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Silberband 026 - Kontrollstation Modul

Titel: Silberband 026 - Kontrollstation Modul
Autoren: Perry Rhodan
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überlastet, was zu einem
Hitzestau im Innern führen mußte. Ansonsten schien er jedoch gesund zu sein, denn er schrie mich
an:
    »Nimm deinen Kahlkopf runter!«
    Ich gehorchte ohne Widerrede. Inzwischen hatte ich herausbekommen, daß Gucky
eine gewisse Narrenfreiheit genoß und seine Bemerkungen niemals böse gemeint waren.
    Kaum hatte ich mich eng an den Boden gepreßt, raste eine gewaltige Erschütterung
durch den Metallplastikbelag. Ich wurde emporgehoben und über die freie Fläche gewirbelt. Nur dem
eingeschalteten Energieschirm hatte ich zu verdanken, daß ich den Anprall gegen die Hallenwand
überstand.
    Kommandos in meinem Helmempfänger rissen mich aus der Benommenheit. Ich taumelte
hoch und sah die Terraner unter Trümmerteilen hervorkriechen und zum Sturm auf den K-Raum
ansetzen. Fast mechanisch trugen meine Beine mich hinter ihnen her.
    Kein einziger Energiestrahl schlug uns entgegen. Nur brodelnde Metallplastik und
einzelne Brandherde behinderten unser Vordringen noch. Mit den Strahlern schnitten wir die
Falltür aus dem kochenden Boden. Von mir wußten die Terraner, daß sich darunter die letzten
Vorräte von Urplasma befanden.
    Als wir in die riesige Vorratshalle stürmten, kamen uns erneut Roboter entgegen.
Doch diesmal waren es terranische Kampfroboter. Kurz darauf traf ein anderer Einsatztrupp ein.
Aus ihren Berichten und aus den Funkmeldungen, die der Großadministrator erhielt, ging hervor,
daß es keinen Widerstand mehr gab. Auch die Androiden existierten nicht mehr.
    Eine unangenehme Aufgabe stand uns noch bevor. Wir konnten das Plasma nicht
zurücklassen. Es mitzunehmen, erwies sich bei der ungeheuren Menge ebenfalls als unmöglich. Ich
spürte, wie schwer Perry Rhodan der einzig richtige Entschluß fiel. Darum ging ich zu ihm und
sagte:
    »Vernichten Sie es, Sie tun ein gutes Werk damit. Das Plasma lebt zwar, aber es
ist sich seiner Existenz ebensowenig bewußt wie eine Pilzkultur. Nur durch eine spezielle
Behandlung wird ein Pseudobewußtsein erzielt, das für das Plasma aber nichts als Qual bedeutet.
Wenn es jetzt stirbt, ist das nicht anders, als wenn Sie eine Amöbe töten, aus der ja auch –
unter bestimmten Bedingungen und im Laufe einer langen Entwicklung – bewußtes Leben werden
könnte. Wir sollten verhindern, daß die Meister das Plasma erneut mißbrauchen.«
    Er blickte mich lange und rätselhaft an, dann nickte er.
    Als wir die Halle verließen, wußte ich, daß die Menschen zu Siegern über die
Herren Andromedas bestimmt waren. Wesen, die selbst unintelligentes Leben achteten wie sie, waren
unüberwindlich.
    Modul versank rasch hinter uns in der eisigen Tiefe des sonnenleeren Raums.
Er war wieder zur Dunkelwelt geworden, seit die letzten Brände erloschen.
    Bis zuletzt starrte ich auf den Ortungsschirm. Meine Augen brannten, als ich die
Welt zurücksinken sah, auf der ich geboren wurde und auf der meine Ahnen begraben lagen. Ich
würde sie nie vergessen, obwohl ich dort die furchtbarste Zeit meines Lebens zugebracht
hatte.
    Wir flogen in Richtung Andro-Beta. Perry Rhodan wollte dafür sorgen, daß die
Energiesphären, die sich nicht selbst vernichtet hatten, unschädlich gemacht wurden. Außerdem gab
es in diesem Zwergnebel zwei Stützpunkte der Terraner.
    Als wir in den Zwischenraum gingen und Modul endgültig verschwand, sah ich auf.
Ich spürte die Blicke der Männer am Kartentisch auf mir ruhen: Perry Rhodan, Atlan, Gucky, Melbar
Kasom, John Marshall und Icho Tolot. Ihre Namen hatte ich auswendig gelernt.
    Lächelnd lehnte ich mich im Kontursessel zurück. Ich wußte, was man von mir
erwartete. Aber ich war erschöpft. Heute würde ich meinen Bericht auf wenige Stichworte
beschränken.
    »Ihre Astronomen haben mir erklärt, mein Alter betrüge umgerechnet sechshundert
Terra-Jahre. Ich weiß, daß das selbst für Moduls eine ungewöhnlich lange Lebenszeit ist. Aber
Ihre Biologen und Mediziner werden schon noch herausfinden, woran das liegt. Zumindest aber
verdanke ich mein langes Leben und meine geistige und körperliche Frische keinem
Zellaktivator  …«
    Atlan lachte.
    »Auch Gucky besitzt keinen Zellaktivator, Baar Lun. Dennoch ist er mindestens
fünfhundert Erdjahre alt und hält sich immer noch für einen jungen Mann.«
    Verblüfft starrte ich den Mausbiber an. Er zwinkerte mir zu und zeigte seinen
einzigen Zahn.
    Ich räusperte mich.
    »Nun, ich wollte damit auch nur klarstellen, daß wir Moduls kein Volk von
Unsterblichen
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