Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sieben Pfoten für Penny - Ich glaub, mich laust der Affe! (German Edition)

Sieben Pfoten für Penny - Ich glaub, mich laust der Affe! (German Edition)

Titel: Sieben Pfoten für Penny - Ich glaub, mich laust der Affe! (German Edition)
Autoren: Thomas C. Brezina
Vom Netzwerk:
Hundes musste unerträglich sein.
    Chris beugte sich über das Geländer, den Kopf zur Seite gewandt, um nicht sofort sehen zu müssen, was ihn dort unten erwartete. Auf einmal zuckte er, als hätte ihm jemand einen Stich versetzt, und sah hinunter.
    »Penny, Penny!«, rief er und winkte mit beiden Armen. Es hörte sich nicht entsetzt an, sondern …
    Penny konnte nicht genau sagen, wie der Ruf klang. Sie sah sich kurz nach Milli und Robin um, die unter einem flachen Busch Schutz gesucht hatten und in Sicherheit waren.
    »Brav dort bleiben«, rief sie und lief zu Chris.
    Es erschien ihr wie ein Wunder. Ungefähr vier Meter unterhalb der Kante befand sich ein schmaler Felsvorsprung. Ein paar Gräser und Moos klammerten sich tapfer daran fest. Der Vorsprung war breit genug, dass ein Mensch darauf stehen konnte.
    Und er war breit genug, um Olaf aufzufangen. Er war dort aufgeprallt und scheinbar nicht schwer verletzt. Jedenfalls stand er schon wieder auf seinen Pfoten und bellte rufend nach oben, als wollte er sagen: Na, holt mich!
    Penny sah zum Himmel. Die dunklen Wolken ballten sich immer stärker zusammen. Jeden Moment konnte das Gewitter mit voller Wucht ausbrechen. Es bestand die Gefahr, dass Olaf beim nächsten Blitz eine unkluge Bewegung machte und endgültig in die Tiefe stürzte.
    Wie konnten sie ihn von dort unten heraufbekommen? Sie würde eine gute halbe Stunde brauchen, um nach Hause zu laufen und Hilfe zu holen. Eine weitere halbe Stunde, um zurückzukommen, machte eine ganze Stunde, in der Olaf auf diesem winzigen Fleckchen allein war, im Gewitter.
    Die Chance, dass er das überlebte, war verschwindend gering. Außerdem waren Kletterer nötig, um an der glatten Wand zu ihm zu kommen. Er müsste in einem großen Korb oder Sack nach oben gezogen werden.
    Ein Sportschuh landete neben Penny. Dann ein zweiter. Chris hatte sie sich von den Füßen gerissen.
    »Ich klettere zu ihm«, erklärte er und war schon über der Absperrung.
    Penny unternahm nicht einmal den Versuch, ihn zurückzuhalten. Es wäre ohnehin sinnlos gewesen. Auf allen vieren kroch sie unter dem Geländer durch zur Kante.
    Chris bewegte sich wie ein Käfer rückwärts auf die Felskante zu und ließ tastend seine nackten Füße in die Tiefe hinab. An seinem Gesicht war abzulesen, wenn er Halt fand. Bald verschwand sein Kopf hinter dem Fels.
    Penny wurde schon allein vom Hinunterblicken schwindelig.
    Chris klebte an dem grauen Stein wie eine Fliege. Wie schaffte er es nur, sich an den winzigen Vorsprüngen und Löchern festzukrallen? Er überlegte sich jede Bewegung sehr genau, prüfte jedes Mal, ob die Stelle, die er ausgewählt hatte, ihm auch wirklich Halt bot.
    Olaf wedelte freudig, als er Chris auf sich zukommen sah. Immer wieder bellte er ihn an. Für Penny klang es wie: Mach schneller!
    Nie zuvor hatte Penny jemanden so geschmeidig und so sicher ohne Seile, ohne Haken und ohne Sicherung klettern gesehen. Ein Stein brach unter Chris’ Fuß weg und sauste hinunter. Erst nach einer Ewigkeit prallte er auf dem Boden auf. Hinter dem Vorsprung, auf dem Olaf gefährlich herumzappelte, ging es bestimmt noch zwanzig Meter in die Tiefe. Aber Chris schien überhaupt keine Angst zu kennen.
    In der Ferne grollte der Donner. Chris musste endlich zu Olaf. Er hatte aber erst den halben Weg zurückgelegt. Der nächste Schritt war besonders schwierig. Mehrere Male musste er ansetzen, fand aber keinen verlässlichen Halt.
    »Bitte, bitte, mach!«, flüsterte Penny.
    Chris dehnte das rechte Bein weit zur Seite, prüfte und schwang sich am Vorsprung entlang. Drei weitere weite Bewegungenm, und er hatte es geschafft. Mit dem Rücken gegen die Felswand gelehnt, setzte er sich, Olaf fest am Halsband haltend. Er zog ihn an sich und schlang die Arme um ihn.
    »Kannst du ihn so festhalten, bis ich Hilfe geholt habe?«, rief Penny zu ihm hinunter.
    Chris legte den Kopf in den Nacken, um zu ihr hinaufzusehen.
    »Hast du eine andere Idee?«
    »Nein!«
    »Dann renn schnell!«
    Genau das tat Penny.
    Als sie mit Milli und Robin im Wald war, setzte der Regen ein. Er fiel in dicken Tropfen und durchnässte Penny sofort bis auf die Haut. Als sie endlich zu Hause ankam, klebten ihre Sachen und ihre Haare an ihr. Sie und ihre Hunde boten einen jämmerlichen Anblick.
    »Zur Felswand … oben auf der Anhöhe … Kletterer … Bergwacht oder so … Chris und Olaf … «, keuchte sie.
    Zum Glück konnte sich Elvis, der als Einziger da war, einen Reim darauf
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher