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Sieben Pfoten für Penny - Das Schloss der weißen Pferde - Brezina, T: Sieben Pfoten für Penny - Das Schloss der weißen

Sieben Pfoten für Penny - Das Schloss der weißen Pferde - Brezina, T: Sieben Pfoten für Penny - Das Schloss der weißen

Titel: Sieben Pfoten für Penny - Das Schloss der weißen Pferde - Brezina, T: Sieben Pfoten für Penny - Das Schloss der weißen
Autoren: Thomas C. Brezina
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Penny im Reiterdress in der Eingangshalle entgegen. Sie grüßte sie freundlich.
    »Ich bin schon sehr gespannt. Heute reite ich eines der Pferde aus«, sagte sie. »Deine Eltern sind Zauberer.«
    Guido von Ratstätt saß über große Pläne gebeugt in einem der Räume, die Penny auf dem Weg zur Bibliothek durchqueren musste. Er grüßte sie überschwänglich wie jeder hier.
    »Wenn alles klappt, können wir die ersten Besucher schon zu Schulbeginn begrüßen«, erzählte er. »Sofia hatte die großartige Idee, einige der leeren Zimmer so zu möblieren, dass die Kinder das damalige Leben bei uns nachspielen können. Einmal so leben wie vor hundert, vor zweihundert oder dreihundert Jahren. Ich brüte jetzt schon die ganze Zeit darüber, welche Räume am besten geeignet wären.«
    Penny wünschte ihm alles Gute. Er würde bestimmt die richtigen finden, davon war sie überzeugt. Auch der Graf war angesteckt von der neuen Aufbruchsstimmung.
    In der Bibliothek tanzte der Staub mit silbernem Glitzern im einfallenden Sonnenlicht. Die alte Gräfin saß in einem Rollstuhl am Fenster, neben sich einen Stuhl und ein Tischchen.
    Nicht nur Berta war mit der Vorbereitung für den Tee beschäftigt. Eine junge Frau half ihr dabei. Sie lächelte Penny an und nickte grüßend, während sie die Teetassen zurechtrückte. Berta ließ es sich nicht nehmen, den Tee selbst einzuschenken. Niemand störte sich daran, dass sie dabei die Hälfte über die aufgeschnittenen Kuchenstücke goss.
    Gräfin Marie-Therese von Ratstätt deutete auf den Stuhl neben sich. Es war weniger eine Aufforderung als ein Befehl. Penny setzte sich. Die Hunde, die sie auf Schritt und Tritt begleiteten, legten sich links und rechts von ihr hin.
    »Danke, Berta«, sagte die Gräfin.
    Berta deutete auf das Mädchen. »Ich arbeite hier, bis ich umfalle. Arbeite ich nicht, falle ich nämlich gleich um. Ich brauche Pia nicht.«
    »Pia ist eine großartige Hilfe und Unterstützung. Sie bleibt«, setzte die Gräfin fest.
    Murrend zog Berta ab. Pia nickte der Gräfin und Penny zu und lächelte verschwörerisch.
    Nachdem sie die Tür hinter sich geschlossen hatten, nippte die Gräfin an ihrem Tee. Sie bot Penny ein Stück Kuchen an.
    »Nimm dir.«
    Es war nicht einfach, da der Kuchen völlig aufgeweicht war. Aber er duftete verlockend. Penny schaufelte ihn etwas ungeschickt auf ihren Teller.
    Gräfin von Ratstätt kam schnell zur Sache.
    »Ich hatte bisher keine Gelegenheit, mich bei dir für unangenehme Zwischenfälle im Schloss zu entschuldigen.«
    »Das ist schon vergessen, mehr oder minder«, sagte Penny.
    »Das kannst du nicht so schnell vergessen. Tu nicht so, als würdest du es einfach abschütteln«, rügte die Gräfin streng.
    Penny widmete sich ihrem Kuchen und hielt sich zurück. Sie wollte keinen Streit.
    Die Gräfin blickte aus dem Fenster in den Sommernachmittag. Am Himmel hoch oben flogen die Schwalben und kündigten gutes Wetter für die nächsten Tage an.
    »Hier wird es Veränderungen geben«, begann sie, als würde sie es gar nicht zu Penny sagen. »Ich werde den Wünschen meines Vaters folgen und Schloss und Garten öffnen. Es ist Zeit, dass hier ein neues Leben beginnt.«
    Noch immer sagte Penny nichts. Sie wusste nicht, was überhaupt von ihr erwartet wurde.
    »Was man immer als richtig angesehen hat, kann auf einmal zerbrechen wie feines Porzellan. Dabei dachte man, es wäre aus Marmor.« Jetzt wandte sie sich Penny zu. »Sofia hat mir erzählt, was du über uns geschrieben hast. Sie war ganz begeistert.«
    »Wirklich?«
    »Berta hat dich für Luisa gehalten. Meine Urahnin, der wir die weißen Pferde verdanken.«
    »Nein, das bin ich nicht.«
    »Es geschehen Dinge im Leben, von denen wir nie erfahren, wieso sie sich ereignen. Ich weiß, dass mich alle für eine eiskalte und stahlharte Frau halten. Doch das musste ich sein, um alles aufrechtzuerhalten. Heute beginne ich zu ahnen, dass ich vielleicht unrecht hatte.« Energisch schlug sie auf die Armstütze des Rollstuhles. »Ich gestehe hier keine Schuld ein, ist das klar?«
    Penny nickte.
    »Du siehst Luisa tatsächlich ähnlich. Kennst du das Bild im Raum hinter der Bibliothek?«
    Ein kurzer Schauer kroch Penny über Rücken und Arme.
    »Das runde?«
    »Es ist eckig!«
    »Nein, rund. Ich habe es gesehen, als ich eingeschlossen wurde.«
    Sehr entschieden und bestimmt sagte die Gräfin: »Widersprich mir nicht! Ich mag meine Ansichten ändern, aber ich bin nicht senil und kenne die Bilder meiner
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