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Shiver - Meine Rache Wird Euch Treffen

Shiver - Meine Rache Wird Euch Treffen

Titel: Shiver - Meine Rache Wird Euch Treffen
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inzwischen fünfundzwanzig Jahre mehr auf dem Buckel hatte und genauso viele Pfunde mehr mit sich herumschleppte? Was machte es schon, dass es in Strömen regnete und das Metallgitter glitschig war? Es war doch nur ein verdammtes Tor. Vielleicht zwei Meter fünfzig hoch.
    Ein Kinderspiel.
     
    Abby fiel beinahe in Ohnmacht, als sie Zoey sah.
    Was hatte das Monster geplant?
    Wie, so fragte sie sich verzweifelt, konnte sie sich selbst retten, ihre Schwester retten – Heller retten? Sie blickte auf das Bett, in dem ihre Mutter vor zwanzig Jahren geschlafen hatte. Der Arzt lag ausgestreckt auf der Matratze, ein neuer Knebel war ihm über den Mund geklebt worden und er zitterte, mit weit aufgerissenen Augen. Seine Hose war fleckig.
    Abby hasste ihn, konnte ihn jedoch nicht einfach sterben lassen. Wenn sie eine Fluchtmöglichkeit fand, musste sie versuchen, Heller in Sicherheit zu bringen und den erbärmlichen Wicht dann den Gerichten übergeben.
    Pomeroy, der leicht hinkte, ließ Zoey ohne große Umstände zu Boden fallen, wo sie benommen liegen blieb, offenbarnicht fähig, sich zu bewegen. Man sah das Weiße in ihren Augen, und Abby nahm an, dass sie entweder außer sich war vor Angst, unter dem Einfluss von Beruhigungsmitteln stand oder mit dem Elektroschocker traktiert worden war.
    Dieses Schwein!
Sie sah die Befriedigung in Pomeroys Augen. Er genoss die Situation. Die Wehrlosigkeit seiner Opfer, ihre maßlose Angst erregten ihn.
    Ihre Schwester würde ihr nicht helfen können.
    Du bist auf dich allein gestellt. Irgendwie musst du ihn überlisten. Er ist zu groß, zu stark, zu entschlossen, um sich körperlich überwinden zu lassen … Sei klug.
    Sie wusste wenig über ihn, nur, dass er zur selben Zeit wie ihre Mutter Patient in diesem Krankenhaus gewesen war. Er war Asa Pomeroys Erstgeborener, ein Kind, das in Vergessenheit geriet, als sich Asa von Christians Mutter Karen trennte, um mit seiner neuen Frau und seinem zweiten Sohn Jeremy zusammenzuleben.
    Pomeroy verzog leicht das Gesicht, rieb sich die Brust und starrte Abby so eindringlich an, dass sich ihr ganzer Körper mit einer Gänsehaut überzog. Er hatte sie mit dem Namen ihrer Mutter angesprochen, und die Art,
wie
er ihn aussprach, ließ ahnen, dass er Faith nahe gestanden hatte, vielleicht sogar intim mit ihr gewesen war. Lust hatte seinen Blick geprägt, als er flüsterte: »Willkommen daheim, Faith.«
    Der Magen wollte sich ihr umdrehen, wenn sie daran dachte, was er ihrer Mutter angetan haben mochte. Oder war es etwa im gegenseitigen Einvernehmen geschehen? O Gott …
    Nutze dieses Wissen. Spiel deine Rolle als Faith. Bediene seine Fantasien. Pomeroy wird nicht wollen, dass Faith noch einmal stirbt. Gib vor, Faith zu sein. Vergiss nicht, er hat sie nicht umgebracht … Heller war der Mörder!
    Sie warf einen raschen Blick auf den Mörder ihrer Mutter, angekettet und außer sich vor Angst, und erinnerte sich wieder in lebhafter Deutlichkeit an die Szene beim Fenster. Ganz eindeutig: Er hatte Faith durch das geschlossene Fenster gestoßen.
    Die Laterne flackerte.
    Zoey lag stöhnend am Boden, und Pomeroy ging zum Nachttisch, öffnete die oberste Schublade und entnahm ihr zwei Schusswaffen.
    Die erste war Lukes .38er.
    Dieser Psychopath war also tatsächlich in ihrem Haus gewesen, war durch den Flur geschlichen, war in ihr Schlafzimmer eingedrungen, hatte ihre Sachen angefasst und hatte womöglich ihr Kissen berührt oder auf ihrem Bett gelegen. Wieder krampfte sich ihr Magen zusammen.
    Sie zitterte, es gelang ihr nicht, Ruhe zu bewahren, sosehr sie sich auch bemühte.
    Halte durch, Abby. Mach weiter, sieh zu, dass du dich von diesem verdammten Klebeband befreist.
    Doch ihr Blick war auf ihren Peiniger gerichtet, sie beobachtete fasziniert und angewidert zugleich, wie Pomeroy die zweite Waffe an sich nahm, eine Pistole mit langem Lauf, und sie dem entsetzten Heller vors Gesicht hielt.
    Der Psychiater bäumte sich auf, zerrte an den Ketten und Handschellen und versuchte, sich ohne Rücksicht auf Verletzungen aus seinen Fesseln zu befreien, wie ein Fuchs in der Falle, der sich die Pfote abbeißt. Er blutete bereits an Knöcheln und Handgelenken.
    »Du kannst nicht entkommen«, sagte Pomeroy. »Dein Schicksal ist besiegelt, Simon.«
    Heller schüttelte den Kopf.
    »Du hast sie umgebracht.«
    Noch wilderes Kopfschütteln. Die Augen waren groß wie Untertassen.
    »Ich habe es gesehen. Du hast sie aus dem Fenster gestoßen.«
    Ein kreischender Protest hinter dem
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