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Silberband 010 - Thora

Titel: Silberband 010 - Thora
Autoren: Perry Rhodan
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einigen Minuten bebt das Wrack. Die
Leute meinen, wir sollten nachsehen.«
    Scoobey fragte: »Halten Sie die Situation für lebensgefährlich?«
    Landi dachte, daß alles auf diesem Planeten eine Bedrohung des Lebens darstellte. Laut
erwiderte er: »Nicht direkt.«
    »Bleiben Sie an Ihrem Platz!« befahl der Offizier. »Unternehmen Sie nichts, bevor ich nicht
mit meiner Gruppe bei Ihnen bin. Sollte jedoch eine Lage eintreten, die um das Leben der neun
Männer fürchten läßt, dann lasse ich Ihnen freie Hand. Auch wir haben Schwierigkeiten. Murgut ist
bei uns und spielt verrückt. Dr. Lewellyn konnte ihm bisher nicht helfen. Ende.«
    Landi stellte das Gerät wieder auf das automatische Rufsignal, nach dem sich Scoobeys Gruppe
orientieren konnte. Von dem Funker hing es nun ab, wann sie Everson folgen würden. Die neue
Entscheidungsgewalt machte ihn nicht glücklicher.
    Landi blickte zu dem Ausgangspunkt all ihrer Sorgen hinüber. Das Zittern hatte etwas
nachgelassen. Dafür sah er jetzt etwas anderes. Dicht über dem Boden hingen dünne Staubwolken,
die sich in ihre Richtung bewegten. Wenn er sich nicht täuschte, wurden sie zunehmend dichter und
trieben in die Höhe.
    »Es sieht so aus, als sollten wir wieder einen Sandsturm bekommen«, meinte Dealcour. »Der Wind
hat bereits an Stärke zugenommen.«
    »Der Orkan wird uns bis in die Hölle blasen«, vermutete Landi düster. »Wir werden das Schiff
aus den Augen verlieren.«
    Bevor es soweit kommen würde, wollte Landi etwas unternehmen. Er warf einen kurzen Blick auf
Ogieva. Der Neger stand breitbeinig im Sand, eine mächtige Gestalt, der alle Stürme dieses
Universums nichts auszumachen schienen. Die erste Idee ist immer die beste, dachte Landi.
    »Gehen wir«, sagte er knapp.
    Er mußte ihr Ziel nicht nennen – sie kannten es alle.
    Als Dr. Morton seinen zerschundenen Körper zum Aufstehen zwang, hatte das ständige
Gerüttel soweit nachgelassen, daß man laufen konnte, ohne damit rechnen zu müssen, zu Boden
gestoßen zu werden.
    »Ich bin eine einzige Beule«, meldete sich Sergeant Delaney. »Ein weichgeklopftes Steak ist
nicht so zerschlagen wie ich.«
    Selbst in Verbindung mit dem Sergeanten war der Gedanke an ein Steak für Dr. Morton belebend.
Er vergewisserte sich, daß auch Tanaka und Pentsteven die Tortur überstanden hatten. Dann
richtete er den Strahl seiner Lampe nach vorn. Er hörte Pentsteven aufstöhnen.
    »Sortieren Sie Ihre Gliedmaßen später«, empfahl er dem Astronomen. »Es geht weiter.«
    Das war die einzige Vorstellung, die Dr. Morton von der Fortführung ihres Unternehmens hatte.
Sie war, das gestand er sich ein, ziemlich einfach und phantasielos. Er bezweifelte jedoch, daß
jemand auf eine bessere Idee gekommen wäre – selbst nach langem Nachdenken.
    Sie liefen über den Gang, vier vor Schmerzen gekrümmte Gestalten, mit einer Hand die Lampen
haltend, mit der anderen vorsichtig über ihre Körper tastend.
    Während Dr. Morton überlegte, ob er Oberst Everson über den Helmsprechfunk anrufen sollte,
taumelte einige Meter vor ihnen ein Mensch in den Lichtkreis. Der Mann trug keinen
Schutzanzug.
    Es war Bellinger. Er war in übler Verfassung. Seine Haare waren zerzaust und sein Uniformhemd
aufgerissen. Er schwankte ihnen entgegen, wobei er sich immer diagonal von einer Wand zur anderen
bewegte und sich mit den Armen abstieß.
    Der Arzt fing Bellinger auf, als er an ihm vorübertorkeln wollte. Der Leutnant schien ihn
nicht zu sehen, denn seine Augen starrten an ihm vorüber. Mit einer kraftlosen Bewegung wollte er
den Mediziner von sich stoßen. Delaney sprang hinzu und half, den nicht gerade leichten Mann zu
stützen.
    »Können Sie mich verstehen, Ed?« fragte Dr. Morton eindringlich. »Wir wollen Ihnen helfen. Sie
müssen uns zu den anderen führen.«
    Mit einer unendlich langsamen Bewegung hob Leutnant Bellinger seinen rechten Arm. Er kniff ein
Auge zu, als wollte er ein Ziel anvisieren, dann krümmte er den Zeigefinger. Er feuerte eine
imaginäre Waffe ab. Mit einem Blick erkannte Dr. Morton, daß der Thermostrahler des Raumfahrers
fehlte.
    »Es hat einen Kampf gegeben, Ed«, sagte er eindringlich. »Nicht wahr?«
    Zum erstenmal sah ihn Bellinger an. Seine Augen weiteten sich etwas. Er zitterte heftig.
    »Ich habe den Jungen erschossen«, brach es dann aus ihm hervor.
    Er sackte in sich zusammen, und die beiden Männer konnten ihn nur mit Anstrengung auf den
Beinen halten. Dr. Morton war kein
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