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Shopping and the City

Shopping and the City

Titel: Shopping and the City
Autoren: Lisa Barham
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Kaiser wollte es mir die ganze Zeit über sagen. Er hat sie von Anfang an nicht gemocht.«
    »Nun, wir hoffen jedenfalls, dass du uns verzeihst«, sagte Mick.
    »Und natürlich kommst du nächsten Sommer wieder!« Spring schenkte mir ihr wunderschönes, strahlendes Lächeln, hakte sich bei Mick ein und stand flankiert von Malcolm und Ian da, glücklich und verrückt – die wunderbarsten, ausgeflipptesten Menschen, die ich je kennengelernt habe.
    »Ich kann es gar nicht abwarten«, sagte ich und wurde plötzlich von dem Drang zu weinen befallen.
    »Wo bleibst du denn?!« Evie platzte keuchend aus der Menge. »Ich dachte schon, ich würde es nicht hier herüberschaffen. Die hätten mich beinahe zerquetscht!«
    »Wer ist dieses hinreißend sonderbare Geschöpf?«, fragte Spring und beäugte Evie eingehend. »Und was genau hat sie da an?«
    »Oh Spring!«, mischte ich mich eilig ein. »Dies ist meine beste Freundin, Evie. Sie ist die neue Designerin, die ihr in ›Im Kommen‹ vorgestellt habt.«
    »Aber natürlich!«, sagte Spring und streckte Evie ihre Hand hin. »Ich dachte doch, ich würde das, ähm, wie genau nennst du das, was du da trägst?« Nun, ich hatte gehofft, dass Evie sich dem Anlass entsprechend
ausnahmsweise etwas mehr wie ein Modebranchenprofi kleiden würde, in einem sehr erwachsenen Valentino-Ensemble zum Beispiel. Leider, oder zum Glück, wie immer man es sehen will, war sie gänzlich in einen Kokon aus Noppenfolie gehüllt.
    »Das ist aus meiner jüngsten Kollektion.« Evie beugte sich vor. »Und ich kann Ihnen einen Tipp in Sachen Trendprognose geben«, verkündete sie zuversichtlich. Ich ahnte einen Schwafelmoment herannahen. »Imogene, hörst du zu?« Ertappt.
    »Ja, Evie, ich höre zu.«
    »Ich bin ganz Ohr«, flüsterte Spring, während wir uns beide zu Evie beugten und auf den Schwafelmoment warteten.
    »Plastik.«
    »Plastik?« Spring starrte sie gebannt an. »Du meinst Tupperware und so etwas?«
    »Evie, hast du mich denn nicht gehört? Das hier ist Spring Sommer, meine Chefin.« Ich stupste sie mit dem Ellbogen an, in der Hoffnung, dass sie erkannte, dass sie Spring ein riesiges Dankeschön schuldete. Endlich zündete der Funke des Erkennens, und sie rief aus: »Oh mein Gott, Spring! Spring Sommer! Ich kann Ihnen gar nicht genug danken, dass Sie mich in Ihrem Buch vorgestellt haben. Sie und Mick, meine ich. Als mein Dad das gesehen hat, hat er endlich zugestimmt, dass ich Modedesignerin werde!«
    »Wann ist denn das passiert?!«, kreischte ich.
    »Ich komme gerade von ihm! Girlie, für mich ist Schluss mit der Gastronomie!«

    »HIIIIIIPPPPIIIIEEEEEEEEE!«, schrien wir und hüpften auf und ab, wobei etliche der Noppen platzten.
    »Hör zu, Evie, du musst mir helfen, meinen Dad zu finden«, sagte ich.
    »Deinen Vater? Natürlich!«, brüllte Spring. »Ich kann es gar nicht abwarten , ihn kennenzulernen! Ich liebe Kunst, musst du wissen. Ich bin mal mit einem schnuckeligen Maler ausgegangen, der ausschließlich Akte gemalt hat.«
    »Wo ist er?«, fragte Mick. Ich schaute mich um. Ich wusste, dass er dort sein würde, wo Mom war, und umgekehrt.
    »Sie dürften irgendwo da drüben sein«, sagte ich und zeigte auf die Kamerascheinwerfer. Und da tauchte auch schon Moms Kopf für eine Nanosekunde aus der Menge auf. »Da ist Mom!«, sagte ich und gab allen ein Zeichen, mir zu folgen. »Da bei dem Kamerateam.«
    »Da ist Nini!«, rief Spring winkend.
    »Viel Glück, Girlie«, sagte Evie kleinlaut.
    »Ach, jetzt stellt euch nicht an, meine Damen!« Spring zog mit voller Entschlossenheit an ihrer Zigarette und blies eine Rauchsäule himmelwärts wie Thomas die kleine Lokomotive. »Kommt mit!«, donnerte sie und stürzte sich ins Gemenge. Das Vorankommen war langsam, doch stetig, und bevor man dreimal schnell hintereinander »Francesco Scognamiglio« sagen konnte, erreichten wir den Kreis von Schaulustigen, die das Galgenmikro umringten. Inmitten dieses Zirkels stand mein Vater vor einem seiner riesigen Gemälde, gebadet
in das gleißende Licht einer Videokamera, und plauderte munter mit einem Reporter.
    »Aus dem Weg, Schätzchen!« Spring versetzte dem Kunstkritiker von der Village Voice praktisch einen Kinnhaken, während sie sich in die Mitte vordrängte.
    »Wenn es Ihnen nichts ausmacht, führe ich hier ein Interview«, erklärte Missy Farthington kühl.
    »Oh, das macht uns überhaupt nichts aus«, lachte Spring gutmütig. »Um genau zu sein -«
    »Bist du bereit für eine Überraschung?«,
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