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Shane Schofield 04 - Hell Island

Titel: Shane Schofield 04 - Hell Island
Autoren: Matthew Reilly
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Blick sah es wie ein gewöhnliches M4 aus, aber irgendetwas stimmte nicht. Es schien leicht verändert zu sein.
    Und dann fiel ihm ein, was es war: Der Abzugsbügel war deutlich größer, so als hätte man ihn erweitert, damit ein dickerer Finger hineinpasste.
    »Was zum Teufel ist das denn?«, fragte Hulk. »Irgendein Super-Gewehr?«
    »Scarecrow«, sagte Mother. »Schau dir mal diese Blutlachen an! Die meisten stammen wahrscheinlich von Schusswunden. Aber manche auch nicht. Sie sind viel größer und… dicker. Ich glaube, hier hat jemand viel Blut verloren, direkt aus einer Schlagader. Scheint fast so, als wären Gliedmaßen abgetrennt worden.«
    In Schofields Ohrhörer quakte es. Der Chef der SEALs, der sich Alligator genannt hatte, wirkte jetzt sehr aufgeregt.
    »An alle Einheiten, hier Gator, verdammte Scheiße. Wir sind jetzt unten im Hangar, und es sieht gar nicht gut aus. Wir sind ganz offensichtlich nicht die Ersten, die hier waren, und unseren Vorgängern ist es übel ergangen. Vor mir sind mindestens zweihundert Paar Hände säuberlich aufgestapelt.«
    »Was hat er gesagt?«, flüsterte Sanchez.
    Gator wusste, dass ihm die anderen nicht glauben würden. »Ja, ihr habt richtig gehört. Es sind Hände. Menschliche Hände. Abgeschnitten und aufgestapelt. Wo sind wir da reingeraten?«
    Während der Rest der Marines entsetzt dem Bericht lauschte, stiegen Schofield und Mother noch einmal in den Flugkontrollraum hinauf. Auch hier war alles weitestgehend zerstört, aber nicht völlig.
    »Mother, überprüf die Netze und Stromaggregate, ob sich irgendwo was rührt. Ich schau mal nach, welche Air Tasking Orders das Schiff gehabt hat.«
    Air Tasking Orders waren die täglichen Einsatzbefehle, die alle Einheiten im Pazifik vom Oberkommando in Pearl Harbor erhielten.
    Mother setzte sich an eine der wenigen Konsolen, die nicht zerstört waren. Unterdessen trat Schofield zum Panzerschrank in der Ecke. Er klemmte etwas Plastiksprengstoff an die Safetür, steckte einen Zünder hinein und löste ihn aus.
    Eine gedämpfte Explosion ertönte, und zwei Sekunden später hielt Schofield die letzten vierzehn Befehle für die USS George Washington in seiner Hand.

    Das meiste war Routinekram. Die USS George Washington war aus dem Indischen Ozean gekommen, hatte in Singapur und auf den Philippinen Station gemacht und sollte über Hawaii nach San Diego zurückkehren.
    Aber vor zehn Tagen war etwas dazwischengekommen. Die USS George Washington hatte Befehl erhalten, die japanische Insel Okinawa anzulaufen und drei Kompanien US-Marines an Bord zu nehmen. Eine Armee von immerhin sechshundert Mann.
    Diese Marines – keine Spezialeinheiten, sondern reguläre Truppen – sollte sie über den Nord-Pazifik zu einer nicht näher bezeichneten Insel befördern.
    Der Name war nirgendwo notiert, aber aufgrund der Positionsangaben wusste Schofield, dass Hell Island gemeint sein musste.
    Nach der Ausschiffung der Marines sollte der Kapitän Passagiere aufnehmen. Der Befehl lautete:
    AN BORD KOMMT: DAS NAMENTLICH BEZEICHNETE WISSENSCHAFTLER-TEAM DER DARPA, DAS SICH VOR ORT BEFINDET. Knox, Malcolm C. Pennebaker, Zachary B. Johnson, Simon W. Hendricks, James F. Ryan, Harper R. Hogan, Shane M. Liebmann, Ben C.
    DIE BETEILIGTEN SIND GEHEIMNISTRÄGER DER STUFE »TOP SECRET«. DAS MITGEFÜHRTE GEPÄCK UND DIE VON IHNEN BEGLEITETE LADUNG UNTERLIEGEN DER HÖCHSTEN GEHEIMHALTUNG: SIE DARF VON DER SCHIFFSMANNSCHAFT NICHT GESEHEN WERDEN.
    DARPA, das war die Defence Advanced Research Projects Agency. Die Leute, die für diese Agentur arbeiteten, waren hochspezialisierte Wissenschaftler, die Hightech-Waffen für das amerikanische Verteidigungsministerium entwickelten. Ihr Intelligenzquotient entsprach dem von Genies. Sie hatten das Internet erfunden und die Stealth-Technologie, mit der man Flugzeuge »unsichtbar« machen konnte. Den Gerüchten zufolge, die bei der Truppe kursierten, war die DARPA seit neuestem damit beschäftigt, eine superstabile, ultraleichte Panzerung zu entwickeln, die den »Soldaten der Zukunft« nahezu unverwundbar machen sollte. Es war auch die Rede von einer Waffe, die »Supernova« genannt wurde und angeblich die stärkste je gebaute Atombombe war.
    Das Bild wurde langsam klarer. Die USS George Washington war hierher geschickt worden, um einen großen Trupp Marines abzusetzen und irgendwelche Wissenschaftler an Bord zu nehmen, die hier angeblich gearbeitet hatten.
    Das sah wirklich sehr nach einer Übung aus.
    »Scarecrow«, rief
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