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Sherlock von Schlotterfels 06 - Ein Gespenst unter Verdacht

Sherlock von Schlotterfels 06 - Ein Gespenst unter Verdacht

Titel: Sherlock von Schlotterfels 06 - Ein Gespenst unter Verdacht
Autoren: Alexandra Fischer-Hunold
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aneinander. Es ging wohl um Geld. Ein Wort gab das andere. Und plötzlich … “ Der Professor setzte wieder sein lippenloses Lächeln auf und dann fuhr er fort: „ Plötzlich lag Hartfried leblos am Boden. Sherlock schaute auf seinen Bruder herab. In seiner Hand hielt er einen blutbeschmierten Kerzenleuchter .“
    Ein Stöhnen ging durch den Raum. Neben Paula schlug sich Frau Hagedorn schockiert die Hand vor den Mund. Max und Paula starrten Sherlock an. Er war hinter den Professor getreten und schielte über dessen Schulter auf die aufgeschlagene Buchseite hinunter. Immer wieder schüttelte er ungläubig den Kopf.
    Professor Steinbrecher ließ das Buch auf den Schreibtisch sinken und strich sich genüsslich die fettigen Härchen über den Kopf. „Ja, meine Damen und Herren, im August 1669 hat Sherlock Freiherr von Schlotterfels seinen eigenen Bruder brutal erschlagen. Sein Vater muss Zeuge des Verbrechens gewesen sein, denn er hielt es für die Nachwelt in der Familienchronik fest.“ Professor Steinbrecher hielt kurz inne, damit die Besucher die Worte auf sich wirken lassen konnten.
    „Aber warum hat Wiprecht von Schlotterfels seinen Sohn Sherlock nicht angezeigt?“, rief ein Mann in den Raum hinein.
    Professor Steinbrecher nickte. „Eine berechtigte Frage. Doch auch darüber geben die Aufzeichnungen Auskunft. Wilhelmine von Schlotterfels, Sherlocks Mutter, bat ihren Mann inständig, Sherlock zu verschonen. Immerhin hatte sie schon einen Sohn verloren.“
    Die Miene des Mannes verriet, dass ihn die Antwort nicht ganz zufriedenstellte. Aber er bohrte nicht weiter nach.
    Professor Steinbrecher räusperte sich und fuhr fort: „Bei den Dokumenten, aus denen ich gerade zitiert habe, handelt es sich mit hundertprozentiger Sicherheit um Seiten aus der Familienchronik der Freiherren von Schlotterfels. Sie sollten somit als Beweis für Sherlocks Schuld mehr als ausreichen!“
    Kommissar Welkenrath sprang von seinem Stuhl auf. „Wer behauptet das?“
    „Ich!“ Herr Pflügler trat an den Rand der Bühne. „Ich bin Sachverständiger für Handschriften und ich habe festgestellt, dass es sich hundertprozentig um die Handschrift von Wiprecht von Schlotterfels handelt. Ich habe sie mit einem Eintrag Wiprechts in unserer Stadtchronik verglichen. Sie können mein Gutachten gerne einsehen!“
    Ein Raunen ging durch die Reihen. Kommissar Welkenrath sank auf seinen Stuhl zurück.
    „Max?“, flüsterte Paula und tastete unsicher nach der Hand ihres Bruders. „Ich verstehe das alles nicht!“
    „Ich auch nicht“, gab Max zu. „Aber es muss eine logische Erklärung dafür geben!“

Die Kunst des schönen Schreibens
    Als Max und Paula ins Freie traten, tigerte das Gespenst mit Lilly auf dem Arm vor der Buchhandlung auf und ab. „Diese Kaulquappe, dieser Frosch!“, schimpfte es. „Zu behaupten, ich hätte Hartfried auf dem Gewissen! Oh, der Kerl wird mich noch kennenlernen! So wahr ich Sherlock Freiherr von Schlotterfels heiße!“
    Max schaute das Gespenst mit ernstem Blick an: „Er hat ein Gutachten!“
    „Natürlich hat er das!“, fauchte Sherlock. „Denn er ist ein Fuchs, dieser Professor. Er ist ausgesprochen geschickt vorgegangen. Ich selbst hätte es nicht besser machen können. Aber …“ Sherlock zog an einer Bartspitze und ließ sie plötzlich zurückschnellen. „… aber er lügt, wenn er nur seinen schmalen Mund aufmacht, und ich werde es euch auch beweisen. Findet ihr den Weg zur Universität?“
    „Sie wollen jetzt noch zur Universität?“, rief Max mit einem besorgten Blick auf seine Armbanduhr.
    „Selbstredend!“, erwiderte Sherlock ungerührt. „Wir müssen die Gelegenheit nutzen, solange der Professor noch damit beschäftigt ist, in der Buchhandlung Autogramme zu geben!“
    „Was wollen Sie in der Universität?“ Paula zog die Nase kraus. „Und was sagen wir Frau Hagedorn? Die lässt uns doch um diese Uhrzeit nicht mehr alleine losziehen.“
    „Grundgütiger!“, schimpfte das Gespenst. „Immer diese falsche Rücksichtnahme!“
    Ohne das Gespenst zu beachten, wandte sich Paula ihrem Bruder zu. Seinem Gesicht war deutlich anzusehen, dass er bereits an einer Lösung für das Problem arbeitete.
    „Da hilft nur eins“, entschied er. „Die Überrumpelungstaktik!“
    „Hä? Die Überrumpelungstaktik?“, wunderte sich Paula.
    „Genau!“, bestätigte Max. „Ich geh jetzt zurück und sage ihr, dass wir schon mal nach Hause gehen. Der Trick liegt darin, sich so schnell vom Acker zu
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