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Sieben Tage: Thriller (German Edition)

Sieben Tage: Thriller (German Edition)

Titel: Sieben Tage: Thriller (German Edition)
Autoren: Deon Meyer
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Griessel hinzu. Es sollte spaßig klingen, aber die Drohung war unverkennbar.
    Doch sie hörten ihm gar nicht zu, sondern küssten sich. Vor seinen Augen.
    Er fuhr zu seiner Wohnung, packte seine Schmutzwäsche zusammen und ging damit hinüber in den Waschsalon des Tuine-Einkaufszentrums.
    Vor der Waschmaschine sortierte er die Wäsche in armselige Häufchen. Das war der gesamte Inhalt seines Kleiderschranks.
    Er dachte daran, wie sie den begehbaren Kleiderschrank Henry van Eedens durchsucht hatten – Reihen über Reihen von Hemden und Hosen, nagelneu und modern. Er dachte an den Maßanzug und das feine Hemd von Makar Kotko.
    Das Leben war ungerecht.
    Er hängte die nassen Sachen auf die Wäscheleinen hinter dem Wohnblock. Er musste Unterhosen kaufen, einige von seinen waren schon durchlöchert. Und noch ein paar neue Hemden. Irgendwann, wenn er sein Kreditkartenkonto ausgeglichen hatte.
    Im Wohnzimmer nahm er seinen Bass zur Hand und setzte sich damit aufs Sofa. Doch er fand keinen Trost darin, denn die Musik erinnerte ihn an das Konzert heute Abend, das er nicht miterleben würde.
    Er legte sich ins Bett, erfüllt von Selbstmitleid.
    Das Handy weckte ihn.
    Das war doch kein Leben, jeden Tag dasselbe!
    Er meldete sich.
    »Bennie, Alexa ist weg!«, jammerte Ella verängstigt. »Und um acht Uhr ist ihr Auftritt!«
    »Wie spät ist es jetzt?«
    »Fast halb sieben!«
    »Was ist passiert?«
    »Wir waren hier bei ihr zu Hause. Sie war schrecklich nervös, schon seit vorgestern, seitdem die Probe so schlecht gelaufen war. Sie hat so gut wie gar nicht geschlafen. Es war schwierig mit ihr, immer wieder musste ich sie ermahnen, sich endlich fertig zu machen. Ich bin ins Badezimmer gegangen, und als ich wieder rauskam, war sie weg!«
    »Wie lange ist das her?«
    »Etwa eine Viertelstunde.«
    »Okay«, sagte er.
    »Was sollen wir machen?«
    »Ich gehe sie holen.«
    Er sah sie in der Planet Bar des Mount Nelson sitzen, allein an einem der Tischchen. Auf dem Tisch stand eine Flasche Jenever, und sie hielt ein Glas in der Hand.
    Ohne dass sie ihn bemerkte, ging er zum Barkeeper und bestellte eine Flasche Jack Daniel’s.
    »Ich muss sie aber leider öffnen, Meneer.«
    »Schon in Ordnung.«
    Er bezahlte, ließ sich ein Glas geben und ging zu Alexa, zog sich einen Stuhl zurück und setzte sich.
    Erschrocken sah sie ihn an.
    Er schenkte sich ein Glas Whiskey ein.
    »Was machst du da?«, fragte sie entsetzt.
    »Ich trinke mir dir zusammen.«
    »Bennie …«
    »Alexa, sei still und trinke.«
    Sie stellte ihr Glas ab. »Du bist schon seit zweihundertsiebzig Tagen trocken!«
    »Seit zweihundertsiebenundsiebzig.« Er hob das Glas zum Mund, mit jeder Faser bereit für den göttlichen Geschmack.
    Sie griff ihn am Arm und hielt ihn zurück. Der Whiskey schwappte über und tropfte auf den Tisch. »Nein, Bennie, das darfst du nicht!«
    »Lass bitte meinen Arm los, Alexa!«
    »Das darfst du nicht!«
    »Warum nicht? Ich habe wenigstens einen triftigen Grund. Ich bin ein Versager. Aber du?«
    »Was ist passiert, Bennie?«, fragte sie, ohne seinen Arm loszulassen.
    »Ist doch egal.«
    »Bennie, bitte! Was ist passiert?«
    »Alles Mögliche! Fanie Fick ist erschossen worden, weil ich ein Idiot bin. Meine Kollegen mussten den Sloet-Fall lösen, weil ich als Ermittler keinen Pfifferling mehr wert bin. Ich habe meine Fähigkeit verloren, Menschen einzuschätzen. Ich habe Carla verloren, den einzigen Menschen … die einzige Frau, die nochetwas mit mir zu tun haben wollte. Sie hat sich in das Missing Link verliebt. Mein Sohn will sich ›Parow Arrow‹ auf den Arm tätowieren lassen, und ich kann ihn nicht daran hindern, weil ich ihn noch brauche. Er muss mir beibringen, was Wireless Lan-Hotspots, Twitter, Facebook und Handymodems sind, damit ich mich nicht wieder zum Deppen mache. So wie letzten Samstagabend, als ich die Frau, in die ich ein bisschen verliebt bin, vor ihren Freunden blamiert habe. Und in den Alkohol getrieben habe. So dass sie nicht mehr ans Telefon geht, wenn ich anrufe. Das sind doch triftige Gründe zum Saufen, oder, Alexa? Und nicht diese gequirlte Scheiße, die du dir einredest. Und jetzt lass meinen Arm los.«
    »Du bist ein bisschen verliebt in mich?«
    »Lass meinen Arm los! Ich will mich jetzt betrinken. Wenn du dein Riesentalent wegsaufen kannst, kann ich genauso gut so lange saufen, bis ich eines Tages vielleicht Talent für irgendetwas entwickle.«
    »Warum hast du nie ein Wort gesagt?«
    »Ich habe schon so oft mit dir
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