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Signal: Roman (German Edition)

Signal: Roman (German Edition)

Titel: Signal: Roman (German Edition)
Autoren: Alan Dean Foster
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glaubhaft lügen zu können. »Was interessiert Sie unser Beruf?«
    Quaffer sah eher amüsiert als beleidigt aus. »Ein Fremdenführer sollte so viel wie möglich über die wissen, für die er verantwortlich ist. Ich sollte beispielsweise wissen, ob Sie in der Wüste eher hilflosen Kindern gleichen würden oder schon Erfahrung mitbringen.«
    »Sie müssen überhaupt nichts wissen.« Whispr ging um den Freewalker herum und zückte seinen Kommunikator. »Wir gehen weiter. Wenn Sie versuchen, uns aufzuhalten, werde ich die Polizei informieren.« Er gestattete sich ein vielsagendes Grinsen. »Da Sie behaupten, jeder würde Sie kennen, wird das vermutlich auch für die Polizei gelten.«
    »Ich will Sie nicht aufhalten«, knurrte der große Meld. »Ich wollte Ihnen bloß helfen. Sie können unmöglich ohne Unterstützung weit in das Sperrgebiet hineingehen.«
    Whispr verdrehte die Augen. »Wieso glauben Sie überhaupt, dass wir ›weit in das Sperrgebiet hineingehen‹ wollen ?«
    Der Tonfall des Freewalkers veränderte sich merklich. »Wie gesagt, ich kenne jeden, und jeder kennt mich. Vielleicht sind mir ja einige Dinge zu Ohren gekommen   … über Sie.«
    Ingrid warf ihrem Begleiter einen besorgten Blick zu.Whispr war jedoch noch lange nicht eingeschüchtert, allerdings auf einmal sehr vorsichtig.
    »Sie wissen überhaupt nichts und haben auch nichts gehört. Das war doch nichts weiter als ein Schuss ins Blaue.«
    »Das kann schon sein«, gab Quaffer zu. »Doch ein Versuch kann ja nicht schaden.« Als er seine Füße bewegte, beantwortete der Meld-Wassersack auf seinem Rücken Ingrids zuvor nicht ausgesprochene Frage und gab ein leichtes Gluckern von sich. »Ich schätze, Sie könnten durchaus Wissenschaftler sein. Gehen wir einfach mal davon aus, es wäre so. In diesem Fall müssten Sie mich nicht für meine Hilfe bezahlen. Ich würde Sie nur zu gern für einen Anteil an den ›wissenschaftlichen‹ Entdeckungen, die Sie machen, herumführen.«
    Als sie ihn mit einem Stirnrunzeln anblickte, wünschte sich Ingrid, sie würden diese Unterhaltung im Schatten führen. Mit Ausnahme der hinter ihnen liegenden Stadt und den Bergen weit im Westen gab es jedoch kilometerweit nichts, was ihnen Schatten spenden konnte.
    »Ich kann Ihnen nicht folgen. Wie sollten wir eine wissenschaftliche Entdeckung mit Ihnen teilen können?«
    Auf dem lippenlosen Mund zeichnete sich ein vielsagendes Grinsen ab. »Ich weiß, dass es jede Menge verschiedener Wissenschaften und alle möglichen Wissenschaftler gibt. Einige habe ich bereits erwähnt. Dann wären da noch die Ornithologen, die Botaniker, die Paläontologen   …« Er erschreckte Ingrid, als er sich plötzlich vorbeugte und ihr zuzwinkerte. »Die Geologen.«
    Jetzt erschien ein anderes Lächeln auf Whisprs Gesicht. »Ach, so ist das also.«
    Ingrid sah ihn blinzelnd an. »Ich kann euch nicht folgen.«
    Ihr Gefährte deutete mit dem Kinn auf den Wüsten-Meld.»Ich hab’s jetzt begriffen. Unser mit Wasser vollgesogener Freund hier glaubt, wir hätten es auf Diamanten abgesehen.«
    »Diam…?« Sie schüttelte den Kopf und wandte sich erneut dem Freewalker zu. »Wir gehen campen und hoffen, viele wilde Tiere zu sehen.« Erneut deutete sie auf ihren Rucksack. »Wenn mein Freund und ich unsere Rucksäcke ausleerten, würden Sie sehen, dass wir keinerlei geologische Werkzeuge bei uns haben.«
    »Das hat nichts zu bedeuten.« Als sich Quaffer ein wenig zur Seite drehte, konnte Ingrid den bemerkenswerten Buckel aus mit Wasser gefülltem Fleisch erkennen, der sich wie ein riesiges beigefarbenes Hohltier an seinen Rücken klammerte. »Dieses Land ist voller Diamanten. Als die ersten Deutschen hierhergekommen sind, haben sie Kaffeekannen mit Edelsteinen gefüllt, die sie nur vom Boden aufheben oder aus dem Sand sieben mussten. Man braucht nicht jedes Mal Sprengstoff und schwere Maschinen. Nicht, wenn man weiß, wo man suchen muss.« Er sah sie wieder an.
    »Ich glaube, Sie beide haben einen Hinweis auf einen Ort gefunden, den die Deutschen, die Briten und die Buren übersehen haben. Ein großer Teil dieses Landes wurde noch von keinem Menschen betreten. Möglicherweise mit Ausnahme der San, aber die haben sich nicht für die Diamanten interessiert. Sie könnten einen Hinweis auf eine alte Flussablagerung haben oder vielleicht auch eine noch nicht abgebaute Meeresterrasse, die unter den Dünen verborgen liegt.« Seine kleinen Augen schienen sie zu durchbohren. »Aber ich weiß mit Sicherheit,
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