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Shane Schofield 04 - Hell Island

Titel: Shane Schofield 04 - Hell Island
Autoren: Matthew Reilly
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die Sache stinkt. Ich meine, warum sind diese anderen Typen dabei? Ich arbeite lieber mit Swordsmen.«
    Swordsmen, so nannte Mother die Marines. Der Ausdruck bezog sich auf die Säbel, die zur Ausgehuniform ihrer Truppe gehörte.
    »Marines«, rief Schofield. »Wir besetzen jetzt den Tower. Bewegung!«
    Da sie am Heck gelandet waren, übernahmen Schofields Leute den Auftrag, den Kontrollturm des Flugzeugträgers zu untersuchen.
    Rasch überquerten sie das breite, wind- und regengepeitschte Flugdeck. Als sie den Fuß des Towers erreichten, stellten sie fest, dass jemand die Zugangstür aus den Angeln gesprengt hatte. Der graue Stahl war von zahllosen Einschusslöchern übersät, und die Klinke, die Schwelle und der Boden waren fleckig und blutverschmiert.
    Schon von weitem hatte Schofield bemerkt, dass jede einzelne Funk- und Radarantenne auf dem Kontrollturm abgeknickt und zerstört worden war.
    Den Mast der Hauptantenne hatte jemand offensichtlich mit einer schultergestützten Rakete heruntergeholt. Er war in der Mitte gebrochen und hing auf das Flugdeck herunter.
    »Wer zum Teufel hat das gemacht?«, fragte einer von Schofields Team. Corporal Harold »Hulk« Hogan war ein breitschultriger Bursche mit einem Stiernacken.
    »Ein Tsunami war das jedenfalls nicht«, erwiderte Sergeant Paulo »Pancho« Sanchez. Er war etwas älter und erfahrener als Hulk, ein durchtriebener Typ, der für seinen beißenden Spott berüchtigt war. »Tsunamis schießen die Leute in der Regel nicht in den Kopf.«
    Die Stimme des SEAL-Chefs kam über die Ohrhörer. »An alle Einheiten, hier Gator. Der vordere Aufzug auf der Steuerbordseite ist beschädigt und funktioniert nicht. Wir müssen den Niedergang nehmen, um runter in den Hangar zu gelangen. Over.«
    »Hier Condor.« Das war der Kommandant der Fallschirmjäger von der 82ten Airborne. »Ich habe Hinweise auf ein Feuergefecht beim Raketenwerfer am Bug. Massenhaft Blut, aber kein einziger Toter.«
    »Delta Six hier. Wir durchkämmen die Insel. Noch keine besonderen Vorkommnisse.«
    Schofield setzte keinen Bericht ab.
    »Sir?«, fragte Sanchez. »Wollen Sie nicht Meldung machen?«
    »Nein.«
    Sanchez warf dem Marine, der neben ihm stand und von allen »Bigfoot« genannt wurde, einen kurzen Blick zu. Zeigte sich womöglich jetzt schon, dass Schofield nicht in der nervlichen Verfassung war, so einen Einsatz zu leiten?
    »Aber Sir, sollen wir den anderen nicht wenigstens sagen, wo wir uns befinden?«, hakte Sanchez nach.
    »Nein.«
    »Aber was ist – «
    »Sergeant«, schnitt ihm Schofield das Wort ab. »Haben Sie eigentlich auch Ihren letzten Kommandanten ständig gefragt, warum er dies oder jenes tut?«
    »Nein, Sir.«
    »Gut. Dann wollen wir jetzt auch nicht damit anfangen. Konzentrieren Sie sich bitte auf Ihre Aufgabe.«
    Sanchez biss sich auf die Lippen und nickte. »Ja, Sir.«
    »Hat sonst noch jemand etwas zu sagen?«, knurrte Schofield. »Nein? Dann können wir ja vielleicht mal in diesen Tower hier reingehen und sehen, was da drin los ist. Bewegung.«
    Sie sprangen geduckt über die verdrehte Stahltür hinweg und verschwanden in der Dunkelheit des Kontrollturms.

KONTROLLTURM DER  USS GEORGE WASHINGTON

    Rasch kletterten sie eine Reihe von engen Leitern empor, die das Rückgrat des Turms bildeten. Überall auf den Stufen war Blut, aber nirgendwo eine Spur von Leichen oder Verletzten.
    Schließlich erreichten sie die mittlere Ebene des Towers, wo sich die Brücke befand. Drei riesige Aussichtsfenster gaben den Blick auf das Flugdeck, die Insel und auf das Meer frei. Die Kämpfe mussten hier besonders heftig gewesen sein, denn die dicken Scheiben waren entweder gesprungen oder zerschossen. Das Glas war blutverschmiert, und Tausende von leeren Patronenhülsen lagen zwischen den Splittern am Boden.
    Auch ein paar Waffen waren zurückgelassen worden. Vor allem Sturmgewehre vom Typ Ml6, aber auch ein paar M4 Colt Commandos, wie sie überall auf der Welt von Spezialeinheiten benutzt wurden.
    Mother führte einige Marines die letzten Stufen zum Flugkontrollraum hinauf. Ein paar Minuten später kam sie wieder zurück.
    »Da oben ist es genauso«, berichtete sie. »Eimerweise Blut, aber keine Toten oder Verletzten. Alle Fenster eingeschlagen und jede Menge verschossene Munition. Da hat eine höllische Schießerei stattgefunden.«
    Schofield wollte gerade antworten, als eins der M4-Gewehre am Boden seine Aufmerksamkeit erregte.
    Er hob es auf und betrachtete es etwas genauer.
    Auf den ersten
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