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Shane Schofield 04 - Hell Island

Titel: Shane Schofield 04 - Hell Island
Autoren: Matthew Reilly
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Feuerstöße gingen nach außen, so dass sie sich nicht gegenseitig behinderten.
    Sechs von den Delta-Männern starben auf der Stelle, die meisten durch Kopfschüsse. Die anderen vier wurden verwundet und gingen zu Boden.
    Broyles war der Einzige, der noch auf den Beinen war. Aber er stand offenbar unter Schock. Seine Waffe hing nutzlos herunter, und seine Augen starrten hilflos in das Chaos um ihn herum: Die Affen waren völlig außer Kontrolle; Knox und seine Wissenschaftler waren tot, und das Delta-Team hatten Schofields Leute gerade niedergeschossen.
    »Marines, los, die Leiter hinauf!«, rief Schofield.
    Seine Leute kletterten so schnell sie konnten nach oben.
    Schofield schob den erstarrten Broyles beiseite und griff dann ebenfalls nach den eisernen Sprossen.
    Als er die ersten drei Meter hinter sich hatte, drehte Schofield sich noch einmal um. Schräg von oben zielte er mit seinem schweren Navy-Colt auf den Hebel an der großen, in die Wand des Aufzugschachts eingelassenen Drucktür.
    »Eine Geschichtslektion für Sie, Buck!«, rief er Broyles zu. »Viel Spaß beim Schwimmen!«
    Peng!
    Schofield feuerte. Die Kugel traf auf den Hebel, der sich in einem Funkenregen ein Stück weit nach unten bewegte.
    Schofield feuerte noch einmal, und jetzt brach die Hölle los: Der Hebel schnappte nach unten, die runde Drucktür sprang auf und Tonnen von Meereswasser stürzten herein.
    Die Drucktür war eins der Fluttore, die von den Japanern 1943 gebaut worden waren, um die Tunnel auf der Insel unter Wasser setzen zu können. Direkt hinter ihr lag der Ozean.
    Mit ungeheurer Wucht strömten jetzt die Wassermassen durch die kreisrunde Öffnung herein. Die Welle riss Broyles von den Füßen. Krachend schlug sein Kopf an die gegenüberliegende Wand. Er wurde ohnmächtig und versank ohne einen Laut in den Fluten.
    Das Tosen, mit dem das Wasser in den Aufzugschacht rauschte, war ohrenbetäubend. Es sah aus wie der Strahl aus einem gigantischen Feuerwehrschlauch. Einem Feuerwehrschlauch mit einem Durchmesser von zweieinhalb Metern.
    Doch nicht nur das.
    Dank der ausgeklügelten Konstruktion des Tunnelsystems jagte das Wasser direkt auf die Munitionskammer 2 zu, wo Hunderte von Affen standen. Sie saßen in der Falle.
    Die Tiere kämpften verzweifelt gegen die Flut. Sie wateten durch das knietiefe, schäumende Wasser und versuchten sich auf die Kistenstapel zu retten.
    Andere mühten sich, durch den Ausgang zu entkommen, aber das Wasser stieg viel zu schnell. In kürzester Zeit war der schmale Verbindungsgang vollgelaufen, und das Angstgeheul der in der Munitionskammer eingeschlossenen Gorillas drang nicht mehr hinaus.
    Affen können zwar schwimmen, aber nur kurze Entfernungen. Tauchen und Unterwasserschwimmen hatte ihnen niemand beigebracht.
    Es gab kein Entrinnen.
    Und so wurde die Munitionskammer 2 auf Hell Island zum Grab für 296 Gorillas – unschuldige Geschöpfe, die zu Mordmaschinen gemacht worden waren, mussten jämmerlich ertrinken.
    Vier Affen jedoch war die Flucht aus der Kammer gelungen.
    Sie erreichten den Aufzugschacht und begannen, auf der Leiter nach oben zu klettern, während unter ihnen das schäumende Wasser in den Betonschacht hereinströmte.
    Schofield und seine Männer waren inzwischen schon zehn Meter höher und kletterten so schnell sie nur konnten.
    Das Rauschen des hereinströmenden Wassers übertönte ungefähr dreißig Sekunden lang alle anderen Geräusche, dann wurde es plötzlich gespenstisch still.
    Es strömte zwar immer noch Wasser in das unterirdische Tunnelsystem, aber der Wasserspiegel lag jetzt über dem Fluttor. Aus dem lauten Rauschen war ein stetiges Gurgeln und Gluckern geworden.
    »Weitergehen!«, rief Schofield zu den anderen hinauf. »Wir müssen über den Meeresspiegel kommen.«
    Er blickte nach unten und entdeckte die Affen, die hinter ihnen die Leiter heraufkamen.
    Das war gar nicht gut. Affen können viel schneller klettern als Menschen.
    »He, Leute, beeilt euch!«, brüllte Schofield. »Wir haben Gesellschaft.«
    Im oberen Drittel des Schachts befand sich ein eisernes Gitter. Noch stand es offen, aber wenn es geschlossen wurde, versperrte es den ganzen Schacht. Es war eine der Sperren, mit der die Japaner etwaige Eindringlinge abfangen wollten. Wenn das Gitter geschlossen war, konnte niemand in die Tunnel hinein und niemand hinaus. Es war Teil einer tödlichen Falle.
    Schofield sah das Gitter und rief: »Mother! Wenn ihr hinter dem Gitter seid, müsst ihr es zumachen!«
    Die Marines
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