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Sie kommen!: Ein Blog vom Ende der Welt (German Edition)

Sie kommen!: Ein Blog vom Ende der Welt (German Edition)

Titel: Sie kommen!: Ein Blog vom Ende der Welt (German Edition)
Autoren: Madeleine Roux
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später aufheben, wenn ich allein war.
    »Nein, das tut es nicht«, korrigierte er mit Recht. »Und mir auch nicht.«
    »Aber sie hat dich verlassen, für einen jüngeren Mann, deinen Neffen .«
    »Man kann ihr Vorgehen sicher rechtfertigen, wenn man meins in Augenschein nimmt«, sagte er schnell und lachte wieder. Dann wich sein neckendes Lächeln einer gerunzelten Stirn. »Hm, ich Trottel. Ich dachte, das würde dich freuen.«
    »Freuen? Freuen? Ich – du – ach, scheiß auf dich!«
    Ich fühlte mein Herz, das verdammte Ding, wie es sich meine Brust hochpresste, aus meiner Kehle zu springen versuchte, um in die Wolken zu streben. Wenn ich dieses Gefühl in Flaschen füllen könnte … Aber das konnte ich nicht. Es war zu viel Gefühl, um es festhalten zu können. Collin ließ den Hammer auf den harten, gefrorenen Boden fallen, stürmte auf mich zu und umarmte mich. Wir hielten uns fest umschlungen, und ich suchte, wie ich es immer tue, nach bedeutenden Worten. Glücklicherweise ersparte mir Collin diese Demütigung.
    »Jeder Tag war eine Version des vorherigen, ein Tag, an dem ich versuchte, dich zu vergessen. Ich musste etwas tun. Ich musste dich finden«, sagte er. Und das mit dieser Stimme, dieser wunderschönen, goldenen Stimme, die vor so langer Zeit durch das Radio zu mir durchgedrungen war und mich in ein neues Leben geführt hatte wie ein Fährmann ans Licht. »Vielleicht ist es gut, dass ich nicht bei dir war«, sagte er und küsste mein Gesicht. Ich trug immer noch frische Verbände von meinem kleinen Missgeschick mit dem Jeep im Kino. »Du hast mir mit manchen deiner Stunts fast einen Herzschlag verpasst.«
    »Und du bist nicht sauer geworden wegen dem Kram, den ich geschrieben habe?«, fragte ich.
    »Nein, nein, natürlich nicht. Ein bisschen ungehalten vielleicht«, sagte er lachend. »Aber nie sauer.«
    Es gibt, wie immer, Enttäuschungen. Meine Mom ist nach wie vor verschollen, Ted flirtet mit einem frühen Tod, und ein guter Mann starb, um mich herzubringen. Aber es gibt auch Freuden. Wir müssen uns auf den Winter vorbereiten, die Jahreszeit des Überlebenskampfes, der Härten und der Zusammenarbeit. Und die erfordert einen Partner, einen guten Partner. Ich glaube, wir machen uns bald auf, um Unsere kleine Farm zu suchen. Collin und ich bereiten eine weitere Expedition zur Aufstockung der Bibliothek vor. Perspektiven, die wir hier so dringend brauchen. Wir sind gar nicht so schlecht dran, waren es eigentlich nie. Und Dapper wird bald im Schnee rumtoben. Evan und Mikey werden Schneemänner bauen, und vielleicht kann Collin uns beibringen, wie man einen Iglu baut. Collin und ich hoffen, dass unsere eigene Hütte fertig wird, bevor der Winter einsetzt. Wir sind wahrscheinlich gar nicht in der Lage, schnell genug eine zu bauen, aber wir versuchen es jedenfalls.
    Und bald wird der erste wirklich gefährliche Frost kommen, und vielleicht wird er die Untoten außer Gefecht setzen. Vielleicht hört dann das Gewehrfeuer von den Wällen auf. Wenn die Schneeflocken sich an den Scheiben sammeln und wir Wasser abkochen müssen, um am Leben zu bleiben, wenn die Fenster mit Eisblumen bestickt sind, finden wir vielleicht einen Moment des Friedens. Danach wird der Frühling kommen, und vielleicht schafft es meine Mutter hierher, bringt das Lächeln mit, das ich so gut kenne, und das Gesicht, das nicht mein Gesicht ist, und die Liebe, die auf jeden Fall meine Liebe ist.
    Vielleicht umfängt mich dann Ruhe, und jeder von uns blickt zum Himmel auf und sagt: Es ist gar nicht so schlecht. Die Untoten mögen ihr Unwesen treiben, und vielleicht können wir hier nicht raus, aber es ist gar nicht so schlecht.
    Vielleicht habe ich ja auch gelogen. Vielleicht ist dies tatsächlich auf eine Art Utopia – auf eine verdrehte, schwierige Art – ein Paradies der unendlichen Möglichkeiten.
    KOMMENTARE
    Isaac:
    2. Januar 2010 13:55 Uhr
    Ich melde mich nur, um zu sagen, dass wir in Sicherheit und gesund sind, wenn auch ein wenig mitgenommen. Kanada ist wunderschön und gewaltig in dieser Jahreszeit. Ich kann wohl nicht auf weitere Updates von euch hoffen, fürchte ich. Euer letztes Posting ist schon Monate her. Ich hoffe einfach weiterhin, euch geht es gut und ihr macht uns stolz in Liberty Village.
    steveinchicago:
    16. Januar 2010 15:31 Uhr
    noch da. haben weihnachten und die zeit danach überstanden. wir sind dankbar für jeden tag, den wir kriegen, und dankbar, dass ihr es dorthin geschafft habt, wo ihr
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