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Silberband 047 - Die Cappins

Titel: Silberband 047 - Die Cappins
Autoren: Perry Rhodan
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fuhr Gevoreny Tatstun fort. »Ich versuchte dir zu erklären, wer du wirklich bist. Kannst du mich verstehen?«
    Corello wollte nicken, aber sein schwerer Kopf fiel zur Seite. Er weinte wie ein Kind.
    Saedelaere trat hinzu. Sein Verstand, in den letzten Stunden ständig angespannt, hatte den Schock überwunden.
    Er legte sanft die Hand auf die Schulter der Frau.
    »Lassen Sie ihn, Lady«, sagte er in seiner holprigen Sprechweise. »Sie können ihm nicht helfen.«
    Tolot hatte sich aufgerichtet und kam heran. Corello besaß keine Macht mehr über ihn. Gevoreny erschrak, als sie den Riesen an ihrer Seite sah.
    »Keine Angst!« beruhigte Saedelaere das Anti-Mädchen. »Das ist Icho. Er wird Ihnen nichts tun.«
    Tolot drängte sich an ihnen vorbei und streckte seine Arme nach Corello aus.
    »Aber diesen elenden Wurm werde ich zerquetschen.«
    »Halt!« schrien Saedelaere und Gevoreny Tatstun gleichzeitig.
    Die Frau warf sich über ihren mißgestalteten Sohn. Tolot starrte unschlüssig auf sie herab und trat dann zur Seite.
    »Ribald ist unschuldig! Er ist ein Opfer übler Machenschaften der Antis und Aras. Schon als Embryo wurde er beeinflußt. Die Priester und Ärzte wollten ihn als Werkzeug benutzen, mit dessen Hilfe sie das Solare Imperium zerschlagen konnten.«
    »Es stimmt also!« sagte Corello stöhnend. »Was die Halluzinationen mir berichteten, entspricht der Wahrheit.«
    »Ja, Ribald Ishibashi.«
    Alaska sah weg, um nicht länger in das strahlende Cappin-Fragment im Gesicht des Anti-Mädchens blicken zu müssen. Er ahnte, wie es dorthin gekommen war. Der Cappinteil hatte gespürt, daß sein Wirt vom Tode bedroht war, und hatte sich einen sicheren Platz gesucht. Er hatte die Ausstrahlungen der im Tiefschlaf liegenden Gevoreny Tatstun gespürt und war zu ihr hinübergewechselt. Dabei hatte er nicht ahnen können, daß er sie aufwecken würde.
    Saedelaere hoffte, daß er gegen den Anblick des Cappin-Fragments immun war, sonst war er von Wahnsinn und Tod bedroht. Icho Tolot würde es bestimmt aushalten.
    »Hör mir zu, Ribald!« Gevorenys Stimme klang eindringlich. »Dein Vater war ein guter Mensch. Auch ich habe mich nie an verbrecherischen Aktionen beteiligt. Die Embryo-Blockade, die den Anfang des Offensivprogramms der Antis und Aras bildete, hat dich zum Verbrecher gemacht. Aber in Wirklichkeit bist du unschuldig. Du mußt nur zu verstehen versuchen und dich diesen Männern unterordnen.«
    Corello bewegte den Kopf. Das Tuch über seinem Gesicht machte ihn noch unheimlicher.
    »Saedelaere!«
    Der Transmittergeschädigte hörte die Stimme des Mutanten.
    »Ja?«
    Corello streckte ein Ärmchen aus.
    »Saedelaere?«
    Es klang flehend. Saedelaere zögerte jedoch, die Hand zu ergreifen, die sich hilfesuchend in seine Richtung ausstreckte. Zu lange hatte er dieses Wesen gehaßt. Zu frisch waren noch die Erinnerungen an die zahllosen Untaten Ribald Corellos. Vor allem konnte er nicht vergessen, daß der Mutant ihn noch vor ein paar Minuten umbringen wollte.
    Die Hand des Mutanten sank nach unten.
    »Saedelaere!« Die Stimme klang enttäuscht. »Ist es zu spät?«
    »Was bedeutet das?« fragte Tolot dazwischen. »Soll das ein Trick sein?«
    »Ist es zu spät, Saedelaere?« fragte der Mutant drängend.
    Der hagere Mann wandte sich ab. Er konnte Corello nicht mehr ansehen.
    »Diese Frage kann ich Ihnen nicht beantworten, Ribald Corello. Das kann niemand. Die Zeit wird auf alles eine Antwort geben.«
    »Töte mich, Mutter!« bat Corello.
    Gevoreny Tatstun beugte sich über ihn und drückte ihn an sich. Sie sagte nichts. Sekundenlang bildeten die beiden eine Einheit. Das bewahrte Corello vor dem endgültigen Wahnsinn.
    »Ich wünschte, ich hätte dir mehr helfen können, mein Sohn«, sagte sie bedrückt.
    Sie richtete sich auf. Vor den entsetzten Augen Saedelaeres und Tolots zerfiel sie zu grauem Staub. Dieser Prozeß dauerte nur ein paar Sekunden. Es gab ein klatschendes Geräusch, als das Cappin-Fragment in Saedelaeres Gesicht zurückkehrte und sich festsaugte. Es hatte den Tod des Anti-Mädchens geahnt und gehandelt.
    Saedelaere stand wie erstarrt da. Alle Hoffnungen, die er sich gemacht hatte, waren mit einem Schlag vernichtet. Er trug wieder den gefährlichen Fremdkörper im Gesicht.
    War es da nicht besser, zu sterben?
    Tolots Stimme klang auf: »Setzen Sie Ihre Maske auf. Da hinten kommen Atlan, Ras und Gucky. Wollen Sie Ihre Freunde gefährden?«
    »Nein«, sagte Saedelaere.
    Mechanisch drückte er die Maske ins
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