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Silberband 032 - Die letzte Bastion

Titel: Silberband 032 - Die letzte Bastion
Autoren: Perry Rhodan
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Zeitstation zutrug. Der Schaft
des Speeres zitterte vor Atlans Gesicht.
    Ein knirschendes Geräusch ließ ihn zurückblicken. Eine der vier Begrenzungssäulen knickte
zusammen und stürzte auf den Transmitter. Atlan beeilte sich. Als der Eingang noch vier Schritte
entfernt war, erfolgte eine heftige Explosion in unmittelbarer Nähe. Die Tür kam Atlan entgegen.
Er verlor Mirona Thetin und wurde wie ein welkes Blatt in die Halle zurückgeschleudert. Er
prallte gegen irgend etwas und hielt sich daran fest. Krachend stürzte ein Teil der Decke herab.
Etwas schlug in Atlans Rücken. Er preßte sich flach gegen den Boden und verschränkte die Arme
über dem Kopf. Aus weiter Ferne kam der Lärm einer Serie von Detonationen. Der Boden kam nicht
mehr zur Ruhe. Die gesamte unterirdische Stadt schien zu vibrieren.
    Atlan wälzte sich auf die Seite. Er konnte sehen, daß die Decke zu zwei Dritteln herabgekommen
war. Nur die Tatsache, daß er im toten Winkel lag, hatte ihm das Leben gerettet. Er hätte in eine
der oberen Etagen blicken können, aber Rauchwolken versperrten ihm die Sicht. Er hob den Kopf und
hielt nach Mirona Ausschau. Sie lag in der Nähe des Eingangs, halb unter Trümmern begraben.
    Atlan kroch auf sie zu. Sie lebte noch, als er sie erreichte, aber ihr Atem ging stoßweise,
und ihre Augenlider zitterten.
    »Es ist alles in Ordnung«, sagte er rauh. »Wir können unsere Flucht jetzt fortsetzen.«
    Er richtete sich auf und begann hastig die Trümmer von ihrem Körper zu räumen. Der Speer war
abgebrochen. Atlan hoffte, daß die Lemurerin keine Schmerzen empfand. Ihr Gesicht war grau und
leblos. Die Lippen bildeten zwei schmale Farbstriche.
    Als er sie hochheben wollte, stöhnte sie.
    »Nicht«, flüsterte sie. »Du tust mir weh.«
    Er ließ sie zurücksinken und setzte sich neben sie. Er empfand keine Schmerzen. Sein einziges
Gefühl war das Bewußtsein einer schrecklichen Leere.
    »Ich warte«, sagte er dumpf.
    Als sie nicht antwortete, beugte er sich über sie. Er sah, daß sie tot war. Ihre Augen waren
starr nach oben gerichtet.
    Er setzte sich neben ihr auf den Boden, umfaßte ihre noch warme Hand und wartete darauf, daß
der Körper zerfallen und der in ihm ruhende Zellaktivator vergehen würde. Doch nichts dergleichen
geschah. Die Tote zeigte keinerlei Zerfallserscheinungen. Atlan fragte sich, warum Mironas Körper
anders reagierte, als es bei den anderen MdI der Fall gewesen war. Möglicherweise hing es mit der
Vernichtungsschaltung zusammen, mit denen die Aktivatoren der anderen Meister versehen waren.
Mironas Aktivator besaß eine derartige Schaltung nicht.
    Atlan erhob sich. Einem inneren Zwang gehorchend, hob er die Tote auf und trug sie auf den
Gang hinaus. Überall lagen Trümmer, über die er hinwegklettern mußte. Wenig später kam er an eine
Stelle, wo der Gang vollkommen verschüttet war. Der Zugang zum Antigravschacht war versperrt.
Einen Augenblick blieb der Arkonide unschlüssig stehen.
    Als er sich entschied, zur Transmitterstation zurückzugehen und durch die zerstörte Decke nach
oben zu fliegen, wußte er, daß er kaum noch Chancen hatte, zusammen mit seiner Last die
Oberfläche zu erreichen.
    In die Transmitterhalle zurückgekehrt, erlebte er eine neue Enttäuschung. Sein Flugaggregat
funktionierte nicht. Er legte das kleine Gerät ab und schnallte sich Mironas Aggregat um. Diesmal
hatte er Glück. Er packte die tote Lemurerin unter den Armen und schwebte langsam nach oben.
Sofort hüllten ihn Qualmwolken ein. Das Atmen fiel ihm schwer. Er begann zu husten.
    Als er schon glaubte, daß er den Rückflug antreten müßte, ragte vor ihm ein breiter Trägerstab
aus dem Rauch. Er landete darauf und kämpfte um sein Gleichgewicht. Er spürte das feste Metall
des Trägers unter seinen Füßen. Indem er Fuß vor Fuß setzte und die Trümmerstücke ignorierte, die
wie Geschosse an ihm vorbeifielen, gelangte er auf den ausgebrochenen Teil eines Ganges. Der
Träger fiel schräg nach unten ab.
    Der Arkonide ging in die Hocke und ließ sich vorwärts gleiten. Der aufgerissene Metallkörper
einer großen Positronik versperrte ihm den Weg.
    Auf der anderen Seite war der Gang frei. Atlan kam jetzt schneller voran. Als er in den
Hauptgang einbog, stieß er auf Rauch und Flammen. Ein Löschroboter stakste auf Spinnenbeinen
vorüber und richtete die längst leergesprühten Behälter auf das Feuer. Atlan zog sich wieder in
den Seitengang zurück, um zu überlegen. Wenn es
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