Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sie sind Dein Schicksal

Sie sind Dein Schicksal

Titel: Sie sind Dein Schicksal
Autoren: Jess Haines
Vom Netzwerk:
Gesicht auf der Suche nach der Wahrheit, dann entschloss sie sich, meine kleine Notlüge durchgehen zu lassen. »Mal abgesehen von dem Mangel an Fenstern ist es hier eigentlich ganz hübsch. Ich habe mir das Zimmer auf der rechten Seite ausgesucht. Wir haben beide unsere eigenen Bäder und Schränke. Es ist alles schon eingerichtet. Sieht allerdings aus, als hätten hier mal zwei Kerle gewohnt. Die Tittenmagazine und die Kosmetika haben es mir verraten.«
    Ich kicherte fast gegen meinen Willen. Dann fiel mir ein, dass jemand, wahrscheinlich die stumme Vam pirin Mouse, mir erzählt hatte, dass die Männer, die in diesem Apartment gewohnt hatten, bevor Max Carlyle in die Stadt gekommen war, bei dem Kampf im Keller umgekommen waren. Bei diesem Gedanken wurde ich schnell wieder ernst.
    »Schmeiß das Zeug einfach weg. Ich glaube nicht, dass die Besitzer es noch holen kommen.«
    »Ei, Liebes, du könntest vielleicht Handschuhe anziehen wollen, bevor du das Zeug anfasst«, sagte eine fröhliche Stimme hinter mir. Ich warf einen Blick über die Schulter – um mich dann umzudrehen und eine Frau anzublinzeln, die mir kaum bis an die Schulter reichte. »Schön, dich wiederzusehen, Liebes«, sagte sie mit schottischem Akzent.
    »Hi, Clarisse«, antwortete ich und lächelte die winzige Vampirin matt an. Dann trat ich aus dem Türrahmen, um sie in den Raum zu bitten. Sie schwebte an mir vorbei, und ihre hellgrünen Augen von der Farbe von Ostergras glitzerten vor Neugier und Aufregung, als sie mit einem Blick Sara und die Hunde erfasste. Sie trug einen seidenen Pyjama in einem grellen Lavendelton, der aber irgendwie zu ihrer porzellanblassen Haut und dem lockigen schwarzen Haar, das ihr offen bis auf die Hüfte fiel, passte. »Das ist Sara, meine Geschäftspartnerin. Sara, das ist Clarisse. Sie gehört zu den Wachleuten. Du solltest nie mit ihr wetten.«
    »Ooh, Mädel, du ruinierst mir ja den Spaß«, schmoll te sie und stemmte die Hände in die Hüfte. Trotz ihrer geringen Körpergröße und ihres einnehmenden Aussehens war die Vampirin respekteinflößend. Wie Royce und Wesley und ein paar andere Vampire im Gebäude war sie sehr, sehr alt, was bedeutete, dass sie nicht immer den gesamten Tag über ruhen musste. Es wunderte mich nicht, dass sie gekommen war, um sich umzuschauen. Sie war unglaublich neugierig, und diese Shirley-Temple-Grübchen in ihren Wangen lenkten davon ab, dass hinter ihren leuchtend roten Lippen kleine Reißzähne lauerten. Nichts an ihrem Aussehen verriet die Stärke in ihren winzigen Fingern.
    »Ich hoffe, es macht euch beiden nichts aus, dass ich vorbeischaue. Ich habe den Trubel gehört, als Ryan angefangen hat, sich zu beschweren, und wollte nur mal nachsehen.«
    Sara schien gut mit allem klarzukommen. Sie beruhigte Buster, als er einmal laut und grollend bellte – und damit Clarisse warnte, nicht näher zu kommen. Die Hunde jaulten ein wenig in ihrer Ecke, aber sie gehorchten und blieben überwiegend ruhig, als Sara Clarisses ausgestreckte Hand ergriff. Sie blinzelte, als sie den kühlen, starken Griff spürte, zeigte aber keine offensichtlichen Anzeichen von Angst.
    »Bist du schon vertraglich gebunden, Mädel?«
    Sara wurde bleich und warf mir einen kurzen Blick zu, bevor sie der Vampirin antwortete. »Nein. Und ich habe es auch nicht vor.«
    »Eine Schande. Na ja, Liebes, man weiß nie, vielleicht änderst du deine Meinung, bevor du uns verlässt.«
    »Ist gut, danke, Clarisse«, mischte ich mich eilig ein und drängte sie wieder Richtung Tür. »Hey, vielleicht könntest du Mouse und den anderen sagen, dass wir später mit ihnen reden. Wir müssen uns ein bisschen ausruhen. Langer Tag und so.«
    »Oh? Ich rieche eine Wette.« Ein gefährliches Glitzern trat in ihre Augen, und ich stöhnte. Das war genau der Blick, den sie bekam, wenn sie eine Sammelwette darüber startete, wer im Haushalt mit wem schlafen oder wer als Nächstes bei American Idol gewinnen würde. »Keine Angst, Mädel, ich werde allen sagen, dass sie euch bis zum Abend in Ruhe lassen sollen. Bis dann!«
    »Bis dann!«, antwortete ich, schob sie fast aus der Tür und schloss sie hinter ihr. Dann fuhr ich mir mit der Hand übers Gesicht, grob geschätzt das fünfzigste Mal heute.
    »Ähm, Shia?«
    »Was?«
    »Worum zur Hölle ging es gerade?«
    »Clarisse wird eine Wette starten, bei der es darum geht, wer dich dazu bringt, einen Vertrag zu unter schreiben. Ignorier es einfach; vielleicht geht es vorbei.«
    Sara wurde noch
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher