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Shiver - Meine Rache Wird Euch Treffen

Shiver - Meine Rache Wird Euch Treffen

Titel: Shiver - Meine Rache Wird Euch Treffen
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starb, gebeten, ihm zu vertrauen, und sie tat es.
    »Weißt du, vielleicht habe ich einen Fehler gemacht«, sagte er jetzt, legte den Arm um ihre Schultern und ging mit ihr zurück zum Haus. Hershey folgte ihnen dicht auf den Fersen. Als sie an dem Verkaufsschild vorüberkamen, das auf dem Laubhaufen lag, versetzte er ihm einen Tritt. »Vielleicht möchtest du ja doch umziehen.«
    »Ach?« Sie zog interessiert eine Braue hoch. Der Mann war immer wieder für eine Überraschung gut. »Also, nachdem du erst vor fünf Minuten das Schild abgerissen hast, willst du es wieder aufstellen und mich loswerden?«
    Er lächelte breit. »Das habe ich nicht gesagt.«
    Sie wartete. Worauf wollte er hinaus?
    »Hör zu, ich mache dir einen Vorschlag. Ich habe die Möglichkeit, die Doppelhaushälfte nebenan zu kaufen. Mrs. Alexander zieht in den Norden, weil sie in der Nähe ihrer Kinder sein möchte. Sie hat mir das Vorkaufsrecht an ihrerHälfte angeboten. Es wäre ein verdammt gutes Geschäft und … und ich könnte aus den zwei schmalen Häusern ein großes machen. Und da dachte ich, du hättest vielleicht Lust, bei mir einzuziehen.«
    »Nun ja … vielleicht«, erwiderte sie zögernd und ließ den Blick über ihr Grundstück schweifen. »Aber mir gefällt es hier sehr gut.«
    »Allein?«
    »Nicht unbedingt.« Sie zwinkerte ihm zu. »Warum ziehst du nicht zu mir?
    »Oh, dafür gibt es viele Gründe. Angefangen damit, dass wir beide in der Stadt arbeiten. Wir könnten zusammen in der Stadt wohnen, in der Nähe unserer Arbeitsstellen und unserer Freunde. Aber wir können dieses Haus natürlich trotzdem behalten. Um uns hierher zurückzuziehen, wenn wir mal keine Lust auf die Hektik der Stadt haben.«
    »Ein Rückzugsort, der nicht allzu weit entfernt liegt.«
    Er nahm sie in den Arm und lehnte seine Stirn gegen ihre. Der Goldring in seinem Ohrläppchen blinkte im Nachmittagslicht.
    »Das wäre perfekt«, sagte er. Sein Atem streifte ihr Gesicht, und ihr Herz schlug plötzlich schneller.
    »Und auf diese Weise könnte ich wieder hierher ziehen, wenn es mit uns nicht klappt.«
    »Es wird klappen.« Er schien fest überzeugt zu sein. Vielleicht war Reuben Diego Simón Montoya tatsächlich ein ungewöhnlich stolzer Mann. »Weißt du, im Präsidium haben sie sogar schon eine Art Wettbüro eingerichtet. Wie Bentz mir verraten hat, steht es zwei zu eins dafür, dass ich bis zum Jahresende verheiratet bin.«
    »Tatsächlich? Dann musst du dich aber sputen, nicht wahr, Detective?«
    »Dafür bin ich bekannt«, sagte er, und sie spürte wieder dieses leise Prickeln der Lust in ihren Adern, hervorgerufen durch das begehrliche Glimmen in seinen kaffeebraunen Augen.
    »Ich komme mit schwerem Gepäck«, warnte sie ihn, »und ich meine damit nicht die Vorfälle im Krankenhaus und all diese Gespenster der Vergangenheit.«
    »Reichen die noch nicht?«
    Sie boxte gegen seinen Arm. »O nein. Ich rede von Ansel und Hershey.«
    Er stöhnte auf. »Na, ich weiß nicht … Ein Hund und ein misstrauischer Kater?«
    »Und eine Schwester.«
    Er lachte. »Das ist alles? Sonst nichts? Los, Chastain, spuck’s aus. Was bringst du noch mit?«
    »Du bist unmöglich«, sagte sie lachend und fühlte sich so unbeschwert wie schon seit Jahren nicht mehr.
    »Das höre ich öfter.«
    »Ich werde darüber nachdenken, ob ich umziehen will«, sagte sie, als sie die zwei Stufen zur Veranda hinaufstiegen. Sie hörte ein Eichhörnchen übers Dach flitzen. »Aber ich kann dir noch nichts versprechen.«
    Sosehr sie Montoyas Nähe in den vergangenen zwei Wochen auch genossen hatte, war sie doch kaum zur Ruhe gekommen. Reporter hatten angerufen, weil ihr Name im Zusammenhang mit Faith Chastain und Christian Pomeroy genannt wurde. Sean Erwin war stinksauer gewesen, weil Abby ablehnte, ihm das Haus für tausend Dollar unter seinem Wert zu überlassen. Maury Taylor schlug beim Sender WSLJ immer noch Profit aus Lukes Tod und der Serienmörder-Geschichte, und Abbys Klientel vergrößerte sich proportional zu ihrem neuen Ruhm.
    Ausführliche Berichte über Christian Pomeroy, den reichen, geistig verwirrten Sohn des ortsansässigen Millionärs, brachten Einzelheiten ans Tageslicht, die einen frösteln ließen.
    Christian hatte mit Neurosen zu kämpfen gehabt, herbeigeführt durch eine Geistesstörung und vorangetrieben durch eine fanatisch religiöse Mutter, die ihren Sohn alten Berichten zufolge offenbar misshandelt hatte. Es wurde vermutet, dass er die zweite Mrs. Asa Pomeroy umgebracht
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