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Sieben Pfoten für Penny - Jungs und andere Esel

Sieben Pfoten für Penny - Jungs und andere Esel

Titel: Sieben Pfoten für Penny - Jungs und andere Esel
Autoren: T Brezina
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feiern. Herr Schröder hatte die Schule zwei Monate früher als geplant verlassen. Ersatz würde in spätestens zwei Wochen kommen, bis dahin fiel der Chemieunterricht aus. Das Bedauern der Klasse war nicht allzu groß.
    In der Pause gratulierten viele Penny noch mal zu dem Streich, den sie mit Robins Hilfe dem unbeliebten Chemielehrer gespielt hatte. Vicky schlug eine kleine Feier im Schokolonia nach der Schule vor.
    Selbst Francesca gönnte sich an diesem Tag zwei Kugeln Nougateis. Penny löffelte Bananensplit und Vicky einen Familieneisbecher. Nur noch eine Woche, dann ging das Schokolonia in die Winterpause. Um diese zu überstehen, machte es Vicky wie viele Tiere: futtern, was geht.
    »Eines musst du uns jetzt aber verraten«, sagte Vicky, nachdem sie einen großen Löffel Himbeereis mit Schokosoße im Mund hatte zergehen lassen. »Wie hast du diese drei Stinktiere gezähmt? Die haben dir aus der Hand gefressen und waren gar nicht so übel.«
    Penny lehnte sich zurück und antwortete: »Es gibt drei wichtige Regeln. Erstens: Jungen sind oft gar nicht so übel. Zweitens: Sagt ihnen, wo’s langgehen soll, und drittens: Loben und Streicheln. Und wenn ihr ihnen etwas erklärt, immer sehr deutlich und klar, damit sie es verstehen.« Sie grinste in sich hinein. Es war genau wie bei dem Esel.
    »Glanzleistung«, lobte Vicky. »Absolute Glanzleistung. Bin beeindruckt.«
    Francesca spielte mit dem Löffel und malte Kringel auf ihre Eiskugeln. »Wie steht’s eigentlich mit deinem Vater? Hat er bessere Laune?«
    »Ja, zum Glück. Ich habe zwei Nachmittage lang am Computer gesessen und getippt, was er mir gesagt hat. Verstanden habe ich wenig. Wenn man als Tierarzt solche Fachausdrücke kennen muss, dann tu ich mir heute schon leid. Am Abend gehen wir feiern ins Schlosshotel Seestein.«
    Francesca kannte es und hob fragend die Augenbrauen.
    »Unser früherer Haushälter ist dort Koch. Wir wollen uns mit ihm versöhnen«, erklärte Penny den Grund für die Wahl des Restaurants.
    Romeo hatte um Gnade gewinselt und die Erlaubnis erhalten, daheim bleiben und fernsehen zu dürfen. Weder auf ein weißes Hemd noch auf gutes Benehmen und Essen, das ihm nicht schmeckte, hatte er Lust.
    Matthias Moosburger fuhr mit Kolumbus, Penny und Elvis ins Schlosshotel. Seine Frau hatte ihre Rückkehr um eine Woche verschieben müssen, was alle sehr bedauerten. Die Vorfreude auf das Wiedersehen mit Margit Moosburger steigerte sich dadurch aber nur.
    Das Restaurant war steif, die Kellner ebenfalls und selbst die weißen Tischdecken und Servietten hatten etwas Hartes, Glattes und fühlten sich an wie dünne Bretter. Aus versteckten Lautsprechern plätscherte einschläfernde Musik.
    Wohl fühlte sich keiner der Moosburgers und Elvis schon gar nicht. Alle konnten an diesem Abend von Erfolgen berichten. Elvis hatte einen Cockerspaniel nach einer schweren Operation über die Runden gebracht und würde ihn schon am nächsten Tag den Besitzern übergeben können. Kolumbus’ Studium lief gut, er hatte zwei Prüfungen geschafft. Penny berichtete von ihrem Schulprojekt, und Dr. Moosburger hatte seinen Artikel übersetzen lassen und bereits nach Amerika geschickt. Von dort war begeistertes Echo zurückgekommen.
    »Und ich soll noch einen zweiten Artikel zu diesem Thema schreiben«, schloss er, nicht ganz sicher, ob er sich freuen sollte oder nicht.
    Das Essen schmeckte. Nach der Nachspeise winkte Herr Moosburger einen der Kellner herbei.
    »In ihrer Küche arbeitet ein Freund von uns als Koch. Wir wollen ihm danken für die ausgezeichneten Gerichte. Meinen Sie, er könnte zu uns an den Tisch kommen?«
    »Unser Küchenchef wird gerne kommen«, erwiderte der Kellner.
    »Ich weiß nicht, ob unser Freund Küchenchef ist. Aber ich bin sicher, er hat maßgeblichen Anteil am Gelingen der Speisen.«
    Der Kellner zog die Stirn kraus.
    »Sein Name ist Ivan.«
    Das Entsetzen im Gesicht des Kellners war nicht zu übersehen.
    »Die Küchenhilfe? Ich kann ihm gern bestellen, dass sie ihn draußen auf dem Parkplatz sprechen wollen.«
    Kopfschüttelnd sah der Tierarzt dem Herrn im schwarzen Anzug nach. »Nobler als seine Gäste, einfach unerträglich.«
    Penny fiel etwas an ihrem Vater auf. »Du hast ja ein neues Jackett. Und ein neues Hemd. Die Hose ist auch neu, nicht wahr?«
    Das machte Dr. Moosburger etwas verlegen.
    »Na ja, außergewöhnliche Umstände erfordern außergewöhnliche Maßnahmen. Da wir unsere Wäsche selbst machen mussten, habe ich meine Garderobe
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