Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Silberband 026 - Kontrollstation Modul

Titel: Silberband 026 - Kontrollstation Modul
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
sagte der bewaffnete Sergeant. »Ohne Ausweis darf ich Sie nicht durchlassen.«
    Redhorse kannte die Befehle des Mannes, aber er heuchelte Erstaunen.
    »Warum so streng, Sergeant?«
    Der Raumfahrer deutete mit dem Daumen auf die Kabinentür. »Surfat hat drei Tage Bordarrest.
Während dieser Zeit darf er mit niemand sprechen.«
    »Es sei denn«, fügte Redhorse hinzu, »er würde zu einem dringenden Sondereinsatz
abberufen.«
    Der Sergeant lachte schallend. »Wer wollte Brazos Surfat schon zu einem Sonderauftrag
abberufen?«
    »Ich, zum Beispiel«, eröffnete Redhorse und schob den Sergeant zur Seite. Bevor der verblüffte
Mann etwas unternehmen konnte, hatte der Captain bereits die Kabinentür hinter sich geschlossen.
Im Innern des kleinen Raumes war es vollkommen dunkel, doch Redhorse konnte das beinahe
asthmatische Schnauben eines Mannes hören. Seine tastenden Hände fanden den Lichtschalter neben
der Tür.
    Das Licht flammte auf, und Redhorse sah einen unglaublich dicken Mann auf dem Bett liegen. Er
war unrasiert. Seine Uniform sah aus, als hätte er darin geschlafen. Der Mann blinzelte und
verzog unwillig das Gesicht.
    »Ich will schlafen«, erklärte er mürrisch. »Meine Zeit ist noch nicht um.«
    Schweigend ging Redhorse zum Waschbecken und zapfte einen Becher kaltes Wasser ab. Er
schüttelte dem Dicken die Flüssigkeit ins Gesicht. Prustend kam der Mann hoch. Mit aufgerissenen
Augen schaute er Redhorse empört an. Schließlich stellte er sich ächzend und stöhnend auf die
Beine.
    »Gefängnis«, sagte Redhorse dozierend, »ist so ziemlich der größte Gefallen, den man Ihnen tun
kann, Brazos. Ich an Oberst Rudos Stelle hätte Ihnen befohlen, das gesamte Oberdeck zu
reinigen.«
    Brazos Surfat wischte die Wassertropfen von seinem Doppelkinn und begann sein Hemd in den
Hosenbund zu stopfen.
    »Ich hatte eine kleine Meinungsverschiedenheit mit Leutnant Orson«, berichtete er. »Orson
behauptete, ich hätte mir eine doppelte Hauptmahlzeit ergaunert.«
    »Zum drittenmal«, nickte Redhorse bekräftigend. »Nach zwei Verwarnungen bedeutet das eine
dreitägige Arreststrafe. Lange genug, um die doppelte Mahlzeit zu verdauen.«
    »Sie scheinen mich ebenfalls zu verkennen, Sir«, sagte Surfat bekümmert. »Den größten Teil
meiner Lebensenergie muß ich damit verschwenden, ungläubige Menschen von meiner Ehrlichkeit,
Treue und Aufrichtigkeit zu überzeugen.«
    Redhorse hockte sich auf den Bettrand und schlug die Decke zurück. Eine fast vollständig
geleerte Flasche kam zum Vorschein. Redhorse entkorkte sie und schnupperte am Flaschenhals.
    »Und wieviel Energie gedenken Sie zu verschwenden, um mir begreiflich zu machen, daß Kaffee in dieser Flasche ist und kein Alkohol?«
    Surfat kicherte. »Sie würden keinen unschuldigen, armen Mann verraten, Captain«, sagte er.
    »Das kommt darauf an«, meinte Redhorse betont.
    Surfat kämpfte noch immer mit seiner Hose. Er blickte den Captain mißtrauisch an, als ahnte
er, daß ihm eine unangenehme Eröffnung bevorstand.
    »Sie werden den Arrest unterbrechen und mit mir und einigen anderen Männern einen
Spezialauftrag ausführen«, erklärte Redhorse.
    »Ich bin Korporal«, sagte Surfat mit einer Stimme, als habe er einen beeindruckenden
militärischen Rang inne. »Ich bin kein Spezialist, der irgendwelche besonderen Aufgaben
durchführt. Es genügt mir, in aller Stille und Bescheidenheit meinen Vorgesetzten an Bord der
CREST zu dienen, und ihr Dank ist mir Lohn genug. Mich gelüstet nicht …«
    »Brazos!« unterbrach ihn Redhorses scharfe Stimme. »Sie werden mich begleiten.«
    »Wenn Sie es sagen, Captain«, seufzte Surfat unglücklich.
    »Wissen Sie überhaupt, was in den letzten Tagen passiert ist?«
    »Nur ungefähr«, gestand Brazos Surfat. »Ich habe fast nur geschlafen.«
    »Wir haben den Eisplaneten Arctis nicht länger halten können«, berichtete Redhorse. »Da die
Gefahr weiterer Angriffe durch Mobys bestand und die Raumschiffe nicht mehr genügend STOG-Säure
an Bord hatten, um weitere auftauchende Ungeheuer zurückzuschlagen, mußten wir die Höhlen unter
dem Eis verlassen. Sämtliche Schlupfwinkel wurden zerstört. Bei unserem Aufbruch wurde Andro-Beta
noch immer von schweren Impulsstößen einer unbekannten Hyperstation erschüttert. Trotz unserer
empfindlichen Geräte war es uns unmöglich, den Standort des Senders anzupeilen.«
    »Das verstehe ich nicht«, meinte Surfat erstaunt. Er zupfte an seinem verwildert aussehenden
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher