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Silberband 010 - Thora

Titel: Silberband 010 - Thora
Autoren: Perry Rhodan
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lahmgelegt. Die Willenskraft des jungen Mutanten genügte nicht, um etwas
dagegen zu tun.
    »Ich hoffe, daß Sie jetzt endgültig von der Sinnlosigkeit Ihrer Experimente überzeugt sind«,
sagte Napoleon laut. »Sie vermeiden damit harte Maßnahmen von meiner Seite.«
    Everson kam zu sich und enthob damit Goldstein einer Erwiderung. Der Oberst richtete sich
schwerfällig auf. Etwas unsicher stand er auf seinen Beinen. Goldstein blickte zu ihm auf und
lächelte matt.
    »Es sieht nicht gut aus, was?« erkundigte sich Everson.
    »Nein«, sagte Goldstein und nickte zu Napoleon hin. »Er wird uns jetzt hinausbegleiten. Er hat
uns nur hier herumgeführt, um mich unter seine Kontrolle zu bringen. Jetzt hat er es
geschafft.«
    In einer einzigen gleitenden Bewegung brachte der Oberst seinen Thermostrahler heraus und
schoß. Goldstein hätte geschworen, daß kein Wesen auf diese Schnelligkeit reagieren konnte.
    Der glühende Strahl jedoch, den der Mutant erwartet hatte, blieb aus.
    »Seien Sie kein Narr«, warnte Napoleon. »Es ist vorbei damit.«
    Everson zuckte mit den Schultern. Er schob die Waffe zurück. Sein Blick fiel auf
Goldstein.
    »Ich wollte es immerhin versuchen«, sagte er.
    Er stieß Weiß und Sternal mit der Stiefelspitze leicht an. Der Biologe brummte etwas. Zehn
Minuten später waren alle auf ihren Beinen. Bellinger war verschwunden. Goldstein verzichtete
darauf, von der Schießerei des Leutnants zu berichten. Ohne Zweifel hatte der Mann unter dem
Einfluß Napoleons gestanden.
    »Sie können Ihre Schutzanzüge wieder anlegen«, sagte Napoleon freundlich. »Ich werde Sie
begleiten. Es ist nutzlos, daß Sie nach den Waffen greifen, sie sind unbrauchbar.«
    In diesem Augenblick erschien am anderen Ende des Ganges ein kleiner, untersetzter Mann in
einem Raumanzug. Der Helm war geöffnet, und ein bärtiges Gesicht zeichnete sich darunter ab. Er
hielt eine Waffe in der Hand.
    »Hallo, Doc«, sagte Everson.
    Dr. Morton reckte sich, um an dem Kommandanten vorbei auf Napoleon blicken zu können. Er
steckte den Scheinwerfer in das Futteral zurück, denn ihre Umgebung war jetzt hell erleuchtet.
Sergeant Delaney und Eiji Tanaka erschienen hinter ihm. Ihre Gesichter drückten Erleichterung
aus, als sie Everson und die anderen erblickten.
    Der Arzt schob sich an Everson vorbei und legte den Thermostrahler auf Napoleon an. Seine
Wangen röteten sich vor Zorn.
    »Ich glaube, Doc«, sagte Everson, »ich muß Ihnen einiges erklären, bevor Sie uns in
Schwierigkeiten bringen.«
    Antonio Landi hätte nie geglaubt, daß hundert Meter eine Entfernung seien, für die
zurückzulegen er länger als ein paar Minuten benötigen würde. Das Schiff war schon in Wolken von
Sand und Staub verschwunden, als sie ein Drittel des Weges hinter sich hatten. Sie mußten gegen
den Wind marschieren, und der Funker hatte das unangenehme Gefühl, daß sie für jeden Schritt, den
sie nach vorn taten, einen Schritt zurückgeweht wurden. Er wußte, daß sich die anderen Männer mit
der gleichen stupiden Hartnäckigkeit abmühten, ohne ihn jedoch an Erfolg zu übertreffen. Landi
war zu einem Automaten geworden, der in stummer Ergebenheit seine Beine bewegte, wenn er auch
wußte, daß er auf der Stelle trat. Sand und Staub prasselten gegen ihn, duschten seinen Anzug,
umspülten ihn wie Wasser. Er legte sich gegen den Wind, als handele es sich um eine feste Mauer.
Mit aller Kraft stemmte er sich vor, seine Füße drückten sich ab, und sein freier Arm ruderte
wild umher.
    Da kam etwas aus der Dämmerung auf ihn zu. Er kniff die Augen zusammen, um es besser sehen zu
können.
    Es war ein Mann in einem Schutzanzug. Landi winkte. Ihre Körper kamen schließlich zur Ruhe.
Ein dritter Mann tauchte auf. Er kroch durch den Hexensabbat auf sie zu.
    »Alles in Ordnung?« fragte der Mann neben Landi.
    Die volle, männliche Stimme ließ Landi sein Gegenüber sofort erkennen.
    »Sir«, stammelte er, »wie kommen Sie hierher?«
    »Per Wind, sozusagen«, erklärte der Oberst. »Die anderen sind kurz hinter mir.«
    Wie zur Bestätigung seiner Worte zeichneten sich einige unförmige Silhouetten in den
Sandschleiern ab. Landi hätte vor Erleichterung lauf aufschreien können.
    »Was ist passiert?« fragte er. »Ist alles gutgegangen?«
    Es dauerte längere Zeit, bis der Kommandant antwortete: »Napoleon ist ein Molekülverformer. Er
hat uns im Augenblick in der Hand. Sein Ziel ist die MEXIKO.«
    Landi, der ebenfalls an Bord jener Kaulquappe
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