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Der Todesbote

Der Todesbote

Titel: Der Todesbote
Autoren: Jaques Buval
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Jaques Buval

Der Todesbote

    Die wahre Geschichte des Serienmörders Anatolij Onoprienko

    WILHELM HEYNE VERLAG MÜNCHEN HEYNE SACHBUCH 19/896.

    Umwelthinweis:
    Dieses Buch wurde auf chlor und säurefreiem Papier gedruckt.

    Originalausgabe 12/2003

    Copyright © 2003 by Jaques Buval und
    Ullstein Heyne List GmbH & Co. KG, München Der Wilhelm Heyne Verlag ist ein Verlag der Ullstein Heyne List GmH & Co. KG
    http://www.heyne.de
    Printed in Germany 2003
    Redaktion: Dr. Thomas Rosky
    Umschlagillustration: gettyimages / Robert Clare Umschlaggestaltung: Hauptmann & Kampa Werbeagentur Zürich – München
    Satz: ew print & medien Service g.m.b.h., Würzburg Druck und Bindung: Ebner & Spiegel, Ulm ISBN 3-453-87440-4

Der größte Serienmörder in der
Geschichte der Ukraine
    »Diesem Tier darf nicht geholfen werden«, dafür plädiert der Staatspräsident der Ukraine Leonid Kutschma, obwohl das Land seit 1998 als Mitglied des Europarates die Vollstreckungen der Todesstrafe ausgesetzt hat. Der Staatspräsident fordert die Hinrichtung für Anatolij Onoprienko, den größten Serienmörder seines Landes.
    In knapp drei Jahren, so die Ermittlungen der Polizei und der Staatsanwaltschaft, ermordete Anatolij Onoprienko in der Ukraine 52 Menschen: Männer, Frauen, Greise und Kinder. Er tötete sie mit Messern, Pistolen, Schaufeln, Hämmern und einem abgesägten Schrotgewehr. Ohne erkennbaren Anlass und ohne erkennbares Motiv.
    52 Morde hat man ihm nachgewiesen. Jeden Einzelnen hat er bis in die grausamsten Details vor der Polizei rekonstruiert und gestanden. Entschuldigungen oder gar Reue kennt er nicht.
    Zunächst behauptet er, religiöse, geheime magische Kräfte hätten ihn zu diesen Taten getrieben. Dann war es der internationale Geheimdienst, der ihm befahl, die Morde zu begehen.
    Kurz vor seiner Verurteilung gesteht er seinem Psychiater die angeblich ganze Wahrheit: »Ich habe mich im Universum mit Adolf Hitler getroffen. Er befahl mir, den Dritten Weltkrieg zu beginnen. Leider konnte ich seinen Auftrag nicht erfüllen. Denn er verlangte von mir, an jedem Tag im Jahr einen Menschen zu töten. 365 Tote im Jahr. Das habe ich leider nicht geschafft …« Unter anderem auf diese Aussage stützt sich das psychologische Gutachten, das ihn für voll zurechnungsfähig hält.
    In einem Interview sagt er: »Ich habe mich wie ein Mediziner auf höchster Ebene gefühlt. Wie ein Arzt, der einen Menschen aufschlitzt, eine Schlange im Bauch entdeckt und dann damit beginnt, diese Schlange zu untersuchen. Ich habe mich nicht als einfacher Mörder gefühlt, sondern als Arzt. Ich war gleichzeitig Psychiater, Anästhesist und Chirurg. Ich war auch ein Forscher. Und wenn man das aus dieser Sicht betrachtet, bin ich einmalig auf der Erde. Ich verfüge über Erfahrungen, die kein Mensch auf dieser Erde bisher gemacht hat. Ich weiß ganz genau, wie sich ein Opfer in Todesangst und während des Tötens verhält. Und ich weiß genau, was ich selbst dabei empfinde. Das sind unglaubliche Erkenntnisse.«

    Der Globetrotter des Todes reist durch halb Europa. Er stellt Asylanträge, doch niemand will ihn. Er beginnt zu stehlen.
    Untergebracht wird er in den verschiedensten Flüchtlingslagern, aus denen er flüchtet oder wieder in seine Heimat abgeschoben wird. Schließlich bringt man ihn in der berüchtigten Pavlov-Klinik unter, einer Anstalt zur »Wahrung der psychischen Gesundheit«.
    Nach seiner Entlassung aus der Klinik wird er zum
    »Schlächter der Ukraine«. Er zieht durch das Land, stets auf der Suche nach Opfern. Er muss seinen Drang zu töten auf die grauenhafteste Weise befriedigen. Scheinbar wahllos tötet er auch einen Säugling von drei Monaten. Onoprienkos blutige Spur führt durch das ganze Land. Eine Landkarte, die die Tatorte aufzeigt, lässt ein religiöses Mordmuster vermuten: eine Verbindung der Tatorte zeigt ein Kreuz. Reporter sind überzeugt, diese Bluttaten sind im »Zeichen des blutigen Kreuzes« geschehen.

    In einem Interview während seiner Haft beschreibt Onoprienko eine seiner Taten: »Wie viele Stunden ich bei den Toten verbrachte, war ohne Bedeutung. Ich brauchte diese Zeit zu meiner persönlichen psychologischen Selbstverarbeitung. Jedes einzelne Verbrechen habe ich genauestens analysiert … Einmal habe ich fünf Menschen in ihrem Auto umgebracht. Nach dem Mord setzte ich mich zu den Toten in das Auto und fuhr mit ihnen die ganze Nacht durch die Gegend … Ich weiß jetzt sehr genau, wie sich ein Opfer vor und
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