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Sherlock von Schlotterfels 06 - Ein Gespenst unter Verdacht

Sherlock von Schlotterfels 06 - Ein Gespenst unter Verdacht

Titel: Sherlock von Schlotterfels 06 - Ein Gespenst unter Verdacht
Autoren: Alexandra Fischer-Hunold
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verbeugte sich feierlich.
    Paula traute ihren Augen kaum: Sherlock schlich sich in gebückter Haltung von hinten an den Professor heran und kniff ihm hingebungsvoll in den Po!
    Professor Steinbrecher schnellte aus seiner Verbeugung senkrecht in die Höhe und schaute sich nach allen Seiten um. Das Publikum lachte auf. Offensichtlich dachten alle, der Professor würde vor Freude Luftsprünge machen.
    „Das fängt ja gut an“, wisperte Paula, und Max nickte mit offenem Mund. Mit einem zufriedenen Grinsen in ihre Richtung zog sich Sherlock endlich zurück und lehnte sich gegen das Bücherregal hinter der Bühne.



Nachdem sich das Gelächter wieder gelegt hatte, fuhr der Mann von der Buchhandlung fort: „Außerdem darf ich heute Abend Herrn Pflügler begrüßen!“ Er deutete auf den dritten Mann im Bunde, der in einem schäbigen Anzug steckte und das verhaltene Klatschen des Publikums mit einem nervösen Kopfnicken entgegennahm. „Warum Herr Pflügler hier ist, bleibt allerdings noch ein Geheimnis. Wir wollen die Sache ja auch so richtig schön spannend machen. Also dann: viel Spaß!“
    Der Buchhändler verließ die Bühne. Professor Steinbrecher begab sich an den Schreibtisch. Die letzten Gespräche verstummten, als Professor Steinbrecher in das Scheinwerferlicht blinzelte.
    „Die Familie von Schlotterfels ist aus unserer Stadtgeschichte gar nicht wegzudenken. Einzelne Mitglieder haben zu Lebzeiten viel für unsere Stadt getan. Aber es gab auch schwarze Schafe.“ Professor Steinbrecher legte eine Pause ein, in der er mit den spinnenartigen Fingern eine fettige Haarsträhne über den Kopf strich. „Gerne hätte ich den Ruf der Familie von Schlotterfels unbeschadet gesehen. Und eigentlich wäre es die Aufgabe eines anderen gewesen, das schwarze Schaf unter den Familienmitgliedern aufzuspüren.“ Professor Steinbrechers unheimlich vergrößerte Augen begaben sich auf Wanderschaft durch die Stuhlreihen. Als sie Dr. Kuckelkorn gefunden hatten, verharrten sie auf seinem Gesicht.
    Max und Paula schauten zu ihrem Vater hinüber, der mit mahlendem Kiefer bewegungslos und kerzengerade zwischen Frau Hagedorn und Richard Welkenrath saß.
    Gut so, Papa, dachte Paula.
    Der Professor räusperte sich. „Wie auch immer. Auf einem Flohmarkt war es, dass mir zwischen alten Landkarten, schäbigen Kästchen, Püppchen und alten Büchern ein unscheinbares Bündel Papier in die Hände fiel. Ich erwarb es für den lächerlichen Preis von 50 Cent. Wenig später erkannte ich, welcher Schatz mir da in die Hände gefallen war. Es handelte sich um lose Buchseiten, die von einem blassroten Bändchen zusammengehalten wurden. Beschrieben waren sie mit feiner Feder und in einer wahrhaft vornehmen Handschrift – der Handschrift von Wiprecht von Schlotterfels, Sherlocks Vater.
    Ein Knall so gewaltig wie von einem Feuerwerk ließ die Besucher zusammenzucken. Wie durch Zauberei waren mehrere Bücher aus dem Regal hinter der Bühne gefallen. Paula und Max hielten den Atem an. Offensichtlich hatte Freiherr von Schlotterfels für einen Moment das Gleichgewicht verloren und war gegen die Bücher gesunken. Jetzt rappelte er sich mit blassem Gesicht wieder auf und strich sich mit zitternden Fingern eine Locke aus dem Gesicht.
    „Was ist mit ihm los?“, flüsterte Paula besorgt.
    „Ich weiß es nicht“, gab Max stockend zurück.
    Mit fliegendem Atem beobachten Max und Paula und all die anderen Besucher, wie Professor Steinbrecher von dem Knall unbeirrt seine Tasche öffnete und ein Exemplar seines neuesten Buches zutage förderte. Als könnte ihm seine gebogene Nase beim Umblättern behilflich sein, steckte er sie tief ins Buch hinein. Seine Spinnenfinger glitten über die Seiten, bis er die Stelle gefunden hatte, die er suchte. Er strich die Seite glatt und schaute wieder zu dem gespannten Publikum auf. Alle beugten sich ungeduldig vor. Stolz, Triumph und Schadenfreude huschten über das Gesicht des Professors.
    Unruhig rutschte Paula auf ihrem Stuhl vor und zurück. Dem Professor war anzusehen, dass die große Enthüllung nicht mehr lange auf sich warten lassen würde.
    „Ich möchte nun eine Stelle aus der Familienchronik der Familie von Schlotterfels zitieren. Sherlock von Schlotterfels würde sich wohl im Grabe umdrehen, wenn er wüsste, dass diese Stelle in meinem Buch abgedruckt ist“, verkündete Professor Steinbrecher und erhob feierlich die Stimme: „ Und dann beehrte uns Hartfried mit seinem Besuch. Sofort gerieten er und Sherlock
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