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Shopping and the City

Shopping and the City

Titel: Shopping and the City
Autoren: Lisa Barham
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»Spring erledigt die lustigen Aufgaben immer selbst.«

    Nachdem Brooke weg war – sie knallte zehn Minuten lang sichtlich angespannt Schubladen und alle möglichen Türen zu und schimpfte dabei leise vor sich hin -, beruhigten sich die Dinge ein wenig. Na ja, so ruhig, wie es in einem Trendbüro halt sein konnte.
    Auf meinem Weg hinaus hielt Mick mich noch einmal an. Er streckte mir einen Büttenumschlag hin, auf dem in wunderschöner Schrift mein Name geschrieben stand, und sagte: »Das hätte ich beinahe vergessen. Das ist heute Morgen für dich gekommen.«
    »Was ist das?«
    »Dein letzter Auftrag für den Sommer«, antwortete Mick. Ich zog zögernd den eleganten Briefbogen heraus. Es war eine VIP-Einladung zur Glamonti-Modenschau.
    »Was? Das ist Paolos Vater. Ich kann da nicht hingehen.«
    »Warum nicht?«
    »Machst du Witze? Ich habe seinem Sohn unterstellt, er hätte meine Fotos an Haute & About verkauft. Oh ja, und dann ist da noch die unbedeutende Kleinigkeit, dass ich eine Schüssel Reisnudeln über seinem Kopf ausgekippt habe.«
    »Ich habe den Artikel gesehen. Ich habe schon seit Jahren nicht mehr so gelacht.«
    »Oh Gott. Siehst du, jeder weiß davon. Außerdem werfen sie mich sowieso hinaus, sobald sie herausfinden, wer ich bin.«
    »Sie haben dir eine Einladung geschickt, oder nicht? Ich bin sicher, dass sie wissen, wer du bist.«

    »Nun, ich kann sowieso nicht hingehen«, erklärte ich und versuchte schüchtern, ihm die Einladung zurückzugeben. »Es ist derselbe Abend, an dem die Vernissage meines Vaters stattfindet, und die würde ich um nichts auf der Welt verpassen.«
    »Die Vernissage deines Vaters ist um halb sieben – ich bin auch eingeladen, wie du dich vielleicht erinnerst? Die Glamonti-Show beginnt erst um acht. Dir bleibt also jede Menge Zeit.« Er drückte mir die Einladung abermals in die Hand und ging davon. Ich streckte ihm hinter seinem Rücken die Zunge raus.
    »Das habe ich gesehen«, sagte er.

Kapitel 14
    Imogene kennt kein Halten
    Datum: 1. August
Stimmung: Tutto possibile!
     
    Das Gefühl, die erste Sprosse der Erfolgsleiter erklommen zu haben, ist absolut unbeschreiblich, solange man seine schicksten Louboutins trägt!
     
    I ch fegte mit Geschenken beladen durch die Eingangstür der Galerie in ein anderes Universum, in dem die aufgeregte Spannung übersprudelte wie eiskalter Champagner, der über die blütenverzierte Seite einer Magnumflasche Perrier Jouët strömte. Die Galerie war proppenvoll von Leuten jeglicher Couleur, so dass ein schlimmeres Gedränge herrschte als in einem japanischen U-Bahn-Wagen. Die bereits zu laute Musik des DJs hallte dröhnend vom Parkettfußboden und der mit Aluminiumblechen verkleideten Decke wider.
    Dads Vernissage entwickelte sich eindeutig zu einem
durchschlagenden Erfolg, und mir ging das Herz über vor Glück, denn nach all den Jahren als brotloser Künstler verdiente es niemand mehr als er. Ich entdeckte eins seiner Gemälde und dachte zurück daran, wie ich in seinem Atelier gesessen und meine Hausaufgaben gemacht hatte, als ich klein war. Seine Gemälde waren immer packend und wunderschön, doch in dieser Galerie waren seine Werke irgendwie verwandelt – größer, bedeutsamer. Und hier, an diesem Abend, wurden sie zu dem, was sie in Wahrheit schon immer gewesen waren: überwältigende Meisterwerke.
    Durch eine Lücke in der Menge erspähte ich einen Kellner und steuerte schnurgerade auf ihn zu.
    Ich hielt den Atem an (hauptsächlich wegen der ekelerregenden Mischung aus verschiedensten Parfüm-, Essens-, Alkohol- und Körpergerüchen, die sich zu einer olfaktorischen Pilzwolke vermengten) und warf mich ins Getümmel. Ich schlängelte mich zwischen einem Model mit einem aufsehenerregenden, federgeschmückten Philip-Treacy-Hut und einer Bauchtänzerin hindurch. Als ich den Kellner schließlich erreichte, seufzte er und stellte die obligatorische Frage: »Darf’s ein Gläschen Schampus sein?«
    »Danke«, sagte ich und nahm mir eine der Sektflöten, die elegant auf einem schimmernden Silbertablett arrangiert waren. Ich konnte mich kaum bewegen, von trinken ganz zu schweigen, dank des unablässigen Bombardements von Körpern, die mich aus allen Richtungen anrempelten.
    Mitten in einer gekonnt ausgeführten Halb-Pirouette,
um einem Mann mit einem Fes auszuweichen, klingelte mein Handy.
    »Girlie!«
    »Evie!« Ich blieb stehen und brüllte, um mich über den Lärm verständlich zu machen: »Wo bist du?!«
    »Hier drüben!« Ich reckte
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