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Sieben Pfoten für Penny - Das Schloss der weißen Pferde - Brezina, T: Sieben Pfoten für Penny - Das Schloss der weißen

Sieben Pfoten für Penny - Das Schloss der weißen Pferde - Brezina, T: Sieben Pfoten für Penny - Das Schloss der weißen

Titel: Sieben Pfoten für Penny - Das Schloss der weißen Pferde - Brezina, T: Sieben Pfoten für Penny - Das Schloss der weißen
Autoren: Thomas C. Brezina
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der Hand eine Bewegung, als würde sie ein Stöckchen werfen.
    Das war das Zeichen für den Berner Sennenhund, den Geruch aufzuspüren, den er aufgenommen hatte.
    Mit ein paar drolligen Sprüngen begann Robin die Suche. Er lief im Stall hin und her, gefolgt von Milli. Die Nase knapp über dem schmutzigen Boden näherten sie sich dem Ausgang.
    Robin verließ den Stall, Milli und Penny gingen hinterher. Ivan und Nikolai beobachteten die beiden.
    Auf dem Hof setzte Robin seine konzentrierte Suche fort. Über seinen Augen bildete das Fell tiefe Falten. Heftig schnuppernd und schnüffelnd, bewegte er sich nach links. Er überquerte den Hof und lief dicht an einem Nebengebäude entlang. Penny hatte noch keine Ahnung, wo er sie hinführen würde. Doch er hatte eindeutig eine Spur aufgenommen.
    Hinter dem Haus hörte sie Robin plötzlich bellen. Sie ließ immer etwas Abstand, um ihn nicht zu stören. Nun aber lief sie schneller und bog um die Ecke.
    Robin stand vor den Mülltonnen, die überquollen. Ganz oben auf dem Turm der prall gefüllten Plastiksäcke lag eine große Dose. Penny kannte sie aus der Praxis ihres Vaters. Sie nahm die Dose an sich.
    Der Deckel fehlte. Penny hielt das Gefäß so, dass das Sonnenlicht hineinfiel.
    Auf dem Boden waren Pulverreste zu sehen. Doch die waren nicht grau mit kleinen grünen Kügelchen, sondern weiß. Grüne Kügelchen konnte sie überhaupt keine entdecken.
    Sie wollte auch den Deckel finden und klappte dazu eine Mülltonne nach der anderen auf. In der letzten stieß sie auf etwas, das ihren Puls sofort beschleunigte.
    Damit war einiges klar!
    Die Tonne war nur halbvoll. Ganz oben lag das graue Pulver, das jemand dort ausgeleert haben musste. Zwischen den groben Partikeln glänzten die Kügelchen, von denen ihr Vater gesprochen hatte.
    »Robin, du bist ein Genie!«, lobte Penny. Ihr Sennenhund wedelte freudig, Lob verstand er sehr gut.
    Penny wählte die Nummer ihrer Eltern. Ihr Vater hob beim ersten Klingelton ab.
    »Der nächste Flug ist erst in drei Stunden. Ich könnte also frühestens nachts bei euch sein«, redete er los.
    »Du kannst ohnehin nichts tun«, erklärte Penny und kehrte zu Ivan und Nikolai zurück. »Jemand hat das Pulver ausgetauscht und etwas anderes in die Dose gefüllt. Robin hat den Beweis aufgespürt.«
    »Wer tut so etwas?«, fragte ihr Vater fassungslos.
    »Wir sind hier bei den Ratstätts«, meinte Penny etwas bitter.
    »Wenn ihr wisst, was den Pferden stattdessen gegeben wurde, kann das ihre Rettung sein!«
    »Aber wie sollen wir das herausfinden?« Penny war am Ende ihrer Weisheit. »Wir müssen die Polizei rufen.«
    Berta tauchte auf ihrem uralten Fahrrad auf. Sie deutete auf die kranken Pferde und schrie Penny mit seltsam schriller Stimme an: »Du willst sie alle zerstören, nicht wahr! Und du willst sie bestrafen! Aber Marie-Therese ist ein gutes Mädchen. Sie ist nicht böse. Geh wieder und lass das Glück hier. Geh, Luisa!«
    Ivan raunte Penny zu: »Wieso nennt sie dich Luisa?«
    Penny hatte da so eine Ahnung.
    »Du denkst, ich bin Luisa. Und dass ich die weißen Pferde holen will, damit alles ins Unglück stürzt?«, fragte sie Berta.
    »Du bist Luisa! Sie hat es mir gesagt. Du bist Luisa, und du bist böse!«
    »Luisa war die Gräfin, der wir die weißen Pferde verdanken. Berta ist verwirrt, der Stress war zu viel für sie«, versuchte Nikolai zu erklären.
    Eine von Bertas Bemerkungen hatte Penny aufhorchen lassen. »Wer ist ›sie‹, Berta? Wer hat dir gesagt, ich wäre Luisa?«
    »Lotta! Die arme, kleine Lotta. Sie hat sich eingeschlossen. Sie will nicht mehr leben.«
    »Was? Wo?«
    »Im Turm in ihrem Zimmer!«
    Penny drehte sich zu Ivan um. »Ich muss zum Schloss. Ich weiß jetzt, was hier abgeht. Oder ich bin ziemlich sicher. Fahr mich hin.«
    Eine der besonders guten Eigenschaften von Ivan war, in bestimmten Momenten keine Fragen zu stellen. Er lief zum Wagen und Penny hinterher. Die Hunde kamen mit.

Lotta
    »Ich sehe dieser Luisa von Ratstätt ähnlich, glaube ich.« Auf der kurzen Fahrt stillte Penny Ivans Neugier ein kleines bisschen.
    »Aber was heißt das?«
    »Das bedeutet, dass hier alle in einer Traumwelt leben, wenn du mich fragst.«
    Insgeheim hatte Penny noch einen anderen Verdacht. Sie hatte etwas sehr Wichtiges übersehen, obwohl es auf der Hand lag.
    »Lottas Mutter war wohl die Tierärztin, die vor Mam und Paps hier gearbeitet hat. Lotta hasst mich und alle anderen aus meiner Familie, weil ihre Mutter den Job verloren hat.
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