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Sieben Pfoten für Penny - Jungs und andere Esel

Sieben Pfoten für Penny - Jungs und andere Esel

Titel: Sieben Pfoten für Penny - Jungs und andere Esel
Autoren: T Brezina
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und Beete. »Und gestorben ist der Arme dann auch noch hier. Wahrscheinlich habt ihr einen neuen Esel für uns gekauft, damit uns nicht das Herz bricht.«
    »Ge… Gestorben?« Frau Ressnik drehte ihr dünnes Haar zu einem Pferdeschwanz und steckte ihn am Hinterkopf fest.
    »Ja, Gerti, denn drei der Pflanzen, die du aufgeschrieben hast, sind sehr giftig. Vor allem für Huftiere. Der Esel muss tot sein.«
    Von draußen trat neue Kundschaft herein, zwei Damen und ein Mann.
    »Man nennt das Betrug, Gerti«, sagte Dr. Moosburger laut und ernst.
    Seiner ehemaligen Schulkameradin war anzusehen, dass sie sich vor Scham am liebsten unter der Theke verkrochen hätte. Sie schwitzte auf der Oberlippe wie ein kleines Mädchen, das beim Flunkern ertappt worden war. Die Damen und der Herr hörten neugierig zu.
    »Ich … Ich habe jetzt keine Zeit«, stotterte Frau Ressnik und wandte sich an die neue Kundschaft. Sie beugte sich schnell über die Theke und stieß dabei zwei Töpfe herunter, sodass sie klirrend auf dem Boden zerbrachen. Dann riss sie Matthias Moosburger die Rechnung aus der Hand und zerknüllte sie. »Das … Das war ein Irrtum. Jetzt habe ich aber wirklich keine Zeit mehr.«
    Zufrieden lächelte der Tierarzt und meinte: »Schade, dabei hätten wir meiner Tochter und Elvis so viel über unsere gemeinsame Schulzeit erzählen können. Ich erinnere mich da an … «
    Gerti Ressnik verlor die Nerven und keifte: »Jetzt geh und scher dich zum Teufel!«
    Die Kundinnen runzelten die Stirn bei dieser unhöflichen Ausdrucksweise und wechselten zweifelnde Blicke.
    Betont freundlich verabschiedete sich der Tierarzt, und auch Elvis und Penny wünschten noch einen besonders schönen Tag.
    Den aber hatte Gerti Ressnik wohl nicht mehr.

Jagd nach tollen Aufnahmen
    »Auf diesen Tag habe ich gewartet, seit ich neun Jahre alt bin«, erklärte Matthias Moosburger beim Abendessen.
    Romeo begann zu rechnen. »Aber, Papa, das ist ja schon ewig her. Du bist uralt.«
    Sein Vater nickte lachend. »Lass dir das eine Lehre sein, Romeo. Manchmal braucht es Zeit, bis sich Dinge so fügen, wie man sich das wünscht.«
    Elvis belegte sich gerade eine Brotscheibe dick mit Käse und Tomaten. »Und was bedeutet das, Doc?«
    Das wollte Penny auch gerne wissen.
    »Gerti Ressnik und ihr Bruder haben mich damals, als ich neun war, in schlimme Schwierigkeiten gebracht. Sie haben mir und ein paar anderen Jungs angeboten, billig Rosen aus der Gärtnerei ihrer Eltern zu besorgen. Für unsere Mütter zum Muttertag. Wir haben das Angebot angenommen, die Rosen abgeholt und den zweien das Geld gegeben.« Herr Moosburger nahm einen großen Schluck Tee und seine Augenbrauen waren auf einmal grimmig zusammengezogen. »Am nächsten Tag gab es in der Schule großen Ärger. Für mich und die anderen Jungs. Wir mussten zur Direktorin, einer Essiggurke auf Beinen.«
    Romeo quiekte vor Vergnügen über diesen Ausdruck.
    »Wir wurden beschuldigt, die Rosen gestohlen zu haben. Jedenfalls behaupteten das Gerti und Gustav. Diese gierigen kleinen Ungeheuer haben unser Geld eingesteckt und ihre Eltern belogen. Uns, den schlimmen Jungs, glaubte keiner.«
    Romeo sah seinen Vater zweifelnd an. » Du warst mal schlimm? Glaub ich nicht.«
    »Harmlos gegen dich«, schwächte sein Vater ab und zwinkerte Penny zu.
    Es knackte laut, als Herr Moosburger in ein Radieschen biss. »Jetzt sind wir quitt, diese Gerti Ressnik und ich. Ich hoffe, unserem Esel haben die Blumen wenigstens geschmeckt, die er dort gefressen hat. Kann mir nicht vorstellen, dass er allzu viele bekommen hat, bevor Gerti mit einem Stock auf ihn losgegangen ist.«
    Elvis stand auf, holte einen Brief aus der Diele und hielt ihn zwischen Penny und Dr. Moosburger hin und her.
    »Der kam heute mit der Post!«
    Adressiert war er an: An die unglücklichen Eselbesitzer, Hammerschmiede und so weiter. Matthias Moosburger überließ es Penny, ihn zu öffnen und zu lesen.
    »Von wem ist er?«, wollte er wissen.
    Penny zog eine ratlose Grimasse. »Wahrscheinlich von den früheren Besitzern des Esels. Sie schreiben: ›Wir haben aus Ihrer Anzeige in der Morgenzeitung erfahren, dass Sie unseren Esel gefunden haben. Beileid. Nachdem er unseren Garten und die Gärten aller Nachbarn abgefressen hat, ist er aufgebrochen, sich neue Futterplätze zu suchen. Bei Ihnen hat er bestimmt einen guten gefunden. Sie können ihn gerne behalten. Achtung: Halten Sie ihn von Strohhüten fern!‹« Unterschrieben war er von einer Sigrid Mohnik. Ein
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