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Sieben Tage: Thriller (German Edition)

Sieben Tage: Thriller (German Edition)

Titel: Sieben Tage: Thriller (German Edition)
Autoren: Deon Meyer
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Meeting zur Feier der gelösten Fälle!«
    »Sir, mein Auto ist in Reparatur.« Cupido hatte ihn um vier Uhr morgens zu Hause abgesetzt.
    Nyathi lachte. »Ich schicke jemanden.«
    Griessel stand an der Ecke seines Wohnhauses und wartete auf den Kollegen, der ihn abholen sollte. Er blickte hinüber zu der Stelle, an der Brecht ihm aufgelauert hatte, und dachte darüber nach, welchen Irrtümern er aufgesessen war.
    Mbali Kaleni und Fanie Fick hatten den Attentäter ermittelt.
    Und er dachte an Vaughn Cupido, der den nächtlichen Anruf zum passenden Zeitpunkt durch einen Trick mit seinem Handy fingiert hatte. »Eine Android-App, Benna. Fingierte Anrufe.« Er wusste noch immer nicht, wie das funktionierte. Cupido hatte die van Eedens zum Reden gebracht, und jetzt überließ er ihmdie Lorbeeren – sein Respekt vor dem Kollegen wuchs ins Unendliche.
    Aber nicht nur in Cupido hatte er sich geirrt, sondern auch in dem Attentäter und im Sloet-Fall. Er musste es sich eingestehen: Er hatte nicht den Grips gehabt, um all die Transaktionen, Unternehmen und Trusts zu durchschauen. Er hatte keine Ahnung von Computern, Handymodems und iPhones, die sich nicht an Hotspots einloggen konnten.
    Er war kein Valk, nicht die Spur.
    Ein alter Schakal. Ein mit allen Wassern gewaschener alter Fuchs, aber unfähig. Alexa Barnard wollte nicht einmal mehr mit ihm reden. Heute Abend war ihr Konzert, und sie wollte ihn in ihrem großen Moment offenbar nicht bei sich haben.
    Denn er war ein Versager.
    Mbali schüttelte den Kopf, als die Versammlung ihr applaudierte. Sie ging nach vorne und sprach: »Einige von Ihnen haben geglaubt, ich sei nur deswegen mit der Leitung der Ermittlungen beauftragt worden, weil John Afrika glaubte, er könne mich manipulieren.«
    Ein Raunen ging durch den Saal.
    »Mir sind die Gerüchte zu Ohren gekommen«, fuhr sie fort. »Ich weiß, dass ich nicht beliebt bin. Ich weiß, dass es manchmal kompliziert ist, mit mir zusammenzuarbeiten. Ich weiß, dass es nicht einfach für Sie ist, eine Frau um sich zu haben. Aber eines müssen Sie wissen: Ich lasse mich von niemandem manipulieren. Deshalb werde ich Ihnen jetzt erzählen, was in Amsterdam geschehen ist, damit es endlich heraus ist.«
    Tiefe Stille.
    »Unsere Gastgeber, die Polizei von Amsterdam, wollte uns etwas Besonderes bieten, indem sie mit uns eine Radtour durch die Stadt unternahm. Leider war ich zu stolz, um zuzugeben, dass ich nicht Rad fahren kann. Ich wollte nicht den Anschein erwecken, wir in Südafrika seien rückständig. Deshalb habe ich es versucht. Aber ich habe das Gleichgewicht verloren, bin vom Weg abgekommen und in eine Gracht gefahren. Sie mussten mich aus dem ekelhaft dreckigen Wasser retten. Mit einem Boot. Es muss ein sehr komischer Anblick gewesen sein,aber mir war es furchtbar peinlich. Vor lauter verletztem Stolz konnte ich nicht über mich selbst lachen und habe versucht, den Vorfall geheim zu halten. Inzwischen habe ich aber gelernt, dass Geheimnisse Konsequenzen haben. Beim nächsten Mal würde ich anders reagieren. Ich danke Ihnen.«
    Dann setzte sie sich wieder zwischen sie.
    Griessel beging gleich den nächsten Fehler.
    Nyathi sagte ihm, er solle den Tag freinehmen, das habe er sich verdient, und intuitiv fuhr er hinaus nach Stellenbosch. Er hatte Sehnsucht nach einem Menschen, der ihn gern hatte, nach seiner Tochter, die stolz auf ihn war. Dort wollte er Trost suchen.
    Er rief Carla an, als er den Campus erreichte, und fragte, ob sie Lust hätte, mit ihm essen zu gehen. Sie druckste herum und sagte schließlich: »Wir sitzen gerade im Neelsie …« Erst nach einigem Zögern schlug sie ihm vor, vorbeizukommen.
    Dort fand er sie, seine Tochter und den Neandertaler, ein Riese, der Griessel und Carla bei weitem überragte. Carla stellte die beiden einander vor: »Papa, das ist Calla, Calla, das ist mein Vater.«
    Der Neandertaler quetschte seine Hand, schüttelte sie heftig auf und nieder und sagte: »Ist mir eine Ehre, Oom.«
    Sie setzten sich. Carla und der Neandertaler schmiegten sich eng aneinander, und er legte den muskelbepackten Arm um sie. Carlas zierliche kleine Hand lag auf seinem baumdicken Oberschenkel.
    »Calla ist mein Freund, Papa.«
    »Ich verspreche, gut auf Ihre Tochter aufzupassen«, sagte der Neandertaler.
    Reden kann er immerhin, dachte Griessel.
    »Das will ich dir auch geraten haben«, sagte Carla liebevoll und bewundernd zu ihrem Rugbyspieler. »Mein Vater ist nämlich ein Valk.«
    »Mit Dienstwaffe«, fügte
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