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Signal: Roman (German Edition)

Signal: Roman (German Edition)

Titel: Signal: Roman (German Edition)
Autoren: Alan Dean Foster
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nicht gelang. Während er immer nervöser und angespannter wurde, je näher sie ihrem Ziel kamen, desto schöner schien Dr. Ingrid Seastrom zu werden   – und das lag nicht nur an den kürzlich erfolgten kleineren Reparatur-, Austausch- und Regenerationsmaßnahmen. Sie drehte sich um und sah ihn an.
    »Wir werden das durchziehen, Whispr. Wir werden es nach Nerens schaffen, hineingelangen und rausfinden, worum es bei diesem Faden überhaupt geht.«
    Er lag unter seiner Decke und antwortete, indem er seine üblichen Zweifel zum Ausdruck brachte. »Du glaubst noch immer, dass es uns gelingt, in die Anlage reinzukommen, wenn wir sie nur erreichen.«
    Sie betrachtete seine liegende, zusammengekrümmte Gestalt. »Natürlich. Vor allem aus dem Grund, weil es niemandem möglich sein dürfte, Nerens zu erreichen. Alle werden davon ausgehen, dass wir dorthin gehören, und zwar allein aus dem Grund, weil sich nur jene dort aufhalten, die auch da sein dürfen.«
    »Das ist ein Zirkelschluss. Deine Logik passt hinten und vorne nicht.«
    Sie blinzelte. »Ich bezweifle, dass du das Konzept eines Zirkelschlusses überhaupt begreifst, Whispr.«
    »Wie kommst du auf die Idee?« Er drehte sich herum. DerBoden war hart, aber das waren die Gehwege in Savannah auch, und auf denen hatte er schon so manche Nacht verbringen müssen. »Auf der Straße gibt es jede Menge Zirkelschlüsse. Man sieht aus wie ein Gesetzesbrecher, also nimmt die Polizei einen mit. Wenn man von der Polizei mitgenommen wird, muss man ein Gesetzesbrecher sein. Wenn man aussieht wie ein Verbrecher, wenn man in ein Geschäft geht, dann denkt der Ladenbesitzer auch, dass man ein Verbrecher ist, und behandelt dich wie einen.« Er hustete kurz. »Ich könnte noch ewig so weitermachen, aber ich bin müde.«
    »Dann schlaf gut.« Sie setzte sich und wickelte sich in ihre Decke. Von den Gesängen der Silberrückenschakale, die sie nicht sehen konnte, begleitet, schlief sie langsam ein.
    Whispr lag noch lange wach und konnte keinen Schlaf finden. Er vertraute dem Jaulen der vierbeinigen Vertreter ebenso wenig wie dem Gelaber, das die zweibeinige Variante so von sich gab.
    *
    Sie hielten alle dreißig Minuten an, um ihre Position auf ihren Kommunikatoren zu überprüfen. Verständlicherweise führte sie Morgan Ouspels Route weiter ins Landesinnere und blieb der einzigen, verbotenen Nord-Süd-Straße fern. Nach mehreren Tagen verloren sich selbst die letzten Anzeichen eines befestigten Weges. Das bedeutete jedoch nicht, dass das felsige, unbewohnbare Terrain niemals besucht wurde. Ein Schweber würde nur dort, wo er landete, Spuren hinterlassen.
    Sie gingen parallel zu einem ausgetrockneten Flussbett. Zwar folgte Ouspels Kurs genau dessen gewundenem Verlauf, aber sie sahen keinen Grund, jede Kurve mitzumachen.Anstatt in dem fünf Meter tiefen Graben gingen sie oben am Rand danebenher und konnten so den Felsen und dem Sand am Boden ausweichen und gleichzeitig die schärferen Kurven abkürzen. Indem sie oben blieben, sparten sie Zeit und hatten einen kürzeren Weg.
    Doch so waren sie auch besser zu sehen.
    Zum Glück ermöglichte es ihnen Whisprs verbessertes Hörvermögen, das Geräusch aufzufangen, bevor sie entdeckt wurden.
    »Runter!« Ohne sich zu vergewissern, dass sie seiner Aufforderung nachkam, kletterte er wie verrückt den erodierten Abhang hinunter und in das Flussbett. »Bleib nicht stehen, sieh dich nicht um   – versteck dich einfach!«
    Sie hastete ihm hinterher, sah sich aber dennoch um, konnte jedoch nichts erkennen. »Was   … Whispr, ich sehe nichts   …?«
    »Sucher! Komm hier runter!«
    Als sie unten angekommen war, bewegte sie sich so schnell, dass sie gegen ihn prallte und beinahe zusammen mit ihm zu Boden gestürzt wäre. Obwohl sie mehr wog als er mit seinem verschlankten Körper, hatte er genug Kraft in den Armen, um sie festzuhalten, bis sie wieder alleine stehen konnte. Der Schreck über diesen Körperkontakt machte ihm sofort zu schaffen. Er wollte sie in den Armen halten und nicht wieder loslassen. Schließlich überwand er sich jedoch und gab sie frei, weil er nicht wollte, dass sie beide aus diesem Grund sterben mussten.
    »Hier!« Er deutete hektisch auf einen Felsüberhang. Ohne nachzusehen, ob die schmale Öffnung nicht bereits von Skorpionen oder Schlangen besetzt war, ließ er sich auf den Bauch fallen und glitt über den Sand unter den Vorsprung. Obwohl er ihr den meisten Platz überließ, musste sich Ingrid dennochanstrengen, um sich
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