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0268 - Wikkas Rache

0268 - Wikkas Rache

Titel: 0268 - Wikkas Rache
Autoren: Jason Dark
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Es hatte keine andere Möglichkeit gegeben, als sich die Arbeit zu teilen. So war Suko im Ort geblieben und John in den tückischen Sumpf gegangen, wo auch die Ruine des alten Schlosses stand.
    Noch war der Ort verlassen. Das heißt, die eigentlichen Bewohner hatten ihn nicht wieder in Besitz genommen. Wahrscheinlich warteten sie vor dem Dorfeingang, nachdem sie im Sumpf gewesen waren und ihre Beschwörung durchgeführt hatten.
    Der Inspektor stand ungünstig. Und zwar genau im Scheitelpunkt einer Kurve, die die Dorfstraße durchschnitt. Deshalb konnte er den eigentlichen Eingang nicht so recht unter Kontrolle halten. Er hatte sich trotzdem einen günstigen Platz ausgesucht, denn Suko befand sich ziemlich im Mittelpunkt des Dorfes. Genau an dieser Stelle lag auch das einzige Gasthaus von Blackmoor. Zur Zeit war es von kreischenden Hexen besetzt, die Suko schon angedroht hatten, ihn und John zu töten.
    Noch sah der Chinese der Sache gelassen entgegen, zuckte aber zusammen, als sich vom Dach eines Hauses plötzlich eine Furie löste, die, eingehüllt in einen grünflammigen Schweif, durch die Luft raste und dicht über den Kopf des Inspektors hinwegfuhr.
    Dabei griff sie zu einer Hinterlist, denn aus ihren Fingern zuckten feurige Ringe auf Suko zu.
    Sie waren zum Glück nicht besonders schnell, so daß der Chinese Abwehrmaßnahmen ergreifen konnte.
    Seine Dämonenpeitsche hatte er nicht nur gezogen, sondern auch die drei Riemen ausgefahren.
    Aus dem Handgelenk schlug er zu. Die Riemen wirbelten in die Höhe und trafen genau die Ringe.
    Sie verpufften wirkungslos.
    Die Hexe jagte weiter und hockte sich auf einem Dachfirst nieder, wobei sie dort mit der Dunkelheit verschmolz.
    Suko krauste die Stirn. So harmlos, wie sich die Furien noch vor Minuten gegeben hatten, waren sie nicht, aber er wunderte sich trotzdem, weshalb sie nicht konzentrierter angriffen. Es wäre ein Leichtes für sie gewesen, über den Chinesen herzufallen und ihn zu töten.
    Da mußte es Gründe geben!
    Wenn Suko genauer darüber nachdachte, kam er zu dem Entschluß, daß die Hexen auf irgend etwas lauerten. Vielleicht brauchten sie eine gewisse Zündung, um ihren Angriff starten zu können. Was das sein konnte, darüber zerbrach sich der Inspektor vergeblich den Kopf.
    Sie hatten jedenfalls dafür gesorgt, daß das einzige christliche Zeichen des Dorfes zerstört wurde. Mit glühenden Lassos war das große Kreuz auf dem Kirchturm von ihnen herabgeholt worden. Es lag jetzt irgendwo am Boden.
    Im Moment herrschte Ruhe. Selbst die Hexenweiber in der Gaststätte verhielten sich still, so daß Suko sich auf andere Geräusche konzentrieren konnte.
    Wenn die Dorfbewohner kamen, mußte er ihre Schritte hören können, da sie zahlreich waren und nicht lautlos marschieren konnten. Aber es blieb still. Die Leute verhielten sich seltsam ruhig.
    Auf der Straße wollte Suko auch nicht länger stehenbleiben. Der Vergleich mit einer Zielscheibe kam ihm in den Sinn, deshalb machte er kehrt und wandte sich dem Eingang der Gastwirtschaft zu, um durch die Scheiben die dort anwesenden Hexen zu beobachten.
    Sie hatten es sich ›gemütlich‹ gemacht!
    Wie die Vandalen waren sie in den Schankraum eingefallen. Tische und Stühle lagen kreuz und quer durcheinander. Dazwischen zersplitterte Gläser und zerbrochene Flaschen.
    Ein Chaos, sicherlich. Am schlimmsten jedoch waren die Hexen. Man konnte sie kaum beschreiben, jede sah irgendwie anders aus, obwohl sie sich im Prinzip glichen.
    Die Hexen stammten aus einer anderen Zeit. Auslaufendes Mittelalter, schätzte Suko. Sie hatten überleben können, weil es ihnen gelungen war, sich in Raben und Krähen zu verwandeln, in Tiere, die einfach nicht starben und auf ein großes Ereignis warteten.
    Das war nun eingetreten.
    Der Hexenwürger, ein alter Feind, kam zurück und fand Hexen vor. Die Überlebenden von damals in ihrer Urgestalt. Diesen Grund begriff Suko nicht so recht. Weshalb hatten sich die Vögel wieder in Hexen verwandelt? Sie hätten es sonst viel besser haben können und wären nicht in die Klauen des Hexenjägers geraten.
    Den Chinesen ritt in diesem Augenblick der Teufel. Vielleicht würden ihm die Furien selbst Antwort geben. Er wandte sich zwei Schritte nach links, stand vor der Eingangstür und wuchtete sie mit einem heftigen Fußtritt auf.
    Dies geschah so überraschend, daß selbst die Hexen zusammenzuckten, denn mit dem auf der Türschwelle stehenden Suko hatten sie nicht gerechnet. Zehn Furien hatten sich
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