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Signal: Roman (German Edition)

Signal: Roman (German Edition)

Titel: Signal: Roman (German Edition)
Autoren: Alan Dean Foster
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deutlich erkennbaren Schimmerns musste das hier eine   …
    Eine schwarze Mamba sein. Die zweitgrößte Giftschlange der Welt. Zwei Tropfen ihres Gifts reichten aus, um einen Menschen zu töten. Eine Schlange dieser Größe musste zwanzig bis fünfundzwanzig Tropfen bei einem Biss absondern. Diese Tiere waren aggressiv und furchtlos.
    Sie entleerte ihre Blase. Ihr Erste-Hilfe-Set enthielt ebenso wie das von Whispr einige Dosen eines adaptiven Gegengifts, aber wenn sie hier draußen von einer so riesigen Mamba gebissen wurde, konnte sie das kaum überleben.
    Wenigstens würde sie sich als Ärztin der Symptome und Effekte komplett bewusst sein, während das Gift sie tötete, dachte sie, als die Panik sie zu übermannen drohte.
    Die Schlange folgte den warmen Kurven ihres Körpers und näherte sich ihrem Gesicht.
    Sie hatte einen trügerisch kleinen Kopf, fand Ingrid. Er war seitlich abgeflacht und wirkte mit seinen dunklen Augen böse. Als der schwere, muskulöse Körper an ihrem Oberkörper entlangglitt und ihre linke Schulter erreichte, hatte sie das Gefühl, als würde ihr jemand ein Stahlkabel über den Rücken ziehen. Während sie näher kam, schnellte ihre Zunge immer wieder aus ihrem Maul, wie auf den Naturvids, die sie sich zur Entspannung angesehen hatte. Damals, in ihrer wunderschönen, klimatisierten, durch und durch zivilisierten schlangenfreien Wohnung in Savannah. Sie versuchte, sich in dieses ferne städtische Paradies zu versetzen, fort von der tödlichen Schlange, fort von dem harten, kalten, unebenen Boden, auf dem sie lag und mit dem Tod innerhalb der engen Höhle und einem ganz anderen, der draußen in dem ausgetrockneten Flussbett in der Luft schwebte, konfrontiert war. Sie schloss die Augen.
    Das Gewicht war noch eine Weile zu spüren und dann verschwunden. Ingrid war noch am Leben. Sie schlug die Augen auf und sah, dass sich die Schlange von ihr entfernte. Ruhig glitt sie zur anderen Seite der Schlucht.
    Sie war nicht die Einzige, die das Tier bemerkt hatte. Whispr, der neben ihr lag, hatte den Kopf gehoben, allerdings starrte er nicht etwa das sich entfernende Reptil, sondern sie an. Sie brauchte einen Augenblick, bis sie seinen Gesichtsausdruck gedeutet hatte.
    Es war Bewunderung.
    Dann pressten sie beide wieder die Gesichter gegen den harten Boden, als die Erde vor ihrem Versteck gen Himmel geschleudert wurde.
    Zuerst glaubte Ingrid, man hätte auf sie geschossen, doch dann begriff sie, dass die spitzen Stiche, die sie am Kopf und den Schultern spürte, daher kamen, dass sie von zersplitterten Felsstücken und nicht etwa Kugeln getroffen wurde. Als sie aufsah, erkannte sie, dass noch weitere Felsen zu Boden fielen. Sie wirbelten Staub, Sand und die Überreste der armen Mamba auf. Nachdem sie die unautorisierte Bewegung hinter sich entdeckt hatte, hatte sich die präzise programmierte Suchdrohne in der Luft gedreht und ihre Primärwaffe abgefeuert. Nach der Analyse der organischen Rückstände und der Erkenntnis, dass die ursprüngliche Form keine Bedrohung mehr darstellte, zeichnete die Maschine die relevanten Informationen auf ihrem internen Speichermedium auf und sendete sie an ihre heimatliche Andockstation.
    Tief im Inneren der SAHV -Anlage in Nerens nahm ein pflichtbewusster, aber gelangweilter Sicherheitstechniker zur Kenntnis, dass Sucher 18 eine Schlange getötet hatte. Alle bewaffneten Suchdrohnen der Anlage hatten so programmiert werden sollen, dass sie die zahlreichen der in der Namib beheimateten Wildtiere erkannten und verschonten, aber dies war nur sehr oberflächlich umgesetzt worden. Die Untergebenen von Sicherheitschef Het Kruger waren nicht gerade besorgt, dass eines Tages erzürnte Vertreter des World Wildlife Funds vor der Tür stehen könnten.
    Sobald der Sucher nicht mehr zu sehen war, begann Ingrid, unter dem Felsvorsprung hervorzukrabbeln. Da das Adrenalin noch immer durch ihre Adern pulsierte, fiel es dem stärkeren, aber sehr viel leichteren Whispr schwer, sie zurückzuhalten.
    »Noch nicht!«, zischte er. »Es ist noch zu früh.« Er deutete auf die Biegung der Schlucht, hinter der der Sucher gerade verschwunden war. »Die Drohne könnte noch direkt dahinter lauern oder beschließen, zurückzukommen und das Ganze noch einmal zu überprüfen.«
    »Scheiß auf eine Überprüfung!«, fauchte sie. Ihre ganze Aufmerksamkeit richtete sich auf die Dunkelheit im hinteren Teil der Höhle. »Was ist, wenn hier drin noch mehr Schlangen sind?« Sie spürte Säure in ihrer Kehle
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