoren: Perry Rhodan
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Sie langsam zugrunde gehen. Ich kann über Sie lachen, Alaska Saedelaere.«
    Saedelaere griff nach seiner am Boden liegenden Maske und wog sie nachdenklich in den Händen. Wie lange hatte er sie eigentlich schon getragen? Es schien Ewigkeiten her zu sein, daß er durch den Transmitter gegangen war und sich mit dem Körperteil eines Cappins verbunden hatte.
    »Haben Sie Angst, Saedelaere?« fragte Corello lauernd.
    Saedelaere sah zu ihm hinüber. Er spürte weder Haß noch Wut.
    »Ich empfinde nur Mitleid für Sie, Ribald Corello«, sagte er ruhig.
    Ich muß es noch länger aufschieben, dachte Corello, während ein nie gekanntes Triumphgefühl durch seinen Körper strömte. Er darf nicht schnell sterben. Er sah das Gesicht Saedelaeres. Ein normales Männergesicht. Das, was es gefährlich machte, war verschwunden. Vernichtet von der Kraft Ribald Corellos.
    Corello konnte es nicht fassen. Hatte er die seltsame, sechsdimensional strahlende Masse tatsächlich vernichtet? Es gab keine andere Möglichkeit. Corello drang in das Gehirn des vor ihm stehenden Mannes ein. Er konnte das jetzt mühelos.
    Drehen Sie sich um! befahl er.
    Saedelaere gehorchte ohne Gegenwehr.
    Corello kicherte befriedigt. Er gab dem Terraner ein paar sinnlose Befehle, die dieser widerstandslos ausführte.
    »Sie sind mein Sklave«, sagte Corello zufrieden. Einen Augenblick spielte er mit dem Gedanken, Alaska Saedelaere am Leben zu lassen und zu seinem persönlichen Diener zu machen. Dann entschied er sich jedoch dafür, den Mann zu töten. Saedelaere mußte sterben, um die Krise, die Corello kaum noch zu überwinden gehofft hatte, zu beenden.
    Diese Krise hatte beim ersten Zusammentreffen der beiden so ungleichen Männer begonnen. Sie endete jetzt, in diesem Augenblick.
    »Zuerst lasse ich Ihren Arm explodieren!« erklärte Corello. »Den linken Arm, mein Freund.«
    Stehen Sie still! befahl er telepathisch. Heben Sie den linken Arm.
    »Es wird weh tun, Saedelaere. Aber Sie sind ja gewohnt, Schmerzen zu ertragen, nicht wahr?«
    Saedelaere antwortete nicht. Seine Augen hatten jeden Glanz verloren. Er war zu einer hilflosen Marionette geworden.
    Corello hob den Kopf und wollte die psionische Energie abstrahlen, die den Arm des Terraners vernichten würde.
    Da sah er, daß sich der Deckel des auf dem Schrein stehenden Sarges öffnete.
    Corellos Mund öffnete sich zu einem lautlosen Schrei. Er hatte keinen Befehl gegeben, seine Mutter herauszuholen. Es war auch kein Roboter auf dem Dach des Schreins. Die Maschinen bildeten einen Kreis um den Schrein, so, wie es Corello befohlen hatte.
    Corello schluckte entsetzt. Was ging da vor? Er strahlte einen Befehlsimpuls ab, aber der Sargdeckel rutschte weiter seitwärts, als könnte keine Macht des Universums ihn aufhalten.
    Corello spürte, daß sich eine dramatische Entwicklung anbahnte. Er hatte Alaska Saedelaere vollkommen vergessen. Seine Blicke hefteten sich auf den Sarg.
    Etwas bewegte sich darin. Corello sah das Aufblitzen einer Schnalle, hörte das Rascheln von Kleidern.
    Dann erhob sich Gevoreny Tatstun aus ihrem Sarg.
    Corello schrie, zutiefst aufgewühlt. Schaum trat vor seinen Mund. In diesem Augenblick zerbrach sein Wille.
    Den Anblick seiner Mutter hätte er noch ertragen, aber nicht den der feurigen wirbelnden Masse in ihrem Gesicht, die zuvor Alaska Saedelaere getragen hatte.
    Gevoreny Tatstun stieg aus ihrem Sarg, in dem sie lange Zeit zugebracht hatte. Sie kletterte am Schrein hinab und durchquerte ruhig die Zentrale. Das Cappin-Fragment in ihrem Gesicht schien ihr nichts auszumachen. Sie beachtete Saedelaere nicht, als sie an ihm vorbeiging. Erst vor dem Sessel, in dem ihr schreiender Sohn lag, blieb sie stehen.
    Sie streichelte seinen häßlichen, unförmigen Kopf.
    »Beruhige dich«, sagte sie sanft. »Jetzt ist alles vorbei. Du hast dich selbst überwunden. Ich kann es fühlen.«
    Corello hörte nicht auf zu schreien.
    Die Frau löste ein Tuch von ihrer Hüfte und bedeckte damit Corellos Gesicht.
    »Es ist besser, wenn du mich nicht ansiehst, mein Sohn. Ich weiß nicht, was mein Gesicht beherrscht, aber dieses seltsame Geschöpf hat dafür gesorgt, daß ich aus dem Schlaf erwachte. Ich war niemals wirklich tot, wie du glaubtest, sondern ich befand mich in einem biologischen Tief schlaf.«
    Sie hörte nicht auf, den Mutanten zu streicheln. Das und ihre sanfte Stimme taten allmählich ihre Wirkung. Corello schrie nicht mehr.
    »Ich weiß, daß ich in letzter Zeit oft Kontakt mit dir hatte«,
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