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Silberband 026 - Kontrollstation Modul

Titel: Silberband 026 - Kontrollstation Modul
Autoren: Perry Rhodan
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›Wir‹, das waren der
Mausbiber Gucky, ein junger Terraner, der sich Finch Eyseman nannte, sowie ich, Baar Lun.
    Es war immer noch ein seltsames Gefühl, wenn der Mausbiber meine Hand ergriff
und wir dann durch den hyperdimensionalen Raum teleportierten. Ich erkannte, wie sehr ich dieses
Pelzwesen anfänglich unterschätzt hatte. Es schien sogar unter den terranischen Kommandoleuten
eine bevorzugte Sonderstellung einzunehmen. Jedenfalls wurden seine Anweisungen widerspruchslos
befolgt. Ich war froh, daß er mir nichts nachtrug.
    Wir waren auf alles gefaßt, als wir in meinem Kontrollraum materialisierten.
Gucky und Finch wirbelten mit schußbereiten Waffen herum und suchten jeden Winkel des Raumes ab.
Auch mir hatte einer der Terraner eine Waffe gegeben, einen kleinen Strahler, der jedoch von
furchtbarer Wirkung sein sollte. Ich war entschlossen, diese Waffe anzuwenden.
    Doch wir waren allein. Kein Roboter hatte meinen Kontrollraum betreten. Nur die
Robotposten standen überall in der gewaltigen Produktionshalle.
    Ich lachte leise, als ich die Liftplatte erblickte. Sie schwebte reglos dicht
über dem Boden der Halle. Zwei schwerbewaffnete Roboter standen daneben. Anscheinend sollten sie
Sabotageakte verhindern. Nun, wenn die Sabotage von mir ausging, würden sie gar nichts verhindern
können. Sie mußten mich zum Sphären-Lenkraum lassen, sollte die Produktion von Androiden und der
Einsatz der Sphären nicht lahmgelegt werden. Und sie konnten mich nicht kontrollieren. Die
Antigravplattform trug keinen Roboter!
    »Du solltest dich nicht unnötig einer Gefahr aussetzen, Baar Lun«, sagte
Gucky.
    Offenbar hatte er wieder in meinen Gedanken gelesen.
    »Ich verstehe«, erwiderte ich. »Aber diesmal möchte ich noch auf die
Teleportation verzichten. Ich muß eine Neueinstellung der Maschinen vornehmen, wenn ich die
Produktion neuer Androiden und Sphären verhindern soll. Das wird auf jeden Fall bemerkt –
auch von den Robotern. Sie würden sofort argwöhnisch werden, wenn sie mich nicht im Lenkraum
wüßten. Nein, ich gehe lieber zu Fuß.«
    Finch Eyseman räusperte sich durchdringend, als ich zur Tür schritt.
    »Ich würde den Kombistrahler hierlassen, Baar Lun.«
    Verlegen legte ich die Waffe auf eine Kontrollbank. Beinahe hätte ich eine
Dummheit begangen. Die Roboter wußten, daß ich keine Waffe besaß …
    »Was geschieht, wenn wir in den Lenkraum teleportieren?« fragte Gucky und
deutete dabei auf sich und den Offizier.
    »Was soll geschehen?«
    »Gibt es keine Alarmanlage dort?«
    »Nein. Wenn Sie vorausteleportieren wollen – ich habe nichts dagegen.«
    Der Mausbiber nickte mir zu und ergriff Eysemans Hand. Bevor ich die Tür
geöffnet hatte, waren beide verschwunden. Sie hatten sogar meine Waffe mitgenommen.
    Die beiden Roboter blieben reglos stehen, als ich vor der Liftplatte ankam. Ich
stellte mich auf die Plattform und blickte die Maschinen höhnisch an.
    »Na, wollt ihr nicht mitkommen?«
    Sie rührten sich nicht. Nur der eine von ihnen schnarrte mit mechanischer
Stimme:
    »Wir bedauern, Baar Lun. Aber unser Gewicht ist zu groß.«
    Ich lachte noch, als ich bereits in die Halbkugel des Lenkraumes kletterte.
    »Sie sind sehr leichtsinnig«, bemerkte Finch Eyseman.
    »Warum?« gab ich zurück. »Diese Roboter sind nicht in der Lage, Gefühle zu deuten.
Gelächter stellt für sie nur eines von vielen scheinbar sinnlosen Geräuschen dar, wie sie
organische Wesen von sich geben. «
    »Hoffentlich!« erwiderte Eyseman kurz angebunden. Ich las ihm die Sorge vom
Gesicht ab. Tatsächlich, er sorgte sich um mich!
    »Bitte, stören Sie mich jetzt nicht!« bat ich, während ich in die Sitzschale
stieg. »Ich muß mich völlig auf meine Aufgabe konzentrieren.«
    Zum erstenmal, seit ich hier arbeitete, gab ich mich willig dem technischen
Hypno-Effekt der Lichtmuster hin. Meine Finger huschten über das Schaltbrett und stellten die
zeitlose Verbindung zwischen den Energiesphären und den Androidenpiloten her. Die
Befehlserteilung ging völlig lautlos vor sich. Die Maschine erfaßte meine Gedankenmuster,
wandelte meine Willensäußerung in überlichtschnelle Kodeimpulse um und jagte sie in der Form von
Symbolsprüchen aus den Antennen.
    Millionen von Sphärenpiloten erhielten den zwingenden Befehl, die
Vernichtungsaktion gegen Andro-Beta abzubrechen und in den Leerraum zurückzukehren, wo sie sich
selbst vernichten sollten. Die Androiden würden weder in der Lage sein, mißtrauisch
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