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Silberband 010 - Thora

Titel: Silberband 010 - Thora
Autoren: Perry Rhodan
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ausgesprochen mutiger Mensch, aber er war auch kein Feigling.
Trotzdem trieben ihm die Worte des Leutnants ein eisiges Gefühl über den Rücken.
    »Sprechen Sie von Goldstein?« fragte er.
    Doch Bellinger hatte einen so starken Schock erlitten, daß er nicht mehr vernünftig reden
konnte.
    Dr. Morton straffte sich unbewußt.
    »Sie werden versuchen, mit ihm ins Freie zu gelangen!« befahl er Pentsteven. »Lassen Sie sich
auf nichts ein.«
    Mit blassem Gesicht nickte der Astronom. Sicher war er froh, daß er sich zurückziehen konnte.
Mit dem armen Bellinger würde dieser Rückzug auf keinen Fall angenehm sein, dachte der Arzt.
    »Wir werden weitersuchen«, sagte er. »Everson kann jetzt nicht mehr weit sein. Es ist möglich,
daß wir in einen Kampf verwickelt werden. Wir wollen uns darauf einrichten.«
    Er zog die Schockpistole. Für einen kurzen Moment geriet ihr Lauf in den Lichtkegel von
Tanakas Scheinwerfer und blitzte auf.
    Wenn es hier nur einen einzigen Molekülverformer gibt, überlegte der bärtige Mann, dann ist
diese Waffe nicht wirkungsvoller als eine Knallerbse.
    Ein Mensch – selbst wenn er ein Mutant war – konnte nicht gleichzeitig um
Luft kämpfen, unter ständigen Erschütterungen das Gleichgewicht halten und ein Wesen abwehren,
dessen Kräfte fast unerschöpflich waren. Die Parawelle der Eingeborenen genügte nicht mehr, um
Napoleon zurückzuhalten. Zusammengekauert am Boden liegend, spürte Goldstein, wie ihm die
Kontrolle über seine mentalen Fähigkeiten entglitt.
    Napoleons Gesicht tauchte in seinen Gedanken auf. Der ›Green‹ lächelte. Sein Kopf schwankte
hin und her. Es sah aus, als würde ein alter Mann bedächtig das Haupt wiegen, um seiner
Mißbilligung über ungezogene Kinder Ausdruck zu geben.
    »Es lag nicht in meiner Absicht, mit dieser Härte gegen euch vorzugehen«, gab ihm der
Molekülverformer telepathisch zu verstehen. »Ihr habt mich durch euer Verhalten dazu
gezwungen. Euer Verstand hätte euch sagen müssen, daß jeder Widerstand zwecklos ist.«
    Goldsteins telepathische Fühler vermochten die Ausstrahlung der Greens nicht mehr zu erfassen.
Ihr Gegner hatte ihn jetzt völlig unter Kontrolle. Mit aufsteigendem Entsetzen erkannte der
Mutant, daß er bald wieder ein hilfloses Werkzeug Napoleons sein würde.
    So lag er da, übermannt von Erschöpfung und Hoffnungslosigkeit. Er hob seinen Kopf. Everson,
Weiß und Sternal waren bewußtlos zusammengebrochen. Er hätte nur seinen Arm auszustrecken
brauchen, um den Kommandanten berühren zu können.
    »Es ist besser, wenn wir jetzt gemeinsam das Wrack verlassen«, meldete sich Napoleon
wieder. »Es befindet sich nicht in gutem Zustand. Ich habe einige Apparate aktivieren müssen,
die eine Katastrophe herbeiführen können. Dazu war ich durch eure Widerspenstigkeit gezwungen.
Ich benötigte einige Zeit dazu, um mich auf den mentalen Druck einzustellen, der sich in deinem
Gehirn konzentrierte und auf mich überstrahlte. Die Idee war nicht schlecht, aber auf die Dauer
konntest du mich damit nicht aufhalten. Da ich dich geistig nicht fassen konnte, überwand ich
dich zunächst einmal körperlich. Wenn wir jetzt hinausgehen, wird ein Sturm im Gange sein, der
verhindert, daß sich deine Freunde zu irgendwelchen Unvorsichtigkeiten hinreißen lassen. Sie
werden genug damit zu tun haben, sich auf den Beinen zu halten. Wenn ich sie nacheinander alle
unter Kontrolle gebracht habe, wird der Wind abflauen, und wir können zurück zu eurem Raumschiff.
Bis es wieder flugfähig ist, habe ich genügend Zeit, um mir die Willigsten in der Mannschaft
auszusuchen. Mit ihrer Hilfe werde ich dann starten. Die anderen werden wir auf Moluk
zurücklassen. Sie können sich mit diesen primitiven Eingeborenen und ihrer Weiterentwicklung
beschäftigen.«
    Goldstein ersparte sich die Frage, zu welcher Gruppe er gehören würde. Die Aussicht, sein
weiteres Leben unter den Greens zu verbringen, war nicht gerade erfreulich. Trotzdem erschien es
ihm gegenüber einer geistigen Versklavung an Bord der MEXIKO noch erträglicher. Er durfte nicht
daran denken, was der Molekülverformer mit dem terranischen Kreuzer vorhatte.
    Noch einmal versuchte der Telepath, sich auf die Parawelle der Greens zu konzentrieren. Sobald
er jedoch nur daran dachte, breiteten sich Schmerzen in seinem Gehirn aus, und er wurde unfähig,
seine paranormalen Kräfte einzusetzen. Napoleon hatte die betreffende Sektion seines Gehirns mit
einem Psychoblock
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