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Silberband 010 - Thora

Titel: Silberband 010 - Thora
Autoren: Perry Rhodan
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Entsetzen geschüttelt.
    »Es ist in meinem Kopf«, heulte Murgut. »Es bringt mich um.«
    Die Hand Dr. Mortons legte sich auf Delaneys Brust. Der Sergeant blieb stehen.
Pentsteven fuchtelte mit seiner Lampe herum.
    »Warum gehen wir nicht weiter?« fragte Tanaka ruhig.
    »Dieser Napoleon hat uns hereingelegt«, bemerkte Dr. Morton mit frostiger Stimme. »Aus einem
Grund, den nur er kennt, hat er uns von dort oben weggelockt.«
    »Diese alte Giftspinne«, brummte Delaney.
    Wenig später standen sie wieder an der Stelle, wo sie Napoleon gefunden hatten. Der Green
jedoch war verschwunden. Dr. Morton unterbrach Pentsteven, der zu einer langatmigen Erklärung
über seine Vorstellungen zu diesem Fall ansetzen wollte.
    »Wir gehen weiter!« befahl er. »Von jetzt an werden wir mit äußerst…«
    Ein Zittern lief durch das Wrack und ließ ihn verstummen.
    »Was war das?« Die Angst ließ die Stimme Pentstevens zittern.
    Die zweite Erschütterung war stärker. Die Vibrationen waren so heftig, daß Dr. Morton das
Gefühl hatte, auf einem Rüttelsieb zu stehen. Pentsteven kämpfte um das Gleichgewicht. Delaney
stützte sich mit einer Hand gegen die Wand. Dr. Morton öffnete seinen Helm, um jedes Geräusch
wahrnehmen zu können.
    »Wir sollten hier verschwinden«, schlug Tanaka vor.
    »Und Everson?« fragte der Arzt. »Sollen wir die anderen im Stich lassen? Das bißchen
Geschüttel werden wir wohl ertragen können.«
    Er unterstrich seine Worte, indem er über den unruhigen Boden weiterlief. Unsichtbare
Gegenstände ächzten, als seien sie stärksten Belastungen ausgesetzt. Dr. Morton schwankte,
torkelte und schoß wie ein Betrunkener dahin. Er achtete nicht darauf, ob ihm die anderen
folgten. Er fühlte keine Angst, noch nicht einmal Unsicherheit. Die Welle der Erschütterungen
verebbte allmählich. Gespenstische Geräusche hallten durch die Gänge und Räume. Nirgends
entdeckte er auch nur eine winzige Spur der Männer, die zusammen mit Everson verschwunden
waren.
    Dann kam der dritte Stoß. Es gab einen Ruck, der die Männer von den Füßen warf. Morton dachte
zuerst, jemand hätte ihm einen Tritt versetzt, aber als er unsanft aufschlug, merkte er, daß auch
die anderen gestürzt waren. Er wollte aufstehen, als kurz hintereinander drei gewaltige Stöße das
Wrack so schüttelten, daß sich der Arzt fragte, warum es nicht auseinanderbrach.
    Dr. Morton sagte sich, daß er besser ruhig bleiben und auf das Ende der Erschütterungen warten
sollte. Er wollte nicht daran denken, was geschehen würde, wenn das eigenartige Beben noch
stärker werden sollte.
    Samy Goldstein stand mit dem Rücken gegen die Wand gelehnt. Vor ihm taumelten
Everson, Bellinger, Weiß und Sternal wie Betrunkene umher. Der Mutant fühlte die mentale Kraft
des Molekülverformers, ein ständiges Anstürmen auf geistiger Ebene. Napoleon ließ nichts
unversucht, um ihn zu überwinden. Goldstein hatte sich jedoch auf diese Auseinandersetzung
vorbereitet, so gut es eben gegangen war. Seine Maßnahmen waren auf Theorien gegründet, von denen
er nicht wußte, ob sie richtig waren. Er hatte sich bisher dem Ausstrahlungsfeld des Greens
konsequent widersetzt, dagegen gekämpft und es aus seinen Extrasinnen verdrängt. Als sich jedoch
die wahre Identität des alten Greens gezeigt hatte, war Goldstein systematisch dazu übergegangen,
die paranormalen Strömungen der Eingeborenengehirne ungehindert in sich aufzunehmen. Napoleon
hatte zugegeben, daß auch er darunter zu leiden hatte. Mit voller Konzentration nahm der Telepath
die Gedankenmuster in sich auf. Sein gemartertes Gehirn schien zerspringen zu wollen, als die
unkontrollierte, paranormale Kraft der Greens voll eindringen konnte. Zuerst hatte Goldstein
geglaubt, daß die Strecke bis zum Dorf zu weit sei, um die Eingeborenen geistig zu erreichen.
Seine suchenden Sinne stießen jedoch zwischen dem Schiff und dem Dorf auf eine Art Relaisstation,
über die er die Verbindung herstellen konnte. Goldstein konnte nicht ahnen, daß es Murgut war,
den er benutzte.
    Als der Molekülverformer den ersten Angriff gegen den Mutanten startete, ließ ihn Goldstein
sofort und ohne Widerstand eindringen. Er wußte, daß er verloren war, wenn sich seine
Überlegungen als falsch erweisen sollten. Napoleons geistiger Eingriff raubte ihm für Sekunden
das Bewußtsein. Als er wieder zu sich kam, spürte er lediglich den Druck vom Dorf her. Er nahm
sich nicht die Zeit zu triumphieren, denn er wußte
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