Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sigi Wulle 4 - Sigi Wulle raecht den Hund X

Sigi Wulle 4 - Sigi Wulle raecht den Hund X

Titel: Sigi Wulle 4 - Sigi Wulle raecht den Hund X
Autoren: Heinrich Kraus
Vom Netzwerk:
fangen wollte.
    „Eigentlich reicht’s schon“, sagte Onkel Eduard.
    Ich nickte.
    „Diebstahl, Freiheitsberaubung, Mißhandlung , unberechtigter Waffenbesitz und Tierquälerei. Ein paar Jährchen Knast kommen da zusammen.“

Eine stürmische Verfolgungsjagd

    M it abgestelltem Motor rollten wir die Straße hinab und parkten ein paar Schritte vor der Wirtschaft zur Roten Laterne, damit man uns von drinnen aus nicht bemerkte. Wao mußte im Beiwagen bleiben, und wir drei schlenderten an dem Lokal vorüber, spitzten hinein und sahen den Anton Fleck, den wir ja nun von seinen eigenen Fotos her kannten, an einem Tisch sitzen und mit seinen Kumpanen würfeln und trinken. Auch eine junge Frau hockte dabei, das war die Trine. Wir kehrten um und spazierten noch einmal vorbei, um alles genau auszukundschaften, aber ganz unauffällig, damit die drinnen keinen Verdacht schöpften.
    „Du wartest draußen!“ flüsterte Onkel Eduard.
    Ich nickte.
    „Wir setzen uns an einen Tisch hinter den Fleck. Dann merkt er auch nicht, daß wir zusammengehören.“
    „Ist recht, Onkel Eduard.“
    Ich schlüpfte zu Wao in den Beiwagen, und sie gingen in die Rote Laterne. Der Wao war ziemlich aufgeregt, weil er vielleicht ahnte, daß etwas passieren würde; aber als ich ihn streichelte und mich leis mit ihm unterhielt, beruhigte er sich. Nachdem ich lange genug gewartet hatte, stiegen wir beide aus und schlichen hinüber. Ich spitzte noch einmal durch die Scheiben und sah, daß der Fleck immer noch mit seinen Kumpanen würfelte, daß aber nun hinter ihm Patin Berta und Onkel Eduard saßen und ihn im Auge hatten.
    Der Fleck war ein fieser Typ mit einem gelblichen, hageren Gesicht und darin einer krummen Nase, zwei ganz kleinen mißtrauischen Augen und einem Mund so dünn wie ein Strich. Während ich ihn betrachtete, schaute er auf und guckte herüber; doch erkannte er mich wohl nicht, weil ich im Dunkeln stand und außerdem einen Sturzhelm trug. Doch sein Blick war so bös, daß mir das Herz ganz fest und bis zum Halse herauf zu schlagen begann.
    Nun schob ich die Tür auf und ging hinein. Der Wao fing fürchterlich an zu knurren und zu bellen. Da riß der Fleck nicht nur die Augen, sondern auch den Mund auf vor Schreck, weil er wohl nicht im Traum dran gedacht hatte, daß ich ihn ausfindig machen könnte. Und die Trine stieß einen Schrei aus.
    „Sie sind wohl der Anton Fleck?“ fragte ich.
    Er antwortete nicht.
    „Dies ist der Hund Wao !“ schrie ich.
    „Ich weiß“, knurrte er.
    Aber auch der Wao knurrte.
    „Sie wollten ihn auf entsetzliche Weise umbringen, Sie Schuft!“
    Langsam erhob er sich. Sein Gesicht war ganz fahl. Seine Augen funkelten gefährlich. Er grinste mit seinem dünnen Mund.
    „Für dieses Verbrechen werden Sie büßen!“
    „So?“ zischte er.
    „Und nicht nur für dieses: Sie haben noch mehr auf dem Kerbholz, Sie abscheulicher Halunke!“
    Da griff er in seine Tasche und zog ein Messer hervor. Aber ehe er damit etwas unternehmen konnte, schlug Onkel Edilein es ihm aus der Hand, und Patin Berta packte ihn am Kragen, und Wao fuhr ihm zwischen die Beine.

    Ein Mordsradau entstand: Die Trine schrie wie am Spieß, der Wirt schimpfte hinter der Theke, und Flecks Kumpane brüllten voller Wut, da ihnen die Biergläser umfielen. Weil sie ihm beistanden und auf uns eindroschen, gelang es dem Fleck, sich loszureißen und zu fliehen.
    Wir rannten zwar hinter ihm her, aber als wir hinauskamen, hockte er bereits auf seinem Motorrad und brauste davon. Da schwangen auch wir uns auf unsere Maschine. Onkelchen trat den Motor an, zog die Kupplung, legte den Gang ein und gab Gas. Brrr ! donnerten wir davon. Mit lautem Getöse rasten wir durch die Straßen, hinter Flecks rotem Rücklicht her. Plötzlich war es verschwunden.
    „Rechts!“ schrie Onkel Eduard.
    Da beugten wir uns weit nach rechts, und er nahm die Kurve mit Bravour, wobei die Reifen gellend quietschten. Nun sahen wir wieder
    das Rücklicht. Aber der Abstand wurde immer größer, weil er die schnellere Maschine hatte. „Links!“ schrie Onkel Eduard.
    Wir beugten uns weit nach links und fegten wieder mit Schwung und Radau um eine Ecke, fuhren noch ein Stück und hielten dann ohne ersichtliche Ursache an.
    „Was ist los?“ schrie Patin entrüstet. „Jetzt entkommt uns der Kerl.“
    „Er wäre uns auch anders entwischt“, brummte Onkelchen .
    „Und nun?“
    „Hier lauern wir ihm auf.“
    „Hier?“ kreischte sie.
    „Er wird in die Stadt zurückkehren, wenn
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher