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Sie sind Dein Schicksal

Sie sind Dein Schicksal

Titel: Sie sind Dein Schicksal
Autoren: Jess Haines
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des preisgekrönten Journalisten Jim Pradiz entdeckte. Laut unseren Quellen wurde er in seiner Wohnung gefunden, getötet durch mehrere Tierbisse und Stichwunden. Eine Verbindung zu Other-Mitbürgern ist sicher; es konnte allerdings noch nicht geklärt werden, ob Mr. Pradiz zum Zeitpunkt seines Todes vertraglich gebunden war. Obwohl Detective Bobby McNeill, der die Ermittlungen in dem Fall leitet, erklärte, es wäre zu früh für Spekulationen, da die Autopsie noch nicht abgeschlossen ist, gab er doch zu, dass es deutliche Hinweise darauf gibt, dass die Tragödie etwas mit den Enthüllungen zu tun hat, die Pradiz kurz vor seinem Tod über die ansässigen Werwolf-Rudel veröffentlicht hat.
    Mr. Pradiz war am besten bekannt für seinen mit dem Pulitzerpreis ausgezeichneten Leitartikel über die Einführung der Others in unsere Gesellschaft nach dem 11. September …«
    Royce hielt das Video an, drehte sich zu uns um und faltete die Hände in seinem Schoß. Ich riss meine Augen vom Bildschirm, um seinen Blick zu erwidern, und musste mich anstrengen, meine Hände von meinem Mund zu lösen und wieder zu senken.
    Sara räusperte sich ein paar Mal, bevor sie ein raues »Wow« hervorpresste.
    »Mr. Pradiz’ Tod lässt mich glauben, dass ihr beide in größerer Gefahr schwebt, als ich ursprünglich angenommen hatte. Meiner Meinung nach kommen mit dem Ärger, den die Werwolfrudel verursachen, größere Schwierigkeiten auf uns zu. Zu eurem eigenen Schutz möchte ich euch, bis ich eine bessere Vorstellung von ihren Plänen und den Auswirkungen ihres Handelns habe, bitten, eure Bewegungen auf das Gebäude zu beschränken. Wenn ihr hierher verfolgt werdet, könnte das nicht nur euch gefährden, sondern auch jeden anderen im Gebäude. Das werde ich nicht zulassen. Ihr müsst beide auch an unseren Schutz und unsere Sicherheit denken und nicht nur an euch selbst. Stimmt ihr mir zu?«
    Sara nickte, aber ich war nicht allzu glücklich über diese Forderung. Das behinderte meine Pläne zu sehr. »Wie lange?«
    »Nur, bis ich mir ein Bild vom Vorgehen der Rudel gemacht habe. Rohrik Donovan wird sich auch dafür interessieren, da bin ich mir sicher. Ich kann auf seine Unterstützung dabei zählen, herauszufinden, was die Sunstriker und Ravenwoods vorhaben, und mich mit meinen Quellen mit der Polizei in Verbindung setzen, um eine Vorgehensweise zu bestimmen. Für den Moment seid ihr sicher, solange niemand weiß, dass ihr hier seid.« Er drehte sich zu mir um, und seine Augen glitzerten unnatürlich in der Dunkelheit. Ich unterdrückte einen Schauder und erwiderte seinen Blick scheinbar ungerührt. Seine Bitte bedeutete, dass, wenn er oder einer der anderen Vampire uns Schaden zufügte, niemand je davon erfahren würde. Auch wenn seine Forderung sinnvoll war, letztendlich implizierte sie, dass wir in einem Gebäude voller Raubtiere gefangen waren und nirgendwo anders hingehen konnten.
    »Shiarra, ich werde dein Auto in ein Parkhaus fahren lassen, also sollte deine Anwesenheit hier unbemerkt bleiben, solange du im Haus bleibst.«
    Die hilflose Wut, die ich bis jetzt so erfolgreich unterdrückt hatte, kehrte mit voller Kraft zurück. Ich wütete dagegen, gefangen zu sein, hasste Chaz dafür, dass er vielleicht etwas mit dem Tod des Reporters zu tun hatte. Ich umklammerte meine Knie, um mich davon abzuhalten, mir wieder die Fingernägel in die Handflächen zu bohren. Ich konnte mir nicht sicher sein – noch nicht –, aber eine Stimme tief in mir sagte, dass Chaz davon gewusst hatte, auch wenn er selbst an dem Mord nicht beteiligt gewesen war. Was auch immer er und die anderen Sunstriker planten, er musste aufgehalten werden. Die Leben anderer, inklusive Saras und meines, hingen davon ab.
    Ich atmete ein paarmal tief durch und beruhigte mich schließlich genug, um Royce eine zusammenhängende Antwort zu geben.
    »In Ordnung. Kein Kino, kein Einkaufszentrum, keine Clubs. Was ist mit Spaziergängen für Saras Hunde? Sie können nicht ständig nur in der Wohnung bleiben.«
    »Jemand anders kann sie ausführen, wenn es nötig ist. Ivy hat angeboten, die Gastgeberrolle zu übernehmen, während ihr bei uns seid, also könnt ihr sie fragen, wer jeweils Zeit hat.«
    Sara nickte. Selbst in der Dunkelheit konnte ich erkennen, wie blass sie geworden war, doch in ihrer Stimme schwang Entschlossenheit mit. Entweder ihr war noch nicht klar geworden, dass wir in der Scheiße schwammen, oder sie war eine viel bessere Schwimmerin als ich. »Wir werden
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