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Shane Schofield 04 - Hell Island

Titel: Shane Schofield 04 - Hell Island
Autoren: Matthew Reilly
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Helme und Atemmasken. Mit angewinkelten Armen und Beinen segelten sie im Wind.
    Es war ein klassischer HALO (high-altitude, low-opening)- Sprung. Sie waren aus über zehntausend Metern Höhe gesprungen und fielen hart und schnell. Den Fallschirm würden sie erst gefährlich spät öffnen, unmittelbar über dem Ziel.
    Das Auffällige an den Springern war die Tatsache, dass sie in vier deutlich getrennten Gruppen zur Erde hinabstürzten. Es handelte sich schließlich auch um vier verschiedene Teams.
    Elitesoldaten. Die Besten der Besten aus allen Teilen der US Army.
    Eine Einheit stammte von der 82ten Airborne Division, einer hervorragenden Angriffstruppe mit einer ruhmreichen Tradition.
    Dazu ein Team von Navy SEALs, den besten Killern der Welt.
    Ein Team der geheimnisvollen Delta Force, über die kaum jemand außerhalb von Fort Bragg etwas wusste.
    Und schließlich ein Trupp der Recon Marines, einer Sondereinheit der Marines, die auf Feindaufklärung, Terrorismusbekämpfung und Geiselbefreiung spezialisiert war.
    Wie Geschosse fielen sie in eine dichte Wolkendecke hinein.
    Nach fast einer Minute in freiem Fall durchbrachen sie die Wolken und fanden sich in einem schweren Unwetter wieder. Der Regen trommelte auf ihre Gesichtsmasken, und in der aufgepeitschten See unter den schwarzen Wolken rollten riesige Wellen.
    Langsam kam ihr Ziel durch die Regenschwaden in Sicht. Eine kleine Insel, die man auf keiner Seekarte fand. Eine Insel, vor deren Küste ein riesiger Flugzeugträger vertäut war.
    Unter ihnen lag Hell Island.

    Das Team der Marines wurde von Captain Shane M. Schofield geführt, Spitzname: »Scarecrow« – Vogelscheuche.
    Schofield besaß ein kantiges Gesicht, blaue Augen und schwarzes Haar. Zwei scharfe, hässliche Narben schnitten durch seine Augenbrauen und über die Wangenknochen. Sie stammten von einem fehlgeschlagenen Auftrag. Und waren der Grund für den Spitznamen. Sobald er erst einmal am Boden war, würde er seine Augen hinter einer verspiegelten Sonnenbrille verstecken, die das halbe Gesicht und die Schläfen bedeckte.
    Schofield war ein stiller, nachdenklicher Mann, der wegen der Einsätze, an denen er beteiligt gewesen war, einen legendären Ruf im Marine Corps genoss. Wie in jeder Organisation machten auch in dieser Elitetruppe Klatsch und Gerüchte die Runde. Irgendwer kannte immer jemanden, der dabei gewesen war, der die Krankenakte gelesen hatte oder der hinterher aufgeräumt hatte, wenn der Einsatz vorbei war. Über Schofield kursierten so viele Gerüchte, dass die meisten einfach nicht stimmen konnten.
    Gerücht Nummer eins: Er hatte an einer riesigen, geheimen Schlacht in der Antarktis teilgenommen. Es war ein blutiger, irregulärer Kampf mit zwei von Amerikas Alliierten gewesen: Großbritannien und Frankreich.
    Gerücht Nummer zwei: Bei einem knapp gescheiterten Militärputsch hatte er das Leben des amerikanischen Präsidenten gerettet. Während der anschließenden Kämpfe soll Schofield (ein ehemaliger Navy-Pilot) sogar ein Space Shuttle in den Weltraum geflogen und dort zerstört haben. Dann war er angeblich zurückgekommen und hatte den Präsidenten vor dem sicheren Tod bewahrt.
    Natürlich glaubte niemand, dass so etwas wirklich stimmte. Aber auch in Schofields neuer Einheit wurde fleißig darüber geredet.
    Eins allerdings wussten die Leute genau: Dass er einen Nervenzusammenbruch gehabt hatte und dies sein erster Einsatz nach mehreren Monaten Zwangspause war. In diesem Fall hatte tatsächlich jemand die Krankenakte gelesen und die Worte »posttraumatische Belastungsstörung« darin gefunden. Und jetzt wusste jeder im Team darüber Bescheid.
    Und sie wussten auch, was die Belastung ausgelöst hatte.
    Bei seinem letzten Einsatz war Schofield an seine Grenzen gestoßen. Menschen, die ihm nahestanden und die er geliebt hatte, waren gefangengenommen und getötet worden. Es hieß, er habe damals sogar einen Selbstmordversuch unternommen, weil er mit der Belastung nicht mehr fertig wurde.
    Das alles führte dazu, dass die Leute in seinem Team ihrem Anführer diesmal nicht so ganz hundertprozentig vertrauten.
    War er dem Auftrag gewachsen? Oder tickte da eine Zeitbombe, die jederzeit hochgehen konnte? War er vielleicht ein hoffnungsloser Fall, der beim ersten Anzeichen von Stress die Nerven verlieren würde?
    Sie sollten es bald erfahren.

    Während er durch die Wolken nach unten schoss, dachte Schofield über das Briefing nach, das sie vor nur wenigen Stunden erhalten hatten. Ihr
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