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Sharras Exil

Sharras Exil

Titel: Sharras Exil
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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lehren, seine Liebesangelegenheiten in anständiger Abgeschlossenheit und in einer Weise abzuwickeln, die seine Frau weder beleidige noch demütige.«
    Danilo lachte mehr über die Belustigung, die sich bei der Erinnerung in Regis’ Gesicht zeigte, als über die Geschichte selbst. Er hörte, wie sich die Kadetten im Vorderzimmer knufften und neckten, während sie ihre Zeche zahlten und sich auf den Weg ins Quartier machten. »Habe ich unter den Kadetten da draußen einen Sohn deiner Schwester gesehen? Sie müssen inzwischen große Jungen geworden sein.«
    »Dies Jahr noch nicht«, antwortete Regis. »Rafael ist zwölf, und Gabriel ist erst elf … Rafael wäre zwar gerade eben alt genug gewesen, aber da sein Vater Kommandant der Garde ist, meinte dieser wohl, es sei noch etwas früh.«
    Danilo blickte überrascht drein. »Gabriel Lanart-Hastur ist Kommandant der Garde? Wie ist das zu Stande gekommen? Ist Kennard Alton nicht zurückgekehrt?«
    »Es gibt keine Nachricht von ihm, nicht einmal, ob er tot oder lebendig ist, sagt mein Großvater.«
    »Aber der Befehl über die Schloss-Garde ist ein Alton-Amt«, wunderte sich Danilo. »Wie kommt es in Hastur-Hände?«
    »Gabriel ist einer der nächsten Verwandten der Altons von Armida. Was hätte man anderes tun sollen, wo Kennard und sein Erbe den Planeten verlassen haben?«
    »Es muss doch nähere Verwandte der Altons geben als deinen Schwager«, protestierte Danilo. »Zum Beispiel Kennards zweiten Sohn – er wird jetzt fünfzehn oder sechzehn sein.«
    »Selbst wenn er als Erbe von Alton anerkannt wäre«, sagte Regis, »wäre er nicht alt genug, die Garde zu kommandieren. Und Kennards älterer Bruder hatte einen Sohn – das ist der, den sie auf Terra fanden … Aber er ist erster Techniker im Arilinn-Turm und versteht vom Kommandieren einer Truppe nicht mehr als ich vom Sticken. Seine terranische Erziehung wäre sowieso ein Handicap – da draußen in Arilinn schadet sie ihm nichts, aber in Thendara will man ihn nicht haben, um nicht täglich daran erinnert zu werden, dass sich Terraner im Herzen des Comyn-Rats befinden.« Regis’ Stimme klang bitter. »Es ist schließlich gelungen, Lew Alton loszuwerden, und letztes Jahr hat sich der Rat von neuem geweigert, Marius auch nur eins der Rechte – oder eine der Pflichten – eines Comyn-Sohns zuzugestehen. Mein Großvater erzählte mir …« seine Lippen verzogen sich zu einem ganz kleinen Lächeln »… dass sie mit Lew einen Fehler gemacht hätten und ihn nicht zu wiederholen gedächten. terranisches Blut – schlechtes Blut, Verrat.«
    »Lew hätte von ihnen Besseres verdient«, entgegnete Danilo leise. »Und wenigstens Kennard ist keines Verrats schuldig und sollte gefragt werden.«
    »Meinst du, ich hätte mich nicht in diesem Sinn ausgesprochen? Ich bin alt genug, im Rat zu sitzen und den älteren Leuten zuzuhören, aber glaubst du wohl, Dani, dass sie mir zuhören, wenn ich rede? Mein Großvater sagte, schließlich seien Lew und ich als Kinder Bredin gewesen, und das trübe mein Urteil. Wenn Kennard hier wäre, um gefragt zu werden, würden sie ihn vielleicht anhören. Das tun die meisten. Aber sie haben Marius nicht vernachlässigt, auch wenn sie ihm den Status als Alton von Armida nicht zugestehen. Sie haben Gabriel zu seinem Vormund ernannt, und er ist einer guten terranischen Erziehung wegen ins terranische Hauptquartier geschickt worden. Er ist gebildeter als du oder ich, Dani, und was er dort gelernt hat, nützt ihm in dieser Zeit des Imperiums und der Sternenreisen vermutlich mehr als das da …« Er wies auf die Schwert tragenden Gardisten in der Wirtschaft. Regis war durchaus für den darkovanischen Vertrag, der jede Waffe verbot, deren Wirkung über die Reichweite ihres Trägers hinausging. Der Grundsatz war, dass ein Mann, der töten wollte, sein eigenes Leben dafür einsetzen müsse. Aber Schwerter waren nicht allein Waffen, sondern auch Symbol eines Lebensstils, der angesichts eines interstellaren Imperiums überholt erschien. Danilo folgte Regis’ Gedanken und schüttelte hartnäckig den Kopf.
    »Da bin ich anderer Meinung als du, Regis. Marius verdient vom Rat etwas Besseres als eine terranische Erziehung. Kennard hätte Darkover nicht verlassen und erst recht nicht so lange fortbleiben dürfen. Hastur sollte ihn sofort zurückrufen – es sei denn, dein Großvater giert danach, dass eine weitere Domäne unter die Herrschaft der Hasturs gerät. Wie es scheint, hat er die Elhalyn-Domäne bereits
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