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Silberband 032 - Die letzte Bastion

Titel: Silberband 032 - Die letzte Bastion
Autoren: Perry Rhodan
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Zuschauer, das Auf- und Abschwellen ihres Gebrülls, und die Rufe der Wächter an den
Ausgängen.
    Atlan vermeinte, die riesigen Füße seines Gegners über den Boden schleifen zu hören, während
das Netz in seiner Hand raschelte.
    Und dann, mit einem plötzlichen Wechsel, verblaßte das Bild aus der fernen Vergangenheit.
Anstelle des Nubiers war Mirona Thetin da.
    Die Lemurerin schien die unverhoffte Gefahr instinktiv zu fühlen, sie schien die Kraft zu
ahnen, die sich in Atlan gesammelt hatte. Ihr Mund öffnete sich, aber sie blieb stumm. Beinahe
zögernd hob sie die Hand zu einer abwehrenden Geste.
    Sie war wie gelähmt und unfähig, etwas zu unternehmen. Sie dachte nicht an das nächstliegende,
nicht daran, ihren Schutzschirm oder den Transmitterschirm wieder zu aktivieren.
    Der Arkonide warf.
    Der Speer erzeugte einen hohen, summenden Ton, als er davonflog. Sein Schaft zitterte. Atlan
taumelte nach vorn, mitgerissen von der Wucht seiner Armbewegung.
    Krantars Waffe bohrte sich in die Brust der Lemurerin. Atlan sah, wie die Hände seiner
Gegnerin hochzuckten und den Speerschaft umklammerten. Dann brach sie zusammen.
    Mit einem Schlag wurde Atlan hellwach. Ungläubig starrte er zu der Stelle hinüber, wo Mirona
Thetin lag. Er hatte nie daran geglaubt, daß er sie wirklich treffen könnte.
    Er spürte kaum, wie er seine Beine bewegte. Es war, als erlebte er einen Alptraum, in dem er
ziellos durch eine endlose Finsternis schwebte.
    Er sank vor ihr nieder und sah, daß sie noch lebte. Blut drang aus ihrem Mund. Ihr Gesicht war
blaß, es bildete einen eigenartigen Kontrast zu den dunklen Haaren.
    Sie versuchte ihm zuzulächeln, aber der Schmerz machte eine Grimasse daraus.
    Sie hob ihm einen kleinen Gegenstand entgegen, der in eine rote und in eine schwarze Hälfte
unterteilt war.
    »Ich hätte dich töten können«, murmelte sie mühsam.
    Sie drückte auf den roten Knopf, und der Abwehrschirm legte sich um den Transmitter. Der
Platz, von dem Atlan den Speer geworfen hatte, lag unmittelbar unter der Energieglocke. Der
Arkonide wußte, daß ihn ein unmittelbarer Aufprall der Energie sofort getötet hätte. Mirona
Thetin hatte die Gelegenheit, ihren Gegner zu vernichten, ungenutzt verstreichen lassen.
    »Ich habe oft gelesen, daß der Tod Frieden bringt«, sagte sie. »Für mich bedeutet er nur das
Ende von allem, was mir wichtig erschien.«
    Atlan konnte nicht sprechen. Er berührte den Speer und sah, daß es unmöglich war, ihn
herauszuziehen. Es hätte die Lemurerin nicht mehr gerettet.
    Sie griff nach seiner Hand und umklammerte sie.
    »Ich bringe dich hier heraus«, hörte er sich sagen.
    In einem Umkreis von zwei Kilometern hob sich der Boden gen Himmel, und eine dunkle
Masse aus Steinen, Erde, Stahl, Kunststoff und Pflanzen schien für den Bruchteil einer Sekunde
schwerelos über dem Land zu hängen. Dann erst erfolgte das Donnern der Explosion, die den
Planeten erbeben ließ.
    Ein riesiger Krater bildete sich. In ihn hinein stürzte alles, was sich gerade noch erhoben
hatte. Kilometerlange Risse und Spalten bildeten sich. Ein unersättlicher Schlund hatte sich
aufgetan, der die gesamte Oberfläche zu verschlingen drohte.
    Rauch stieg nach oben und verwandelte den Himmel in eine dunkelgraue Fläche. Tonnen von Staub
und Asche sanken nur langsam zum Boden zurück und bildeten einen dichten Vorhang, der den Blick
auf den Ort der Katastrophe verdeckte.
    Perry Rhodan ließ sich wieder auf die Äste des großen Baumes zurücksinken. In einer Entfernung
von dreißig Kilometern mußte eine große unterirdische Energieanlage explodiert sein. Wenn sich
Atlan noch unter der Oberfläche aufhielt, würde er die Folgen dieser Explosion zu spüren
bekommen. Rhodan konnte sich vorstellen, daß jetzt überall Decken nachgaben, Wände einstürzten
und Abstützungen zusammenbrachen.
    Rhodans Helmempfänger knackte. Die Stimme Cart Rudos, des Kommandanten der CREST III, wurde
hörbar.
    »Es wird immer gefährlicher, sich dort unten aufzuhalten, Sir«, warnte der Epsaler. »Diesmal
konnten wir eine Eruption beobachten. Wahrscheinlich hat der Atombrand bereits begonnen.«
    »Rufen Sie fünfhundert Männer ins Schiff zurück«, ordnete Rhodan an. »Die anderen sollen noch
warten.«
    »Ich kann Ihre Sorgen um den Lordadmiral verstehen«, entgegnete Rudo. »Trotzdem sollten Sie
nicht Ihr Leben riskieren. Wahrscheinlich wurde dem Arkoniden der Rückweg an die Oberfläche
abgeschnitten.«
    »Noch besteht
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