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Sie sind Dein Schicksal

Sie sind Dein Schicksal

Titel: Sie sind Dein Schicksal
Autoren: Jess Haines
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vorsichtig sein. Ich muss ein paar Leute anrufen, meiner Schwester und meinem Freund sagen, dass es mir gut geht. Außerdem hatten wir Besuch von ein paar Polizisten, bevor wir hierhergekommen sind. Haben Sie ein Telefon, das ich benutzen kann?«
    »Das Telefon in der Küche eurer Wohnung sollte eigentlich angeschlossen sein. Ihr könnt es jederzeit benutzen, solange ihr daran denkt, niemandem die Nummer zu geben oder zu verraten, wo ihr euch befindet.«
    »Nicht mal Arnold?«
    Royce runzelte die Stirn und musterte noch einmal das Bild des Reporters auf dem Bildschirm, bevor er antwortete. »Ich würde es nicht für weise halten. Chaz weiß von seiner Verbindung zu Ihnen und durch Sie auch zu Shiarra. Wenn die Sunstriker ihn unter Druck setzen, könnte er etwas verraten, egal, wie loyal er ist.«
    »So etwas würde er nie tun!«, sagte Sara, aber ihre tiefe Überzeugung beeindruckte den Vampir nicht.
    »Selbst der Stärkste kann brechen, wenn das richtige Druckmittel eingesetzt wird, sei es nun Folter oder Drohungen geliebte Menschen betreffend. Man kann sich nicht sicher sein, dass er sich dem widersetzen kann, was die Sunstriker ihm vielleicht antun.«
    Bei dieser Aussage wurde mir übel, und ich wollte protestieren, sagen, dass Chaz so etwas nie tun würde. Aber das Traurige war, dass ich nicht mehr wusste, wozu Chaz – oder die anderen Sunstriker – fähig waren. Dass irgendeiner der Werwölfe so tief sinken konnte, war moralisch verwerflich, aber anscheinend nicht unmöglich, wenn man bedachte, wie Jim Pradiz gestorben war.
    Royce fuhr fort, ohne uns die Zeit einzuräumen, uns von diesem Tiefschlag zu erholen. »Arnolds Verbindung zu euch bringt ihn ebenfalls in gewisser Weise in Gefahr, also wäre es vielleicht das Beste, wenn auch er sich eine Weile versteckt.«
    Sara schwieg. Ich dagegen räusperte mich und sprach aus, was sie dachte. »Könnte er hier bei uns bleiben?«
    »Ich werde keinen Magier in meinem Heim dulden, und ich bezweifle ernsthaft, dass er hier wohnen wollen würde, selbst wenn ich es ihm anböte. Ich bin mir sicher, dass der Circle ebenfalls sichere Häuser für die Seinen zur Verfügung stellt. Und wenn er nicht bereit ist, sich zu verstecken, bis die Sunstriker wieder unter Kontrolle gebracht wurden, kann ich nicht gutheißen, ihm euren Aufenthaltsort zu verraten.«
    Wir dankten ihm, standen auf und wanderten schweigsam und ernst durch die Halle der Statuen. Er blieb in seinem Büro, und kaum hatten wir ihn verlassen, hörten wir schon wieder das Klappern der Tasten. Erst als wir die Treppe erreicht hatten und auf dem Weg zu unserem Apartment waren – was für ein seltsames Konzept, »unser« Apartment –, sprach Sara.
    »Du solltest deine Eltern anrufen.«
    »Ich weiß.«
    Sie stieß mich mit dem Ellbogen an, und ich hielt auf der Treppe inne und warf ihr einen Blick zu. Die Sorge in ihren Augen war klar zu erkennen, und ich tat mich schwer damit, ihren Blick zu erwidern. Nach einem kurzen, verstockten Schweigen gab ich nach. »Ich würde sie ja anrufen; ich will nur nicht. Mom wird ausrasten, und Dad wird mir wahrscheinlich den Arsch aufreißen. Und sie haben auch noch recht. Ich habe eine Menge vor ihnen verheimlicht, und ich bin nicht gerade scharf darauf, ihnen zu erklären, warum ich nie die Zeit gefunden habe, ihnen zu erzählen, dass Chaz ein Werwolf ist. Mikey hat auch angerufen und eine Nachricht hinterlassen, also weiß er es wahrscheinlich schon. Und auf dieses Gespräch freue ich mich auch nicht.«
    »Soll ich dableiben, während du mit ihnen sprichst?«
    »Nein.« Ich seufzte. »Wie wär’s, wenn du Arnold, Janine und die Polizei anrufst und dann zu dem Videoabend nach oben gehst? Ich werde Mom und Dad anrufen, wenn du weg bist. Ich habe das Gefühl, dass ich hinterher lieber allein sein will.«
    Sie drückte meine Schulter. Diese kurze Berührung reichte aus, um mich daran zu erinnern, warum ich mich an meinen Plan halten musste. Sara hatte es nicht verdient, in dieses Chaos hineingezogen zu werden.
    Es war an mir, die Sache in Ordnung zu bringen.

Kapitel 32
    S ara erledigte in der Küche ihre Anrufe, während ich im Wohnzimmer wartete, bis sie fertig war. Der Anruf bei den Detectives Smith und Yarmouth dauerte nicht lang. Sie ließ sie wissen, dass wir in Sicherheit waren und eine Bleibe gefunden hatten, und erklärte ihnen, dass wir von Jim gehört hatten, aber nicht mehr wussten, als in den Nachrichten berichtet worden war. Ja, sie würde sich in ein paar Tagen
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